Inhalt: Mit ihrem kleinen Catering-Unternehmen nehmen Paul (Matt O’Leary, „Gangster Chronicles“) und Julia (Jessica Cook) jeden Job an, den sie bekommen können. Dabei gehört ihre neueste Auftraggeberin, die wohlhabende Mrs. Perch (Eve Slatner), zu ihren wichtigsten Kunden. Bei der alljährlichen Garten-Party der alten Dame kümmern sich die beiden um das leibliche Wohl der Gäste, als es eine blutige Störung gibt. Ein Schwarm gigantischer Wespen attackiert die Feiernden. Wer von den großen Insekten gestochen wird, ist kurz darauf tot. Paul und Julia schaffen es gemeinsam mit dem Sohn der Gastgeberin Sidney (Clifton Collins Jr., „Fortress – Die Festung“), dem Bürgermeister Caruthers (Lance Henriksen, „Cyrus – The Highway Killer“) und einigen anderen, ins Haus zu flüchten. Jetzt heißt es gut bewaffnen, um gegen die überdimensionierten Killer zu bestehen.
Kritik: Auch wenn es sich aufgrund von Drehsprache und teilnehmenden Stars anders anfühlt, handelt es sich bei „Stung“ um eine deutsche Produktion der Firma Rat Pack. Jungfilmer Benni Diez durfte bei dem 1,8 Millionen Euro teuren Projekt erstmals die Regie in einem Langfilm übernehmen. Die Frage, ob deutscher Horror konkurrenzfähig sein kann, beantwortet das Creature Feature schon bald mit ja. Mit großartigen praktischen Effekten dürfte jeder Fan des 80er-Jahre Kinos rein optisch ein großes Vergnügen haben. Ist er denn auch ein guter Film? Nicht wirklich, da er doch zu viele Fehler macht. Intelligenz und tiefgründige Logik wird wohl niemand in einem Film über zwei Meter große Wespen gesucht haben. Aber etwas unterhaltsamer hätte es dann doch sein dürfen. Es macht ein wenig den Anschein, als ob neben der reinen Grundidee nicht mehr allzu viel im Drehbuch zu finden war. Ein derartiges Gimmick wir die Monster-Insekten ist natürlich lustig. Dem Zuschauer müssen aber weitere Kuriositäten geboten werden, damit der Film wirklich funktioniert.
Obwohl sich „Stung“ bei weitem nicht ernst nimmt, ist der Film praktisch nie wirklich lustig. Neben ein paar vereinzelten Lachern versanden zu viele Gags schon in den Kindheitsschuhen. Nicht untypisch fürs Genre sind die von Matt O’Leary und Jessica Cook gespielten Hauptfiguren ziemlich flach, sodass man ihnen weder besonders positive noch negative Emotionen entgegenbringt. Bei einem handlungstechnisch ganz klaren Fokus auf die (exzellenten) Wespen wäre das auch überhaupt kein Problem. Da aber unter anderem eine äußerst lange Sequenz in einem Weinkeller dazu verwendet wird, die Figuren persönlicher einzuführen, fällt das Fehlen von interessanten Charakterzügen dann doch auf. Lance Henriksen war mit „Terminator“ und „Aliens“ in der 80er-Jahren am Aufstieg eines gewissen James Cameron beteiligt. In den 90er-Jahren wurde er für die Serie „Millenium“ gleich drei Mal für den Golden Globe nominiert. Seitdem nimmt er eigentlich jeden Job an, den er bekommen kann. So hat er hier als Bürgermeister und Weinkenner ein paar nette Momente, ist aber auch ein paar missglückte Gags zu verzeichnen. Clifton Collins Jr. wirkt lange Zeit eher zurückhaltend und gelangweilt, um dann gegen Ende richtig aufzudrehen und einen der erinnerungswürdigen Momente des Films zu verantworten.
Egal was rundherum passiert: Praktische Effekte sehen fast immer besser und lebendiger aus, wie es mit CGI zu machen wäre. Aus diesem Grund verdienen die Macher schon Respekt für „Stung“. Hätten sie nur ansatzweise so viel Mühe in die Ausarbeitung der Geschichte gesteckt, wäre ein nahezu optimaler Partyfilm garantiert gewesen. Da „Stung“ weder witzig noch spannend genug ist, wird der Angriff der Riesenwespen – die längst nicht immer im Bild sind – trotz 87 Minuten Spielzeit manchmal sogar zur zähen Angelegenheit.
2 von 5 Punkten
Quelle: TrailerHD, Splendid Film, YouTube
Originaltitel: | Stung |
Regie: | Benni Diez |
Darsteller: | Clifton Collins Jr., Jessica Cook, Lance Henriksen, Matt O'Leary |
Genre: | Horrorkomödie |
Produktionsland/-jahr: | Deutschland, 2015 |
Kinostart: | 29.10.2015 |
Verleih: | Splendid Film |
Länge: | 87 Minuten |
FSK: | ab 18 Jahren |
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