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Review: Broadchurch – Staffel 1 (DVD)

Das DVD-Cover der ersten Staffel von “Broadchurch” (Quelle: StudioCanal)

Inhalt: Broadchurch ist ein kleines englisches Küstenstädtchen, in dem noch jeder jeden kennt. Alles nimmt seinen gewohnten Gang, bis eines Morgens der 11 Jahre alte Danny Latimer (Oscar McNamara) tot am Strand gefunden wird. Seine Eltern Beth (Jodie Whittaker) und Mark (Andrew Buchan, „Mr. May und das Flüstern der Ewigkeit“), seine Schwester Chloe (Charlotte Beaumont) und die ganze Stadt stürzen in eine gewaltige Krise. Die Ermittlerin Ellie Miller (Olivia Colman, „No Turning Back“), deren Sohn eng mit Danny befreundet war, hat mit ihrem neuen Chef Alec Hardy (David Tennant) alle Hände voll zu tun. So wie es aussieht, muss einer der Bewohner von Broadchurch hinter dem Mord stecken. Während sich die Medien auf den Fall stürzen, verhalten sich gleich mehrere Personen sehr verdächtig. Andere wollen wiederum das Gesetz in die eigene Hand nehmen. Weshalb musste Danny sterben?

 

Kritik: Chris Chibnall gehört zu den festen Größen im britischen Fernsehen und hat unter anderem schon an Serien wie „Camelot“, „Dr. Who“, „Law & Order: UK“ und „Torchwood“ gearbeitet. Als im Jahr 2013 seine Krimi-Drama-Serie für den Sender ITV entstand, waren die Erwartungen entsprechend hoch, wurden aber noch übertroffen. Bei seiner TV-Ausstrahlung lockte „Broadchurch“ schon bald ein Millionen-Publikum. Bei nahezu allen britischen Preisverleihungen wurde die Serie bedacht. Schon nach wenigen Minuten dieser außergewöhnlichen Produktion ist klar, weshalb so viele Menschen mit den TV-Ermittlern auf Mörderjagd gehen. Die Geschichte geht weiter über ein simples „Whodunnit“ hinaus und lebt von einer Vielzahl runder, interessanter Charaktere, einem äußerst wendungsreichen Skript und tollen Aufnahmen.

Die gegensätzlichen Alec und Ellie müssen einen Kindermörder finden (Quelle: StudioCanal)

Natürlich sind Ähnlichkeiten zu „Twin Peaks“ und „The Killing“ nicht gänzlich von der Hand zu weisen. „Broadchurch“ ist auf seine eigene Art aber so faszinierend, dass es nicht einmal komplett innovativ sein muss. Die Serie schafft es, eine hohe Grundspannung über die gesamte Spieldauer zu transportieren und den Zuschauer dabei emotional in die dramatischen Geschehnisse zu involvieren. Das gelingt, da die Besetzung durch die Bank weg großartig agiert. David Tennant, der zwischen 2005 und 2009 als „Doktor“ das wohl höchste Amt im britischen TV bekleidete, war vielleicht noch nie so gut wie hier. Sein Alec Hardy kratzt als zynischer, körperlich kranker, geschiedener Polizist auf dem Papier an der Klischeegrenze. Es ist der außergewöhnlichen Leistung Tennants zu verdanken, dass sein Charakter zu jeder Zeit authentisch wirkt und der zentrale Fixpunkt des Geschehens bleibt. Nicht weniger stark ist Olivia Colman, deren gutherzige, aber taffe Ellie Miller damit zu kämpfen hat, gegen die eigenen Nachbarn zu ermitteln. Colman wurde 2014 verdientermaßen mit dem BAFTA als „Beste Hauptdarstellerin“ ausgezeichnet.

Die Latimer-Familie hat ihr jüngstes Mitglied verloren (Quelle: StudioCanal)

Jodie Whittaker, Andrew Buchan und Charlotte Beaumont schaffen es als hinterbliebene Familie des Verbrechens, die Tragweite der Ereignisse einzufangen. Gerade Jodie Whittaker ist hier mit ihrer sensiblen Darstellung der traumatisierten Mutter hervorzuheben. Auch die Nebendarsteller fallen nicht ab. Hier ist im Besonderen David Bradley („Game of Thrones“) zu erwähnen, der als Kioskbesitzer mit dunkler Vergangenheit so nachhaltig beeindruckt, dass er einen BAFTA als „Bester Nebendarsteller“ bekam.

Gerade weil Chris Chabnill in den acht Episoden der ersten Staffel ruhige Töne anschlägt, ist das Ergebnis so eindringlich. So sind es auch die zwischenmenschlichen Spannungen (im Dorf, bei der Polizei, bei der Familie Latimer), die „Broadchurch“ zu derart hervorragendem Fernsehen machen. Intelligent, vielschichtig, fesselnd und mit fantastischen Schauspielern ist ein „Straßenfeger“ entstanden, der das Zeug zum Klassiker hat.

Pfarrer Paul ist eine der Vertrauens-Personen im Dorf (Quelle: StudioCanal)

Die Box ist ab dem 21.05.2015 auf DVD und Blu-ray erhältlich.

4,5 von 5 Punkten

 

Bild: Auch optisch hat „Broadchurch“ einiges zu bieten. Trotz der bewusst kühlen, oft etwas blassen Farben, erreichen Schärfe und Detaildarstellung ein gutes Niveau. Die Kontrasteinstellungen sind gut gewählt und auch an dem Schwarzwert gibt es nichts auszusetzen. Hier und da ist das Bild ein wenig körnig. Insgesamt gibt es aber an diesem fehlerlosen DVD-Bild kaum etwas zu kritisieren.

4 von 5 Punkten

Ton: Der englische Ton liegt nur in Stereo Dolby Digital vor, während die deutsche Fassung auf eine Dolby Digital 5.1-Vertonung zurückgreifen kann. Die gut verständlichen, natürlich abgemischten Dialoge aus den Frontsprechern sind bei beiden Versionen ungefähr gleich. Der starke Score und Hintergrundgeräusche wie das Rauschen des Meeres kommen bei der deutschen Version natürlich etwas vielseitiger, da hier die Rear-Speaker mitverwendet werden. Große Effekte sind bei der verlustlosen Präsentation aber so oder so nicht zu erwarten gewesen.

3,5 von 5 Punkten

Extras: Als Bonusmaterialien liegen ein Audiokommentar von James Strong, David Tennant und Richard Stokes zu Episode 1, ein Audiokommentar von James Strong, Olivia Colman und Chris Chibnall zu Episode 8, ein spannendes „Hinter den Kulissen“-Featurette (25 Minuten), ein paar geschnittene Szenen (26 Minuten) sowie einige Trailer bei. Diese geben der Box einen ordentlichen Mehrwert.

4 von 5 Punkten

Gesamt: 4 von 5 Punkten


Quelle: StudioCanal, Leinwandreporter TV, YouTube

Broadchurch Staffel 1

Originaltitel:Broadchurch Season 1
Entwickler:Chris Chibnall
Darsteller:David Tennant, Olivia Colman, Jodie Whittaker
Genre:Krimi-Drama-Serie
Produktionsland/-jahr:UK, 2013
Verleih:StudioCanal
Länge:8 Episoden zu je 46 Minuten
FSK:ab 12 Jahren

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 20.05.2015
Review: Broadchurch – Season 1 (DVD)

Thomas

"Alle bleiben cool! DU - bleib cool!" (Seth Gecko,"From dusk till dawn")

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