Inhalt: Mit 11 Jahren ist für Riley alles in Ordnung: Sieht hat viele Freunde, tolle Eltern, ist der Star des Eishockey-Teams und hat eigentlich immer nur Spaß. Kein Wunder, dass in ihrem Kontrollzentrum die Freude als Basisemotion die volle Kontrolle hat. Kummer, Wut, Angst und Ekel tanzen hier ziemlich nach ihrer Pfeife. Doch dann kommt es zur plötzlichen Krisenstimmung, als die Familie wegen eines neuen Jobs des Vaters nach San Francisco ziehen muss. Bei all der Schwerstarbeit, die jetzt für die Emotionen angesagt ist, sorgt vor allem Kummer für noch mehr Chaos im Kopf von Riley. Beim Versuch, die übelsten Fehlschläge im Umgang mit der neuen Situation auszuräumen, werden Freude und Kummer versehentlich aus dem Kontrollzentrum entfernt. Während Angst, Ekel und Wut mit der alleinigen Anleitung restlos überfordert sind, müssen die beiden anderen schnellstmöglich den Weg zurück finden. Leider ist der Weg äußerst weit und beschwerlich, was nur Freude nicht wirklich besorgt. Bei ihrer geplanten Rückkehr bekommen die beiden Unterstützung von Bing Bong, einem alten imaginären Freund des Mädchens. Schaffen sie es zurück in die Kommandozentrale, bevor ein irreparabler Fehler gemacht wird.
Kritik: Nachdem Pixar zuletzt hauptsächlich Sequels veröffentlicht hat, kommt unter der Regie von Pete Docter, der bereits „Die Monster AG“ und „Oben“ inszeniert hatte, dieser neue eigenständige Film. Die Vorschusslorbeeren sorgten beinahe dafür, dass der Film nur zu einer Enttäuschung werden konnte, doch tatsächlich wird „Alles steht Kopf“ jedem Vorab-Lob vollends gerecht. Der Film droht vor Kreativität und Witz fast zu platzen und bietet dabei Unterhaltung für alle Altersklassen. So ist die Geschichte liebenswert und albern genug, um den Kleinen Spaß zu machen und gefällt den älteren Zuschauern zur gleichen Zeit mit Intelligenz und pointierten Dialogen. Die Animationen sind beeindruckend gut. Wie treffend die Welten und auch die Figuren entworfen wurden, ist allein schon Grund genug, um den Film zu genießen. Dazu kommt ein gelungener 3D-Effekt, der das Mikrouniversum wirklich aufwertet.
Eine Story, bei der nicht ein Wort Leerlauf zu verbuchen ist, tut hier sicherlich das Übrige. Eine wahnwitzig-großartige Geschichte, die irgendwo zwischen „Toys Story“ und „Alice im Wunderland“ einzuordnen ist, fordert heraus, ist manchmal amüsant, manchmal traurig und bietet erstaunlich viel Identifikationspotenzial. Eine starke deutsche Synchronisation wird dem tollen Ausgangsmaterial gerecht. Die perfekt charakterisierten und gespielten Basisemotionen sind die Stars des ganzen Geschehens, wobei vor allem Kummer und Wut (in der deutschen Fassung: Gernot Hassknecht) herausstechen. Bei dem, was im Kopf abgeht, wird die eigentliche Geschichte von Riley nur zur Rahmenhandlung, was natürlich in keinster Weise stört. Dazu gibt es kleine Ausflüge in den Geisteszustand der Eltern und von anderen, die schlicht brüllend komisch sind. Hier empfiehlt es sich, während des Abspanns sitzen zu bleiben.
Einzig ein merkwürdiger, nervtötender und unfreiwillig verstörender Kurzfilm um einen singenden Vulkan, der als Vorprogramm des Spielfilms gezeigt wird, passt nicht in den großartigen Eindruck, den „Alles steht Kopf“ hinterlässt. Ansonsten gelingt Pixar und Pete Docter ein brillanter Animationsfilm, der alle Möglichkeiten der tollen Ausgangsidee ausschöpft. So gelingt eines der stärksten Werke des Studios, der alles mitbringt, um ein Klassiker zu werden.
4,5 von 5 Punkten
Quelle: Disney Deutschland, Leinwandreporter TV, YouTube
Alles steht Kopf
Originaltitel: | Inside Out |
Regie: | Pete Docter, Ronaldo Del Carmen |
Sprecher: | Amy Poehler, Bill Hader, Lewis Black |
Genre: | Animation |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2015 |
Kinostart: | 01.10.2015 |
Verleih: | Walt Disney Pictures |
Länge: | 94 Minuten |
FSK: | ab 0 Jahren |
Die Homepage des Films: | Alles steht Kopf |