Inhalt: Wie durch ein Wunder hat der junge Polizist Rama (Iko Urwais) die blutige Razzia in einem mit Gangstern überfüllten Hochhaus überlebt. So kommt er auf den Schirm des Anführers einer Anti-Korruptions-Einheit, der ihn sofort anwirbt. Rama soll sich verhaften lassen, um sich mit Uco (Arifin Putra), dem Sohn des Gangsterbosses Bangun (Tio Pakusodewo), anzufreunden. Natürlich lässt sich Rama auf den gefährlichen Auftrag ein. Mit seiner einzigartigen Kampftechnik weckt Rama schnell das Interesse Ucos. Als die beiden dann auch noch bei einem Mordanschlag Seite an Seite kämpfen, ist Ramas Zukunft in dem gefürchteten Gangster-Syndikat nach seiner abgesessenen Haftstrafe gesichert. Während sich Rama daran macht, Banguns Organisation von innen zu zerschlagen, muss er immer fürchten, als Spitzel entlarvt zu werden. Währenddessen plant Uco eine Wachablösung an der führenden Position des Clans.
Kritik: Vor etwa drei Jahren sorgte der walisisch-stämmige Regisseur Gareth Evans mit dem indonesischen Kampfsport-/Gangster-Action-Spektakel für eine weltweite Kino-Sensation. Der Film war düster, sensationell choreographiert und bebildert, sowie unverschämt unterhaltsam. So waren viele gespannt, ob die Fortsetzung den hohen Standards des ersten Teiles gerecht werden könnte. Tatsächlich gelingt es Evans, mit dem 148 Minuten langen zweiten Film sogar noch einmal deutlich eine Schippe draufzulegen. Während der Vorgänger trotz all seiner Stärken das Drehbuch wohl locker auf einem Bierdeckel untergebracht hätte, gibt es hier eine komplexere und durchaus intelligente Story zu bewundern. Diese ist natürlich wieder gespickt mit einzigartigen Kampfszenen, die aufgrund der unvorstellbar abwechslungsreichen Inszenierung nie langweilig werden. Hier gelingt es immer wieder, in der Story und in einzelnen Momenten während der Kämpfe den Zuschauer zu erstaunen, ohne dass das Geschehen dabei zu unglaubwürdig werden würde.
Iko Urwais brilliert in rot getränkter Gangster-Ballade
Wie es nicht anders zu erwarten war, geht es in diesem mit starken Action-Szenen in Reihe ausgestatteten Gangster-Thriller wieder ausgesprochen brutal zu. Auch wenn die Gewalt hier eigentlich nie zum totalen Selbstzweck verkommt, wird die FSK an dem rot getränkten Treiben mit ziemlicher Sicherheit Anstoß nehmen. Wie hier Hämmer, Flaschen und Baseball-Schläger zweckentfremdet werden, hätte schnell zu einem primitiven Gemetzel verkommen können. Wenn es aber so virtuos gestaltet ist, wie es Gareth Evans gelingt, ist das hohe Filmkunst. Für sein Lieblingsprojekt hat er sogar Hollywood zunächst warten lassen und beinahe an 1,5 Jahre an den (atemberaubenden) Choreographien gearbeitet, ehe er mit deutlich mehr Budget hier an den Start ging und den Zuschauern Szenen, wie einen jetzt schon unvergesslichen Massen-Kampf auf einem schlammigen Gefängnis-Hof, vorführte. Ihm gelingt es, zwischen eisenharter Gangstergeschichte und skurrilen Kämpfergestalten wie Hammer Girl (Julie Estelle) die perfekte Wage zu finden.
Das Zentrum dieses Filmes ist wieder Iko Urwais, der eine tolle Leinwandpräsenz hat und fast beiläufig einige der spektakulärsten und vor allem tempomäßig noch nie gesehenen Martial Arts-Szenen vollführt. Diese grandiose Performance sollte ihm auf jeden Fall den Weg ebenen, um einer der größten aktuellen Action-Stars dieses Planeten zu werden. Auch die anderen Darsteller wie Arifin Putra und Tio Pakusodewo zeigen mehr als ordentliche Leistungen.
In den USA dürfte sich Evans mit „The Raid 2“ endgültig den Weg geebnet haben, da er sich selbst hinter den großen Namen mit diesem nicht nur visuellen Meisterwerk keinesfalls verstecken braucht. Selbst Zuschauer, die dem Genre nicht so zugewandt sind, werden diesen ebenso brutalen wie cleveren Action-Gangster-Epos mit Sicherheit genießen, da hier von Anfang bis Ende fast perfektes Unterhaltungskino geboten wird.
4,5 von 5 Punkten
Quelle:Koch Media, YouTube
The Raid 2
Originaltitel: | The Raid 2 |
Regie: | Gareth Evans |
Darsteller: | Iko Uwais, Yayan Ruhian, Arifin Putra |
Genre: | Action |
Produktionsland/-jahr: | Indonesien, 2014 |
Verleih: | Koch Media |
Länge: | 148 Minuten |
FSK: | ab 18 Jahren |
Kinostart: | 24.07.2014 |
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