Inhalt: Nach längerer Zeit treffen sich acht langjährige Freunde mal wieder zum Essen. Schnell kommt es zu angeregten Gesprächen über den Kometen, der diese Nacht an der Erde vorbeifliegen soll sowie über Unfälle mit den eigenen Handys. Als dann alle Telefone und die Internet-Verbindung zusammenbrechen und im ganzen Viertel kurz darauf der Storm ausfällt, ist das gemütliche Beisammensein vorbei. Die Freunde beginnen, sich wegen dem nahenden Himmelsphänomen sorgen zu machen. Mit einem Notstromgenerator gelingt es, die Elektrizität zurückzubringen. Wenig später fällt ihnen noch ein anderes Haus auf, in dem der Strom noch funktioniert. Sie wollen dort nach einem Telefon fragen, finden aber nur eine Box. In dieser Box sind Fotos von ihnen, die mit Zahlen markiert sind, die sie offensichtlich selbst eingetragen haben. Bald klopft es bei ihnen an der Tür und sie finden einen Warnzettel, den sie wenige Momente zuvor selbst geschrieben haben. Es breitet sich Panik aus.
Kritik: Mit einem minimalen Budget inszenierte James Ward Byrkit diesen unkonventionellen Mystery-Thriller mit Science Fiction-Elementen, der ähnlich wie der Indie-Hit „Another Earth“ das Thema Parallel-Universen behandelt, dabei aber weit weniger philosophisch ist, sondern von seiner beengten Kammerspiel-Atmosphäre lebt. Dabei sind die Dialoge gänzlich improvisiert. Die Darsteller haben nur Rollenkarten und einen groben Ablauf bekommen, wie die Geschichte zu verlaufen hat. Vielleicht ist das gerade der Grund, dass sich die surreale Story doch noch recht natürlich anlässt. Insgesamt agieren die Darsteller, von denen Maury Sterling („Homeland“) und Nicholas Brendon („Buffy“) wohl am ehesten bekannt sein dürften, auf überzeugendem Level. Die zunächst recht ruhig eingesetzte, aber von intensiven Close Ups lebende Handkamera und die harten Schnitte sorgen beim Zuschauer ebenso für Identifikation mit den Figuren, als auch für wachsendes Unwohlsein.
Geschickt wird dieses minimalistische Szenario verwendet, um Spannung zu kreieren und für ungewöhnliche aber jederzeit gute Unterhaltung zu sorgen. Die bedrückende, undurchsichtige Situation sorgt für Kurzweil. Ward Byrkit versucht dabei gar nicht, die Geschehnisse aufzuschlüsseln sondern lässt den Zuschauer mit den acht Charakteren im Dunkeln tappen. Das der Film nicht zwingend auf die Gesetze der Logik hört, ist einem schon nach kurzer Zeit recht egal, da die Inszenierung so einfallsreich und überraschend ist. Gerade weil die Figuren so (ungewohnt) sachlich mit dieser merkwürdigen Situation umgehen, macht „Coherence“ so viel Spaß.
Die zahlreichen Indie-Preise, die der Film bereits gewonnen hat, kommen auf jeden Fall nicht von ungefähr. Ein Science Fiction-Thriller mit acht Schauspielern, einem Haus mit Vorgarten als Drehort, improvisierten Dialogen und gerade einmal fünf Abenden Drehzeit: Wer die Vorzeichen sieht, rechnet definitiv nicht mit dem homogenen, spannenden Spaß, den „Coherence“ jederzeit bietet.
Der Film ist ab dem 27.03.2015 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
3,5 von 5 Punkten
Bild: Für die preiswerte Produktion sieht das Bild noch recht gut aus. Die vielen Close Ups sind scharf und haben sogar eine gute Detaildarstellung. In den hellen Szenen ist das Bild ziemlich sauber und stabil. In den dunklen Aufnahmen gibt es aber ein teils sehr starkes Bildrauschen. Die Farbpalette ist ordentlich, wobei viele Bilder in den gelb-braunen Farbbereich gehen. Kontraste und Schwarzwert sind ebenfalls ziemlich gut eingestellt, weswegen optisch die Erwartungen an einen Low Budget-Film voll erfüllt werden.
3 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der englische DTS-HD MA 5.1-Ton überraschen mit einer guten Abmischung. Die Dialoge kommen immer klar verständlich aus den Frontsprechern. Hintergrundgeräusche werden gut auf die Boxen verteilt. Gerade bei überraschendem Klopfen und ähnlichem, hört sich „Coherence“ wirklich gut an. Natürlich gibt es hier kein herausragendes Klangerlebnis. Dennoch ist die Ton-Qualität anerkennenswert.
3,5 von 5 Punkten
Extras: Mit Ausnahme von Trailern gibt es keine Extras auf der Blu-ray. Wer hier mehr möchte, sollte zur Special Edition greifen, wo außerdem ein Audio-Kommentar, ein Behind the Scenes-Beitrag (10 Minuten), Testaufnahmen mit und ohne Kommentar des Regisseurs (4 Minuten) und drei Interviews (16 Minuten) beiliegen.
1 von 5 Punkten (Special Edition: 3 von 5 Punkten)
Gesamt: 3 von 5 Punkten (Special Edition: 3,5 von 5 Punkten)
Quelle: Bildstörung, YouTube
Originaltitel: | Coherence |
Regie: | James Ward Byrkit |
Darsteller: | Emily Baldoni, Maury Sterling, Nicholas Brendon |
Genre: | Science Fiction, Horror |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2013 |
Verleih: | Bildstörung |
Länge: | 88 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
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