Inhalt: Der Kameramann Brian (Sam Claflin, „Die Tribute von Panem – Catching Fire“) sieht zunächst nur einen interessanten und recht einfachen Job, als ihn der Universitäts-Professor Joseph Coupland (Jared Harris, „Chroniken der Unterwelt – City of Bones“) anheuert, um ein Experiment zu filmen, bei dem es um die Existenz des Übernatürlichen gehen soll. Auch die Studenten Krissi (Erin Richards) und Harry (Rory Fleck-Byrne) verpflichten sich beim Professor. Gemeinsam sollen sie versuchen, die Selbstmord-gefährdete, telekinetisch begabte Jane (Olivia Cooke, „Bates Motel“) von ihren Leiden zu befreien. In einigen sehr radikalen Experimenten erfährt die Gruppe immer mehr darüber, was eigentlich mit Jane los ist. Während seine Gehilfen immer mehr Angst bekommen, zeigt sich Coupland begeistert von den neuen Erkenntnissen. Doch noch ahnt er nicht, wie groß und tödlich die Macht ist, die sie in den Experimenten heraufbeschworen haben.
Kritik: Vor allem zwischen den 1950er- und 1980er-Jahren dominierte Hammer Films die Branche der britischen Grusel- und Spannungsunterhaltung. Speziell die „Sherlock Holmes“-Filme mit Peter Cushing und die „Dracula“-Filme mit Christopher Lee wurden zu Klassikern. Nachdem vor einigen Jahren Hammer Films wieder ins Leben gerufen wurde, konnten vor allem mit „Let me in“ und „Die Frau in Schwarz“ Achtungserfolge verbucht werden. Währenddessen waren andere Filme (z.B. „The Resident“) ziemlich uninspirierte B-Ware. Als man für das neue Projekt mit John Pogue einen Regisseur verpflichtete, der davor nur den mehr als verzichtbaren „Quarantäne 2“ gedreht hatte, wuchsen die Erwartungen für „The Quiet Ones“ nicht gerade in die Höhe. In Anbetracht dessen ist das Ergebnis durchaus zufriedenstellend. Der Film ist ein zunächst bodenständiges Horror-Drama, das zwar den ein oder anderen wirren Moment zu verkraften hat, dafür aber recht atmosphärisch ist und über einige interessante Figuren verfügt.
Guter Cast wertet Durchschnittsfilm auf
Zu Beginn legt der Film ein recht gemächliches Tempo vor und wird mehr zum Charakterdrama als zum Horrorfilm. Wenn Pogue dann vom Tempo zulegt, wirkt der Film etwas chaotisch. Die Schockeffekte funktionieren teilweise, lassen aber clevere neue Einfälle vermissen. Hier punktet der Film noch am ehesten bei den Handkamera-Szenen, die die Stimmung in der gut gewählten Location am besten einfangen. Sehr erfreulich ist die Besetzung des Filmes. In der zentralen Rolle ist der aufstrebende Sam Claflin zu sehen, der hier als „Normalo“ die sympathische Beobachter-Perspektive des Zuschauers einnimmt. Diese Aufgabe löst er absolut problemlos. Noch etwas anspruchsvoller waren die Parts von Professor Coupland und Jane. Für Coupland wurde mit Jared Harris eine Idealbesetzung gefunden. Jeder der seine Auftritte in „Sherlock Holmes: Spiel im Schatten“ oder auch in „Fringe – Grenzfälle des FBI“ gesehen hat, dürfte eine Vorstellung haben, wie optimal sich Harris für die Rolle des etwas sonderbaren, sinisteren und dabei charismatischen Professor eignet. Für Jane brauchte man eine junge Schauspielerin, die ebenso verführerisch ist, Beschützerinstinkt hervorruft und selbst dabei beängstigend sein kann. Die ausgesprochen talentierte Olivia Cooke beweist hier erneut, warum ihr von vielen Experten eine große Karriere vorausgesagt wird.
Der große Wurf ist den Machern bei „Hammer Films“ gewiss nicht gelungen, da der Film dafür nicht genug zu bieten hat. Geschichte und Effekte sind so oder so ähnlich schon mehrfach erzählt worden. In diesem Genre-Vergleich schneidet „The Quiet Ones“ aber sicherlich nicht schlecht ab, was vor allem an der düster-kühlen Stimmung und den überzeugenden Schauspielern liegt. In Vergleich zu seinem Erstwerk ist das für John Pogue ein wahrer Quantensprung.
Der Film ist ab dem 26.08.2014 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
3 von 5 Punkten
Bild: Der Film wurde digital auf einer Arri Alexa gedreht und dann im Nachhinein auf alt gestylt. Überraschenderweise sehen aber besonders die „Archiv“-/Found Footage-Bilder besonders gut aus. Allgemein hat der Film eine ordentliche Schärfe und zeigt auch in den vielen dunklen Szenen die meisten Details gut an. Farblich bewegt sich der Film häufig in passend ausgewaschenen Beige und Braun-Tönen. Kontraste und Schwarzwert sind auf passablem Level. Bildfehler und Kompressionen gibt es nicht. Insgesamt eine Umsetzung, die der Vorlage absolut gerecht wird.
3,5 von 5 Punkten
Ton: Die englische und die deutsche DTS-HD MA 5.1-Tonspur sind wohl das beste, was diese Blu-ray zu bieten hat. Die nuancierten Effekte sind wohl der Hauptgrund dafür, dass einige der Schockszenen gut funktionieren. Auch die weitere Abmischung ist ziemlich gut. Als Abrundung sind die Dialoge zu jeder Zeit gut zu verstehen und klingen sauber und natürlich.
4 von 5 Punkten
Extras: Ein kleines Featurette (2 Minuten), einige kurze Interviews (22 Minuten), eine B-Roll (2 Minuten sowie einige Trailer und TV-Spots ergänzen die Blu-ray.
2,5 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Quelle: Ascot Elite, Leinwandreporter TV, YouTube
Originaltitel: | The Quiet Ones |
Regie: | John Pogue |
Darsteller: | Jared Harris, Olivia Cooke, Sam Claflin |
Genre: | Psychothriller |
Produktionsland/-jahr: | UK, 2014 |
Verleih: | Ascot Elite |
Länge: | 98 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 25.08.2014
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