Inhalt: Fünf Jahre sind vergangen, seitdem in der Schlacht um Chicago der vernichtende Kampf zwischen den Decepticons und Autobots stattgefunden hat. Seitdem ist das Vertrauen der Menschen in die Aliens äußerst begrenzt. Der CIA-Agent Harold Attinger (Kelsey Grammer, „Frasier“) soll mit seinem Mann fürs Grobe Savoy (Titus Welliver, „Deadwood“) die Decepticons aufspüren und vernichten. Gemeinsam mit einem außerirdischen Kopfgeldjäger weiten sie den Auftrag kurzerhand auch auf die Autobots aus.
Währenddessen versucht der erfolglose Erfinder Cade Yaeger (Mark Wahlberg, „Broken City“), irgendwie Geld aufzutreiben, um das Haus, in dem er mit seiner Tochter Tessa (Nicola Peltz, „Bates Motel“) lebt, nicht verkaufen zu müssen. Als er eines Tages einen schrottreifen Truck in seine Werkstatt stellt, um diesen aufzupolieren, ahnt er noch nicht, wie drastisch sich sein Leben bald ändern wird: Der Truck erwacht wenig später zum Leben und stellt sich als Optimus Prime vor. Es dauert nicht lange, ehe Savoy mit seiner Truppe vor der Tür der Yaegers steht und sie des Verrats bezichtigt. Nur wegen der Unterstützung von Tessas Freund Shane (Jack Reynor) schaffen die beiden die Flucht. Von nun an müssen Sie sich mit Optimus Prime zusammentun, um zu überleben.
Kritik: Der dritte Teil sollte auf jeden Fall der Abschluss für Michael Bays Arbeit an der „Transformers“-Reihe sein . Drei Jahre und Millionen Merchandise-Verkäufe später bringt der Regisseur nun den vierten Film, der aufgrund der Besetzung einen Neuanfang darstellt. Nachdem es in den Vorgängern Shia LaBeouf und Love Interest richten mussten, entschied man sich nun für ein Vater-Tochter-Gespann, das in der Zukunft der Erde eine entscheidende Rolle einnehmen soll. Es dürfte wohl kaum überraschen, dass diese Änderung bei einem Filmemacher wie Bay kaum einen Unterschied macht.
Nach einer ganz netten Einführung der beiden wird ab Minute 30 etwa nur noch in die Luft gesprengt, gekämpft und gesprungen. Das ist natürlich wieder so handwerklich ordentlich inszeniert, wie man es gewohnt ist. Betreffend CGI- und Actionsequenzen gehört der Filmemacher sicherlich zu den besten seines Fachs Auch der 3D-Effekt hat in diesem Film eine wirkliche Daseinsberechtigung, da er zu einem wirklich auffälligen optischen Mehrwert führt. Leider reicht es trotzdem nicht aus, um für ein gelungenes Kinoerlebnis zu sorgen.
Länge sorgt für Langeweile
Das Hauptproblem ist die viel zu ausufernde Spieldauer von 167 Minuten. Die „Transformers“-Reihe hat sich noch nie durch inhaltliche Tiefe ausgezeichnet. So ist das brachiale Geschehen in den ersten 90-100 Minuten noch durchaus unterhaltsam, wiederholt sich danach aber gefühlt nur noch. Da kann selbst eine spektakuläre Schlacht in Hongkong einschließlich der neu eingeführten Dinobots für keine Aufhellung der Miene sorgen. Verwirrung stiften die zahlreichen Antagonisten, die irgendwann dafür sorgen, dass der Zuschauer etwas den Überblick verliert.
In Sachen Komik agiert Bay dieses Mal etwas zurückhaltender. So punktet er am Anfang mit einem nett-abfälligen Kommentar über Sequels und den schrulligen Erfindungen seine Protagonisten. Im späteren Verlauf sind die Sticheleien zwischen Shane und Cade die Hauptquelle des Humors. Eher unfreiwillig komisch sind wieder einmal die exzessiv eingesetzten Superzeitlupen, die in irgendeiner Weise der Handlung helfen sollen. Dazu wird die innere Logik des Filmes mehr als einmal sehr strapaziert.
Bis hin zum körperlich schmerzhaften gehen die größtenteils dämlichen One-Liner: Zwischen (nicht wirklich) cool, (nicht wirklich) witzig und grauenerregend kitschig wird hier fast konsequent daneben gelangt (die fast einzige Ausnahme bildet Savoys Reaktion auf Yaegers Bitte, seine Dienstmarke vorzuzeigen). Dass Schauspieler in Michael Bay-Filmen eher selten an ihre Leistungsgrenzen gehen müssen und dürfen, ist keine Neuigkeit. Dank der flach angelegten Figurenzeichnung hat der oft so vorzügliche Mark Wahlberg als Charakterzüge nur kindischen Erfindungsreichtum und überzogenen Beschützerinstinkt für seine Tochter zu zeigen. So zeigt er sich zwar als präsenter Hauptdarsteller, hat aber relativ wenig Möglichkeiten, wirklich spielen zu können. Warum es für seinen Part so dramatisch ist, das seine 17 Jahre alte Tochter einen drei Jahre älteren Freund hat, gehört zu den ungelösten Fragen des Filmes.
Die in „Bates Motel“ überzeugende Nicola Peltz wird hier zum reinen Lustobjekt degradiert und kann nur selten ihr durchaus vorhandenes Talent zeigen. Sie ist zwar häufiger voll bekleidet als ihre Vorgängerinnen, dennoch nutzt Bay jede sich bietende Gelegenheit für eine recht sexistische Fleischbeschau. An ihrer Seite bleibt Jack Reynor komplett austauschbar. Kelsey Grammer und Titus Welliver sind durchaus charismatische und sehr erfahrene Mimen. Leider bleiben ihre Figuren auch zu eindimensional, um haften zu bleiben. Dazu kommt noch Stanley Tucci, der als hoch ambitionierter Wissenschaftler zumindest einige gelungene Momente hat.
Würde man nur nach dem technischen Bombast gehen, wäre Michael Bay mit „Transformers 4: Ära des Untergangs“ ein bärenstarkes Stück Kino geworden. Es ist aber schon bedenklich, wenn selbst die Action irgendwann nicht mehr funktioniert. Was noch als spaßiger Hochglanz-Trash beginnt, dem man seine augenfälligen Unzulänglichkeiten nicht krumm nehmen will, endet in einer redundanten und schon etwas nervigen Materialschlacht.
2 von 5 Punkten
Quelle: Paramount Pictures, YouTube
Transformers 4: Ära des Untergangs
Originaltitel: | Transformers 4: Age of Extinction |
Regie: | Michael Bay |
Darsteller: | Mark Wahlberg, Nicola Peltz, Stanley Tucci |
Genre: | SciFi-Action |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2014 |
Verleih: | Paramount Pictures |
Länge: | 167 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren |
Kinostart: | 17.07.2014 |
Homepage: | Der Internet-Auftritt von "Transformers 4" |
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