Inhalt: Die Schulzeit für die Philosophie-Klasse der internationalen Schule in Jakarta neigt sich dem Ende zu. Ihr Lehrer Mr. Zimit (James D’Arcy, „Hitchcock“) hat sich aber die härteste Prüfung für den letzten Tag aufbewahrt. In einem Gedankenexperiment führt er die Klassenbeste Petra (Sophie Lowe), ihren Freund James (Rhys Wakefield) und die 19 anderen Schüler an ihre Grenzen: Es ist die Apokalypse, Atombomben fallen und die Klasse steht vor einem Bunker. Das Problem dabei ist, dass dieser Bunker nur auf zehn Menschen ausgelegt ist. Anhand von fiktiven Berufen sollen die Schüler entscheiden, wer leben und wer sterben muss. Nachdem zu Beginn noch rationale Entscheidungen im Vordergrund stehen, entwickelt das Experiment bald eine gefährliche Eigendynamik, der sich selbst Mr. Zimit nicht entziehen kann.
Kritik: Nach über 15 Jahren Abwesenheit von der Filmbranche schrieb und inszenierte John Huddles im vergangenen Jahr dieses düstere Gedankenspiel. Das Versprechen von ungewöhnlicher „Was wäre wenn“-Unterhaltung löst der Film in den ersten 30 Minuten ein. Dort ist der äußerst ambitionierte „The Philosophers“ unkonventionell und durchaus spannend. Huddles spielt geschickt Moral und Vernunft gegeneinander aus. Der erste von drei Versuchen der Klasse, die Aufgabe des Lehrers zu lösen, erinnert an eine apokalyptische Version von „Die Welle“ Die fremde Welt, in die uns die Philosophie-Klasse entführt, hört aber auch schon in diesen Spektrum des Filmes nicht allzu sehr auf die Gesetze der Logik. So scheinen beispielsweise Hunde gegen atomare Strahlung immun zu sein. So lange es aber so präsentiert wird, wie in dieser Anfangsphase, ist das Ganze zu vertreten.
Wenn ein Autor Angst vor der eigenen Courage bekommt
Sobald dann aber der zweite Durchgang des Experimentes beginnt, scheint der Regisseur das Vertrauen in das Potenzial seiner Ausgangsgeschichte verloren zu haben. Während der Film immer weiter an Struktur verliert und zum Thema Logik fast gänzlich jede Bodenhaftung verliert, stellt Huddles eine Liebesgeschichte in den Mittelpunkt. Diese ist aber weder besonders berührend, noch passt sie ansatzweise zum bis dahin gesehenen Inhalt des Filmes. Eine Spannungskurve sucht der Zuschauer zu diesem Zeitpunkt vergebens. Was schon da relativ enttäuschend ist, rutscht im letzten Drittel ins fast Lächerliche ab. Weiter zu viel Spielzeit für die „Romantik“ des Filmes wird hier gepaart mit merkwürdigen moralischen Botschaften, die schon nach menschlicher Logik nicht nachvollziehbar sind. Wer diese Phase erlebt, hat den überzeugenden Beginn fast schon wieder komplett vergessen.
Die Schauspieler haben hier nicht allzu viele Möglichkeiten, um zu glänzen. Der routinierte James D’Arcy ist hier deutlich am auffälligsten und führt den jungen Cast als eigenwilliger Lehrer zufriedenstellend. Die Schüler sehen mal wieder aus, als ob sie durchgängig vom Model-College stammen, was dem inhaltlichen Potenzial ebenfalls nicht ganz gerecht wird. Die Hauptfigur Petra wird von Sophie Lowe durchaus adäquat ausgefüllt. Rhys Wakefield, der im vergangenen Kinojahr als herrlich überdrehter Fiesling in „The Purge“ auffiel, bleibt hier eher blass.
Insgesamt wurde die „Was wäre wenn“-Prämisse von „The Philosophers“ nur unzureichend eingelöst: Was wäre, wenn John Huddles die starke Ausgangslage nicht nur im ersten Drittel umgesetzt hätte. Insgesamt gibt es zu viele logische Fehler, zu wenig inhaltliche Konstanz, zu viel Leerlauf und eine vollkommen uninspirierte Liebesgeschichte, weswegen „The Philosophers“ die gegebenen Versprechen am Ende nicht einlösen kann.
Der Film ist seit dem 18.02.2014 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
2 von 5 Punkten
Bild: Es wird ein grundsätzlich sehr helles, aber gelungenes HD-Bild präsentiert. Klare, volle Farben sind ebenso immer geboten, wie gut gewählte Kontraste. Der Schwarzwert ist ebenso kräftig wie die Farben. Die Schärfe der Bilder ist meistens gut, die Detaildarstellung schwächelt aber in den äußeren Bereichen des Bildes ein wenig. Da aber ansonsten kein Bildrauschen oder Artefakte zu erkennen sind, ein absolut zufriedenstellendes Ergebnis.
3,5 von 5 Punkten
Ton: Die englische und die deutsche Fassung liegen mit DTS-HD MA 5.1-Sound vor. Die Abmischung ist zwar generell etwas leise ausgefallen, erfüllt aber speziell bei stärker aufgedrehter Anlage alle Erwartungen. Die Dialoge sind sehr sauber abgemischt und in beiden Tonfassungen jederzeit gut zu verstehen. Die ordentliche Filmmusik und Hintergrundgeräusche wie das Pfeifen des Windes und das Rauschen des Meeres werden angenehm räumlich wiedergegeben. Bei den Explosionen der Bomben kommen zusätzlich einige wirklich kräftige Bässe zum Einsatz.
3,5 von 5 Punkten
Extras: Zusätzlich zum Film gibt es noch ein paar Bonusmaterialen in SD. Ein überflüssiges Mini- „Behind the Scenes“ (1 Minute), Die Featurettes „Brit Boys“ (12 Minuten) und „Letzter Drehtag“ (3 Minuten) sowie einige Interviews (26 Minuten) geben einen soliden Einblick hinter die Kulissen. Eine ganze Reihe von Trailern gibt es zusätzlich auf dieser Blu-ray.
3 von 5 Punkten
Gesamt: 2,5 von 5 Punkten
Quelle: Ascot Elite, YouTube
Originaltitel: | The Philosophers |
Regie: | John Huddles |
Darsteller: | James D'Arcy, Rhys Wakefield, Bonnie Wright |
Genre: | Thriller |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2013 |
Verleih: | Ascot Elite |
Länge: | 107 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren |
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