Inhalt: Norma (Vera Farmiga, „Conjuring – Die Heimsuchung “) bemerkt, dass ihr Sohn Norman (Freddie Highmore) ihr immer mehr entgleitet. Sie beginnt sich Sorgen zu machen, da sie nicht weiß, ob sie ihm noch helfen kann. Währenddessen gerät sie mitten in eine folgenschwere Verschwörung, als ein Hotelgast spurlos verschwindet. Mit der Hilfe von Alex Romero (Nestor Carbonell, „The Dark Knight Rises“) versucht sie herauszufinden, was der zwielichtige Bob Paris (Kevin Rahm, „Nightcrawler – Jede Nacht hat ihren Preis“) mit der Sache zu tun hat. Dylan (Max Thieroit, „House at the End of the Street“) will die Cannabis-Geschäfte der Stadt in legalem Rahmen weiterführen.
Beim Versuch, sich selbst etwas aufzubauen, will ihm der reumütige Caleb (Kenny Johnson, „Dexter“), der nach einer Vergewaltigung gleichzeitig Onkel und Vater von Dylan ist, unbedingt zur Seite stehen. Der düstere Nachbar Chick (Ryan Hurst) sorgt dafür, dass die ungewollte Familienzusammenführung beschleunigt wird. Emma (Olivia Cooke, „Ich und Earl und das Mädchen“) bekommt immer stärkere gesundheitliche Probleme, muss aber aus nächster Nähe miterleben, wie sich Norman verändert. Als dieser sich mit seiner Mutter streitet, eskaliert die Situation.
Kritik: Mittlerweile gibt es eine unvergleichliche Flut von Serien, die auf Filmen basieren. „Bates Motel“ gehörte zu denjenigen, die diesen Trend mit eingeleitet haben. Obwohl es für viele doch sehr fraglich war, ob eine Vorgeschichte zum Hitchcock-Meisterwerk „Psycho“ funktionieren könnte, hat sich diese Produktion durchgesetzt und wird 2017 nach eigener Planung mit Staffel 5 enden. In diesem Jahr ist die dritte Staffel erschienen, die den lang erwarteten Wendepunkt der Geschichte bedeutet.
Nachdem in den ersten beiden Jahren Norma und Norman manchmal gruselig wirkten, aber in Eintracht zusammengeschweißt waren, kommt immer mehr der junge Mann zum Vorschein, der später Marion Crane unter der Dusche ermordet. Damit kommen wir schnell zu der größten Stärke und größten Schwäche der Serie. Wenn sich die Handlung auf die Familie Bates konzentriert, ist „Bates Motel“ auf Top-Niveau. Hier ist der Zuschauer auch weiterhin gerne bereit, die sicherlich manchmal konstruierten Wendungen und Zufälle anzunehmen.
Im Gegenzug gibt es (ähnlich wie in Season 2) aber auch einige Plotlines, die sich nach reinem Füllmaterial anfühlen. So hat die Verschwörungs-Geschichte rund um den windigen Bob Paris auf den eigentlichen Inhalt der Serie nur marginale Auswirkungen. Da ist auch die schön schmierige Performance von Kevin Rahm nur manchmal eine Hilfe. Wegen solcher Probleme ist die Staffel gerade in der ersten Hälfte etwas zähflüssig. Im Gegenzug ist beispielsweise das Zusammentreffen von Caleb (Kenny Johnson) und Dylan (Max Thieroit) deutlich interessanter, da hier die wirklichen Auswirkungen auf die Charaktere zu spüren sind. Für „Sons of Anarchy“-Fans gibt es hier das nette Gimmick, Johnson noch einmal gemeinsam mit Ryan Hurst vor der Kamera zu sehen. Auch die von Olivia Cooke hingebungsvoll verkörperte, schwer erkrankte Emma macht eine interessante Entwicklung durch.
Diese Punkte stehen natürlich ganz deutlich hinter der Norma-n-Geschichte an. Mit einigen geschickten Kniffen gelingt es hier, das Publikum bei der Stange zu halten und die Story bis zum starken Finale kontinuierlich zu entwickeln. Dabei können sich die Macher wieder einmal auf die Qualitäten von Vera Farmiga und Freddie Highmore verlassen, die ihre emotionalen Parts durchaus preiswürdig ausfüllen. Auch wenn es oft hoch her geht, sind es gerade die ruhigen Momente, wo die beiden die tief empfundene, ziemlich verstörende Zuneigung ihrer Figuren am besten transportieren. Gerade Highmore macht hier noch einen Sprung nach vorne.
Es ist nicht unwahrscheinlich, dass „Bates Motel“ mit noch weniger Episoden deutlich beeindruckender wäre. Auch in diesem dritten Jahr ist es gelungen, dem legendären Norman und „Mutter“ eine spannende, berührende Vorgeschichte zu geben. Dabei zeigt sich aber wieder, dass es inhaltlich nicht reicht, um zehn Folgen zu füllen, weswegen einige durchwachsene Nebenschauplätze eröffnet werden. Leider machen es sich die Macher auch mit dramaturgischen Abkürzungen (vor allem betreffend des Timings) etwas zu einfach. So bleibt auch in diesem dritten Jahr eine Serie, die in ihren besten Momenten grandios, oft aber reines Mittelmaß ist.
Die Staffel ist ab dem 12.11.2015 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
3,5 von 5 Punkten
Bild: Wie aus den Vorgänger-Staffeln bekannt, bietet „Bates Motel“ auch dieses Jahr einen sauberen Digital-Look. Auch wenn die Bilder etwas kräftiger hätten sein dürfen, sind Schärfe und Detaildarstellung gut. Die Farbgebung ist teils etwas kühl, hinterlässt aber einen sauberen, natürlichen Eindruck. Der gut eingestellte Schwarzwert und die ordentlichen Kontraste sorgen dafür, dass die Optik insgesamt wieder im oberen Feld einzuordnen ist.
4 von 5 Punkten
Ton: Auch der englische und deutsche DTS-HD 5.1-Ton erfüllen erneut die Erwartungen. Die gut verständlichen Dialoge sind das Herzstück des Transfers. Der stimmungsvolle Score und einige atmosphärische Geräusche wurden gut abgemischt und sprechen zeitweise auch die äußeren Boxen an. Besonders erwähnenswerte Effekte gibt es bei der zurückhaltenden, bodenständigen Präsentation nicht.
3,5 von 5 Punkten
Extras: Einige entfernte Szenen (25 Minuten) und das Featurette „A Broken Psyche: Creating Norma-n“ (7 Minuten) ergänzen die Staffel.
2 von 5 Punkten
Gesamt: 3,5 von 5 Punkten
Quelle: SerienTrailerMP, YouTube
Bates Motel - Season 3
Originaltitel: | Bates Motel - Season 3 |
Showrunner: | Anthony Cipriano |
Darsteller: | Vera Farmiga, Freddie Highmore, Max Thieriot, Olivia Cooke, Kenny Johnson |
Genre: | Thriller-Serie |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2015 |
Verleih: | Universal Pictures Germany |
Länge: | 10 Episoden zu je 43 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 25.10.2015
Bates Motel – Season 3 (Blu-ray)