Inhalt: Im Jahr 1871 erwartet der dänische Auswanderer Jon (Mads Mikkelsen, „Hannibal“) gemeinsam mit seinem Bruder Peter (Mikael Persbrandt, „Agent Hamilton – Im Interesse der Nation“) die Ankunft seiner Frau Marie (Nanna Øland Fabricius) und seines zehn Jahre alten Sohnes Kresten (Toke Lars Bjarke) in Amerika. Doch schon auf dem Rückweg zu Jons Haus wird die Hoffnung auf sein Familienglück jäh zerstört, als zwei Gangster Marie und Kresten ermorden. Jon, außer sich vor Zorn und Schmerz erschießt kurz darauf die beiden Täter. Damit ruft er aber den gefürchteten Gangsterboss Delarue (Jeffrey Dean Morgan, „Possession – Das Dunkle in dir“) auf den Plan, da dessen kleiner Bruder einer der Getöteten ist. Delarue und seine Bande setzen beruflich alle Dörfer der Gegend in Angst und Schrecken und erpressen ihren Lebensunterhalt. Um den Mörder seines Bruders zu finden, erpresst er im kleinen Ort Black Creek den Sheriff (Douglas Henshall) und droht mit erheblichem Nachdruck, so lange Leute zu töten, bis der Mörder gefasst ist. Außerdem plant Delarue, seine frisch verwitwete, stumme Schwägerin Madelaine (Eva Green, „300: Rise of an Empire“) zu ehelichen, wovon diese gar nicht angetan ist. Als Jon im Dorf auftaucht, kommt es zum Aufeinandertreffen mit diesem mächtigen Gegenspieler.
Kritik: Der dänische Regisseur Kristian Levring bringt hier mit „The Salvation“ den klassischen Western zurück auf die Leinwand. Mit schlichter Story und verwaschener Optik erinnert der in bester Weise altmodische Film an Werke aus den 60er- und 70er-Jahren. Mit fantastischer Kameraarbeit taucht der Zuschauer sehr schnell in die raue Wildwest-Welt ein, die bald ihre ersten Todesopfer fordert. Die beklemmende Szene in einer Postkutsche legt den Ton für das, was noch folgen soll fest. Danach geht es dann im Stil von Clint Eastwood und Co. zur Sache. So entsteht eine inzwischen ungewohnte Darbietung, die aber gut funktioniert. Es ist schon fast schade, dass „The Salvation“ nur 90 Minuten dauert, da so einige Fragen etwas zu schnell beantwortet werden. Als kleinen Kritikpunkt kann man anbringen, dass der Film zwar nicht konsequent bei seiner Hauptfigur bleibt, manche wichtigen Momente aber trotzdem nicht zeigt.
Mikkelsen und Green herausragend
Es gibt so Schauspieler, de jeden Film, in dem sie sind, etwas besser machen. Mads Mikkelsen und Eva Green gehören mit Sicherheit in diese Kategorie, weswegen ihr starken Leistungen hier gut ins Bild passen. Mikkelsen gibt den knallharten, vom Schicksal gebeutelten Protagonisten so gut, dass seine eigentlich recht flach angelegte Rolle auf einmal ungeahnte Facetten bekommt. Fast noch begeisternder ist Eva Green, die es ohne ein einziges Wort schafft, eine absolut vollwertige Figur zu erschaffen. Wie sie nur mit Mimik und Blicken ihre Emotionen und Gedanken vermittelt, ist ganz große Schauspielkunst. Eine auf sie fixierte Szene in einem Zugabteil ist da als besonders positives Beispiel hervorzuheben. Auch Jeffrey Dean Morgan als Ober-Fiesling Delarue zeigt sich recht gut aufgelegt und spielt ungewohnt finster. Mikael Persbrandt beweist als Jons Bruder erneut, das auch er ein exzellenter Schauspieler ist. Dankenswerter Weise gönnt ihm der Regisseur die vielleicht witzigste Szene des Filmes. Dazu kommt noch der ehemalige Weltklasse-Fußballer Eric Cantona, der als rechte Hand von Delarue auch einige gute Momente hat.
Es gehört schon Mut dazu, in heutiger CGI-Zeit, einen Film zu präsentieren, der so gewollt seiner Zeit hinterher ist. Diese Prämisse hätte leicht schief gehen können. Zum Glück verfügt „The Salvation“ über einen tollen Stil, gut gefilmte Bilder, starke Schauspieler und einen enorm hohen Unterhaltungswert. So kam der Film schon verdientermaßen in die offizielle Auswahl in Cannes und dürfte auch im Kino nicht nur unter den Arthouse-Zuschauern seine Fans finden.
4 von 5 Punkten
Quelle: Concorde Film, Leinwandreporter TV, YouTube
Originaltitel: | The Salvation |
Regie: | Kristian Levring |
Darsteller: | Mads Mikkelsen, Eva Green, Eric Cantona, Jeffrey Dean Morgan, Mikael Persbrandt |
Genre: | Western |
Produktionsland/-jahr: | Dänemark , Großbritannien , Südafrika, 2014 |
Verleih: | Concorde Film |
Länge: | 90 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
Kinostart: | 09.10.2014 |
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