Inhalt: Eigentlich ist Chester’s Mill ein Örtchen wie jedes andere. Doch dann ändert sich vom einen Moment auf den anderen plötzlich alles, als eine unsichtbare Kuppel rund um die Stadt erscheint und sie von der Außenwelt abschneidet. Da Luft und Regen weiter durch die Kuppel kommen, ist zumindest das Überleben gesichert. Das ist aber für den Gleinganoven Barbie (Mike Vogel), der eigentlich nur auf der Durchreise war, ebenso wenig ein Trost ist wie für das Pärchen Carolyn (Aisha Hinds, „Star Trek Into Darkness“) und Alice (Samantha Matthis, „American Psycho“), die ihre schwierige Tochter Norrie (Mackenzie Lintz, „Die Tribute von Panem – The Hunger Games“) in ein Erziehungs-Camp bringen wollen.
Aber auch die Einheimischen haben reichlich Probleme: Die Journalistin Julia (Rachelle Lefevre, „White House Down“) sucht verzweifelt nach ihrem Mann, die junge Polizistin Linda (Natalie Martinez, „Broken City“) muss auf einmal Verantwortung für die Sicherheit der Stadt unternehmen, der Jugendliche Joe (Colin Ford, „Supernatural“) muss für sich selber sorgen, während seine große Schwester Angie (Britt Robertson, „Scream 4“) von ihrem Ex-Freund Junior (Alexander Koch) das Leben zur Hölle gemacht bekommt. Über all dem steht der zwielichtige Stadtrat „Big Jim“ (Dean Norris, „Breaking Bad“), der die ganze Situation zu seinem Vorteil nutzen möchte. Es dauert nicht lange, bis die ersten Dorfbewohner zu Verzweiflungstaten greifen und Chester’s Mill zu einem äußerst gefährlichen Pflaster wird.
Kritik: Im Jahr 2009 veröffentlichte Stephen King seinen Roman „Die Arena“, in dem es um das Thema einer eingesperrten Stadt geht. Schon zwei Jahre davor, wurde im „Simpsons“-Kinofilm auf eher ironische Art eine ähnliche Geschichte erzählt, die ebenfalls auf King-Material fußt. Im Jahr 2013 wurde dann von Showrunner Brian K. Vaughan („Lost“) die erste Staffel dieser Serie ins Leben gerufen, die sich sehr schnell zu einem Publikumsliebling entwickelte. Die Pilot-Episode von Niels Arden Oplev („Millenium“) ist direkt ein gewaltiger Höhepunkt, da sie den Zuschauer in Windeseile mit an Bord holt und extrem spannendes und unterhaltsames Fernsehen liefert.
Im Verlauf der Staffel muss man dann aber sehen, dass die Charaktere durch die Bank weg recht stereotyp ausgearbeitet sind und die Grenzen der inneren Logik teilweise bis an den Rand des schwer Erträglichen strapaziert werden. Das Erstaunliche dabei ist aber: Die deutlichen Fehler stören nicht wirklich, da die Sendung mit enorm hohem Erzähltempo, cleveren Plot-Twists und radikalen Cliffhangern dafür sorgt, dass man am Ende der enorm kurzweiligen Episoden schon den Start der nächsten Folge herbeisehnt.
Bunt gemischter Cast rund um diabolischen „Breaking Bad“-Star
Wie so häufig, bedient sich auch „Under the Dome“ sichtlich bei Serien-Meilenstein „Twin Peaks“ und deckt nach und nach die Geheimnisse der scheinbar braven Dorfbewohner auf. Die zentrale Figur hier ist der undurchsichtige Neuankömmling Dale „Barbie“, der souverän von Mike Vogel verkörpert wird. Vogel, der 2013 auch schon im thematisch ähnlichen, aber etwas gehaltvolleren „Bates Motel“ eine wichtige Rolle übernommen hatte, scheint sich langsam auf seinen Rollentyp des mysteriösen Fremden festzulegen. Neben ihm stehen hauptsächlich Rachelle Lefevre als engagierte Journalisten sowie die jungen Britt Robertson, Alexander Koch, Colin Ford und Mackenzie Lintz im Mittelpunkt, die allesamt auf ordentlichem Niveau agieren.
