Inhalt: Mittlerweile hat sich der Kleinkriminelle Zeki Müller (Elyas M’Barek, „WHO AM I – Kein System ist sicher“) ebenso an seinen Job als Lehrer wie an die Beziehung zur braven Kollegen Elisabeth (Karoline Herfurth, „Errors of the Human Body“) gewöhnt und gehört zu den beliebtesten Lehrern der Schule. Nur frühes Aufstehen, Klassenarbeiten korrigieren, Elternsprechtage und die Schüler selbst gehen Zeki dann irgendwie doch noch gewaltig auf den Nerv, weswegen er nicht unglücklich ist, als er die Hände an ein paar Diamanten aus einem alten Raubzug bekommt. Nur blöd, dass diese mit einer Spende nach Thailand zur Partnerschule verschifft werden. Als Direktorin Gerster (Katja Riemann, „Das Wochenende“) dann eine Fahrt genau dorthin organisieren möchte, ist Zeki Feuer und Flamme und erklärt sich bereit, mit seiner Freundin die Schüler-Gruppe um Chantal (Jella Haase, „Kriegerin“) und Danger (Max von der Groeben) zu begleiten. Vor Ort sollen die Gesamtschüler die Konkurrenten vom Schiller-Gymnasium ausstechen, die Gerster schon lange ein Dorn im Auge sind. Doch deren Lehrer Hauke (Volker Bruch) nimmt seine Aufgabe als Antreiber sehr ernst und die pädagogischen Fähigkeiten Zekis neigen sich schon bald dem Ende zu. Wie soll da noch Zeit für eine Schatzsuche bleiben?
Kritik: Das Duo Regisseur Bora Dagtekin und Hauptdarsteller Elyas M’Barek funktionierte viele Jahre bei Serie und Kino-Ableger von „Türkisch für Anfänger“. Es war aber nicht abzusehen, welchen Hype sie auslösen würden, als 2013 die Komödie „Fack Ju Göhte“ rund um einen Gangster, der zur Tarnung einen Lehrer-Job annimmt, in die Kinos kam. Der derbe Zeki und seine primitiv-herzlichen Schüler trafen einen Nerv und lockten über 7 Millionen Menschen in den Film. Obwohl eine derartige Überraschung mit einer Fortsetzung jetzt nicht mehr möglich war, war ein zweiter Film schon bald beschlossene Sache. So ging es für Zeki, Chantal und Co. nach Thailand, das spätestens seit „Hangover 2“ ein beliebtes Domizil für Komödien geworden ist. Wie erwartet, gibt es von der Humor-Front nicht viel neues zu berichten. Zeki ist immer noch rabiat und seine Schüler immer noch grenzdebil, aber sympathisch.
Das große Plus: Die Gags zünden zu großem Teil weiterhin. Dagtekin inszeniert temporeich und versteht es, die Stärken des ersten Films hier wieder einzubringen. Gerade Elyas M’Barek und Jella Haase toben sich hier wieder aus. Dabei hält das leicht veränderte Setting der Klassenfahrt aber nicht so viele reizvolle Möglichkeiten bereit, um mit den (Miss-)Erfolgen des deutschen Bildungssystems zu spielen („Wir haben diesen Faust gelesen. War voll verrückt der Reclam.“). Andere Späße um Land, Leute und Tiere bleiben von harmloser Natur. Als Neuzugang profiliert sich Lucas Reiber in der Rolle des leicht autistischen Etienne, dem bekennenden Nerd der Truppe. Auch Volker Bruch schafft es als etwas zu engagierter Lehrer Hauke, für ein paar Lacher zu sorgen.
Wie im Vorgänger lässt auch hier in der zweiten Hälfte die Gagdichte nach und es wird sich ernsthafteren Themen wie familiären Problemen und Armut vor Ort (die mit Product Placement bekämpft wird) zugewandt. Solche Themen anzusprechen und eine Moral in all das derbe Treiben einzubinden, ist ja durchaus löblich, nimmt dem Film aber merklich den Unterhaltungswert. „Fack Ju Göhte 2“ geht schlussendlich den Weg vieler Comedy-Sequels, indem er ein funktionierendes Erfolgsrezept noch einmal anwendet, dabei aber zu wenig neue Zutaten beifügt. Das reicht trotzdem aus, um einen durchaus brauchbaren Film zu liefern.
3 von 5 Punkten
Quelle: Constantin Film, Leinwandreporter TV, YouTube
Originaltitel: | Fack Ju Göhte 2 |
Regie: | Bora Dagtekin |
Schauspieler: | Elyas M'Barek, Karoline Herfurth, Jella Haase |
Genre: | Komödie |
Produktionsland/-jahr: | Deutschland, 2015 |
Kinostart: | 10.09.2015 |
Verleih: | Constantin Film |
Länge: | 112 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren |
Homepage des Films: | Fack Ju Göhte 2 |
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