Inhalt: Emmet ist eine ganz normale Lego-Figur, die im Job als Bauarbeiter und im geordneten Alltag überhaupt nicht auffällt. Doch als einen schönen Abends die geheimnisvolle Wyldstyle bei ihm auftaucht und ihn verschleppt, hat sein normales Leben ein Ende. Er wird von ihr aufgeklärt, dass er wohl der Meisterbauer sei, ein in der Prophezeiung lang erwarteter Retter der Bevölkerung.
Unter Anleitung des alten Virtuvius sollen die beiden den Bösewicht Lord Business aufhalten, der die ganze Lego-Welt verkleben und damit zerstören will. Dessen finsterer Scherge Bad Cop folgt Emmet und seinen neuen Weggefährten auf Schritt und Tritt, um sie unter Kontrolle zu halten. Unterstützung erhalten die Helden von Wyldstyles Freund Batman, dem Einhorn Kitty, einem Weltraumfahrer und einigen weiteren schrägen Gestalten. Es bleibt nicht viel Zeit, da der Taco-Dienstag, an dem Business die Welt vernichten möchte, schon vor der Tür steht.
Kritik: Es gibt wohl kaum jemanden, der in seiner Kindheit nicht mit Legos gespielt hat. Deswegen war von Anfang an klar, das dieser Animationsfilm eine recht große Zielgruppe auch über das Kindesalter hinaus ansprechen dürfte. Die Autoren und Regisseure Phil Lord und Christoph Miller, die vorher „21 Jump Street“ einen gelungenen Neuanstrich verpasst hatten, wurden damit beauftragt, die Animationswelt aus Millionen von Lego-Steinen zum Leben erwachen zu lassen. Tatsächlich gelingt ihnen das Kunststück, witzige Unterhaltung für Kinder zu zeigen, die dank zahlreicher liebevoll-origineller Referenzen in alle Richtungen der Filmwelt auch bei Erwachsenen hervorragend funktioniert. Wer hat schon einmal Batman, Superman, Green Lantern, Gandalf und die Ninja Turtles gemeinsam Pläne schmieden sehen? In dieser Welt scheint wirklich alles möglich.
Festival der Kreativität das manchmal überzieht
Die Animationen sind absolut fantastisch. Dabei wird jedes Detail des filmischen Universums als Lego-Stein dargestellt, ob es das Wasser der Ozeane oder die überraschend zahlreichen Explosionen sind. Allein damit bewegt sich der Film schon auf den Top-Rängen im Animationsbereich. Die fabelhafte innere Logik von „The Lego Movie“, wo Kleber der größte Albtraum ist und Anleitungen die freie Entfaltung blockieren, dürfte ebenfalls seinesgleichen suchen. Als vielleicht einzigen wirklich störenden Kritikpunkt muss man aber die Phasen sehen, in denen der Film überdreht. Teilweise wird es hier doch arg albern bzw. sentimental, was vor allem dem erwachsenen Publikum etwas aufstoßen wird. Jedoch ist der Film über weite Strecken so unterhaltsam und lustig, dass der Zuschauer die Abstriche hier auch in Kauf nehmen kann.
Ein weiteres Highlight sind die zahlreichen Hollywood-Stars, die dem Ruf von Lego gefolgt sind und den Figuren hier ihre Stimmen geliehen haben. Neben Chris Pratt („Guardians of the Galaxy“), Elizabeth Banks („Die Tribute von Panem – Catching Fire“), Morgan Freeman („Lucy“) und Will Ferrell („Die etwas anderen Cops“) in den Hauptrollen sind hier unter anderem noch Jonah Hill („The Wolf of Wall Street“), Will Arnett („30 Rock“), Liam Neeson („Non-Stop“), Allison Brie („Rampart – Cop außer Kontrolle“)und Charlie Day („Kill the boss“)zu hören.
Besonders zum Finale lassen sich die Macher noch einmal richtig etwas einfallen und präsentieren wohl die ungewöhnlichsten letzten 15 Minuten eines Filmes in sehr langer Zeit. Wenn nichts mehr geschieht, ist „The Lego Movie“ einer der ganz großen Preis-Kandidaten in der nächsten Verleihungs-Saison. Trotz erwähnter Unzulänglichkeiten ist diese Animations-Perle eine Ode an die Kreativität, die ebenso den jungen wie den älteren Zuschauern gefallen wird und bei beiden den Wusch weckt, den eigenen Baukasten sofort hervor zu holen. Insgesamt bringt es der Titelsong des Filmes relativ gut auf den Punkt: „Everything Is Awesome“.
Der Film ist ab dem 21.08.2014 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
4 von 5 Punkten
Bild: „The Lego Movie“ hat optisch nur wenig mit den durchschnittlichen Animationfilmen gemeinsam. Um so beeindruckender ist das Ergebnis. Wo man auch hinschaut, hier ist nirgendwo auch nur ansatzweise ein Negativpunkt zu finden. Die plastischen Aufnahmen sind knackig scharf und stellen jedes noch so kleine Detail perfekt dar. Die Farben sind satt, kräftig und differenziert. Die Kontraste könnten nicht besser eingestellt werden, was ebenso für den makellosen Schwarzwert gilt. Viel näher kann ein zweidimensionales Bild nicht an 3D heranrücken.
5 von 5 Punkten
Ton: Neben dem tollen englischen DTS-HD MA 5.1- Ton verliert die deutsche Tonspur ein wenig, die nur in Dolby Digital 5.1 vorliegt. Trotzdem sind in beiden Fassungen die manchmal etwas schnellen Dialoge immer gut verständlich. Die Abmischung ist sehr dynamisch und überzeugt im Speziellen bei der Wiedergabe von Actionsequenzen und Musik. Es werden einige hervorragende Bässe geboten. Insgesamt eine schöne und saubere Sound-Präsentation.
4 von 5 Punkten
Extras: Es gibt eine ganze Reihe an Extras, die teilweise aber ziemlich kurz ausgefallen sind. Ein leider nicht untertitelter Audiokommentar, das Musikvideo „Batman ist ein wahrer Künstler“ (1 Minute), die Beiträge „Michelangelo und Lincoln: Die Polizisten der Vergangenheit“ (1 Minute), „Auftritt Grüner Ninja“ (2 Minuten), „Wie LEGO zum Leben erweckt wurde“ (13 Minuten), „Everything is Awesome“ (3 Minuten), „Das kannst Du auch! (Bauanleitungen, 5-teilig)“ (10 Minuten), „Hinter den Kulissen: Die Geschichten der Storyboardzeichner“ (4 Minuten),
„Filmideen der Fans: Geheime Filmbeiträge“ (4 Minuten), einige recht originelle verpatzte Szenen (3 Minuten), Werbeclips (4 Minuten) der Alleyway Test (1 Minute) sowie ein paar nicht verwendete Szenen (3 Minuten) bieten einen soliden Mehrwert zum Film.
3,5 von 5 Punkten
Gesamt: 4 von 5 Punkten
Quelle: Warner Bros, YouTube
The Lego Movie
Originaltitel: | The Lego Movie |
Regie: | Phil Lord, Chris Miller, |
Sprecher: | Elisabeth Banks, Morgan Freeman, Will Ferrell, Liam Neeson |
Genre: | Animation |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2013 |
Verleih: | Warner Bros. |
Länge: | 100 Minuten |
FSK: | ab 6 Jahren |
Kinostart: | 10.04.2014 |