Wenig überraschend ist der eigentliche Star der Serie aber Dean Norris, der vor allem durch seine Rolle als DEA-Agent Hank Schrader in der Erfolgsserie „Breaking Bad“ zu spätem Weltruhm gekommen ist. Hier darf er als sinistrer Politiker einen unterhaltsam undurchsichtigen Charakter mimen, den er mit seinem teuflischen Grinsen untermalt. Andere Darsteller wie Natalie Martinez und Aisha Hinds bleiben auf solidem Level. Dazu gibt es noch eine kleine Rolle für Jeff Fahey („Guns and Girls“) als gealtertem Dorf-Sheriff. Wirklich verzichtbar ist leider der Part der ansonsten so guten Natalie Zea („Justified“), die hier die egoistische Geschäftsfrau Maxine mimt. Ihre Figur ist so überspitzt, dass sie zu einer recht nervigen Parodie verkommt.
Auch wenn hier längst nicht jedes Rädchen ins andere greift, ist die erste Staffel von „Under the Dome“ aufgrund des ungewöhnlich großen Unterhaltungswert absolut sehenswert. Die Serie gönnt sich keine Verschnaufpause und wird so zu einem „Guilty Pleasure“ im allerbesten Sinn. Nach dem Ende der Eröffnung-Staffel dürften wohl die meisten schon mit Spannung auf die Fortsetzung warten.
Die Staffel ist ab dem 08.05.2014 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
3,5 von 5 Punkten
Bild: Die Bildumsetzung ist sehr ordentlich ausgefallen. Die Aufnahmen sind durchgängig sauber und fehlerlos. Die Tag-Sequenzen sind immer knackig scharf und verfügen über eine fast perfekte Darstellung von noch so kleinen Details. Die Farben sind kräftig und natürlich. Leider kommt es recht unvermittelt immer mal wieder zu starkem Bildrauschen vor allem bei den dunklen Szenen. Ansonsten sind Schwarzwert und Kontraste aber gut eingestellt.
4 von 5 Punkten
Ton: Der englische Ton liegt in DTS-HD MA 5.1 vor. Die deutsche Fassung hat nur eine Dolby Digital 5.1-Abmischung bekommen, was schon etwas verwunderlich ist. Die Dialoge sind immer gut verständlich, wobei sie an vereinzelten Stellen nicht ganz lippensynchron wiedergegeben werden. Dabei hört sich die englische Fassung aber kräftiger und natürlicher an, als die deutsche, was sich auch bei den Effekten fortsetzt. Es gibt einige stabile Explosionen und Schießereien, bei denen die Anlage sich ausleben darf. Hintergrundgeräusche sind im Allgemeinen recht gut abgemischt. Vor allem die deutsche Fassung hinterlässt gemessen an HD-Standards trotzdem einen allenfalls mittelmäßigen Eindruck.
3 von 5 Punkten
Extras: Das ausführliche Making of „Under the Dome: Dreharbeiten der Pilotfolge“ (28 Minuten) ist ein sympathisches und interessantes Highlight der Box. Dazu gibt es vier CBS-Start-Promos, ein paar Deleted Scenes, die lohnenden Featurettes „Stephen King und „Under the Dome““ (12 Minuten), „Under the Dome“: Vom Roman zur Serie (15 Minuten), Die Welt von „Under the Dome“ (12 Minuten), „Under the Dome“: Die erste Staffel (30 Minuten) und „Joe’s Blog“ (als Text) sowie ein Gag Reel (5 Minuten). Allein schon die Extras machen diese Box äußerst lohnend.
4 von 5 Punkten
Gesamt: 3,5 von 5 Punkten
Quelle: Paramount, YouTube
Under the Dome - Staffel 1
Originaltitel: | Under the Dome - Season 1 |
Entwickler: | Brian K. Vaughan |
Darsteller: | Natalie Martinez, Mike Vogel, Dean Norris |
Genre: | Mystery-Serie |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2013 |
Verleih: | Paramount Pictures Home Entertainment |
Länge: | 13 Episoden zu je 42 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |