Inhalt: Kylie Atkins (Ali Cobrin) ist eigentlich das typische Mädchen von nebenan. Die attraktive Studentin hat aber mit massiven Geldproblemen zu kämpfen, seitdem ihr Vater verstorben ist. Aus diesem Grund nimmt sie einen Job im „Girlhouse“ an, einer von Webcams überwachten Frauen-WG, in der die Bewohner vor laufender Kamera strippen und ihr Leben mit den Zuschauern teilen. Schnell versteht sie sich gut mit den anderen Bewohnerinnen Devon (Alyson Bath), Mia (Nicole Fox), Janet (Chasty Ballesteros), Kat (Alice Hunter) und Heather (Elysia Rotaru) und gewöhnt sich auch an das ständige Leben unter Beobachtung. Während sie sich privat immer öfter mit ihrem Kindergarten-Freund Ben (Adam Di Marco) trifft, entwickelt der User „Loverboy“ (Slaine) ein zu großes Interesse an ihr. Der unüberlegte Streich einer Mitbewohnerin bringt den technisch äußerst versierten „Loverboy“ dazu, sich an den Frauen rächen zu wollen. Er macht den geheimen Standort der Villa ausfindig und eröffnet vor einem Live-Publikum die Jagd auf die gut aussehenden Bewohner.
Kritik: Nachdem der Kanadier Trevor Matthews schon einige Male in Horrorfilmen vor der Kamera gestanden hatte, nimmt er hier erstmals die Position des Regisseurs ein. Er schafft es, das Slasher-Kino der 70er- und 80er-Jahre ins digitale Zeitalter zu transportieren. Dass weder Dialoge noch Charaktere besonders beeindrucken, liegt schon fast in der Natur der Sache. Dafür bietet der Film ordentliche Unterhaltung mit einer Menge nackter Haut, die dann im Verlauf eine deutlich Rotfärbung bekommt. So nimmt sich der Film nach einer kurzen, heftigen Vorgeschichte 45 Minuten Zeit, um die Hauptfigur Kylie und ihre neue Arbeit in dieser alternativen Playboy-Mansion einzuführen, ehe es dann für die Hartgesottenen zur Sache geht. Dabei dürfte es natürlich klar sein, dass diese erste Hälfte vor allem an das männliche Publikum gerichtet ist. Die dazu gebildete Liebesgeschichte dient eher als Lückenfüller, bis der durch und durch als „Creep“ eingeführte „Loverboy“ dann ausrastet.
Allein schon die starken Kontraste zwischen den Hochglanzbildern der Villa und der tristen Behausung des Sonderlings funktionieren als Ruhe vor dem Sturm, die die Anspannung steigen lässt. Sobald Matthews die mörderischen Spiele eröffnet hat, entwickelt sich der freizügige Lifestyle-Film zu derbem Splatter-Horror, bei dem abgetrennte Gliedmaßen zum guten Ton gehören. Allerdings ist das bunte Metzeln und Töten hier kein Grund, den Unterhaltungswert des Werkes schleifen zu lassen. So bleibt das Geschehen jederzeit ziemlich kurzweilig und erkennt dabei auch noch die Qualitäten von seinen Vorbildern wie „Halloween“ an. Schauspielerisch verdient sich allenfalls Ali Cobrin eine Erwähnung, die neben einer makellosen Optik auch noch einiges an Power einbringt und so zum glaubwürdigen Final-Girl wird.
Wer vorher kein großer Fan des Slasher-Kinos war, wird durch „Girlhouse“ sicherlich nicht bekehrt. Dennoch ist der Film sexy, unterhaltsam und streckenweise sogar atmosphärisch, ehe die heftigen, gut inszenierten Splatter-Sequenzen übernehmen. Obwohl der Film nach bekanntem Schema vorgeht, bekommen die Fans von „Freitag,d er 13.“ und Co hier sicherlich einen der besseren Filme dieser Art geliefert.
Der Film ist ab dem 11.06.2015 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
3 von 5 Punkten
Bild: Optisch hat „Girlhouse“ (abgesehen von den für die männliche Welt offensichtlichen Werte) einiges zu bieten. Die Digital-Aufnahmen sind scharf und verfügen über eine gute Detaildarstellung. Die Farben gehen zwar häufiger in den Gelb-Braun-Bereich sind aber äußerst kräftig und natürlich. Ein satter Schwarzwert und gut angepasste Kontraste lassen auch in den dunklen Szenen fast nicht verloren gehen. Nur selten gibt es bei dem sauberen Bild leichtes, kaum störendes Rauschen. Fehler sind keine zu sehen.
4 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der englische DTS-HD MA 5.1-Ton sind verlustlos, haben aber auch nicht besonders viele Möglichkeiten, sich auszuzeichnen. Die Dialoge sind immer gut zu verstehen und klingen recht natürlich (auch wenn die deutsche Synchro eher mäßig ist). Räumlichen Klang gibt es hauptsächlich durch den ordentlichen Horror-Score,d er das Geschehen gut untermalt.
3,5 von 5 Punkten
Extras: Außer ein paar Trailern gibt es keinen Bonus zur Blu-ray.
1 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Quelle: Concorde Home Entertainment, YouTube
Girlhouse - Töte, was Du nicht kriegen kannst
Originaltitel: | Girlhouse |
Regie: | Trevor Matthews |
Darsteller: | Ali Cobrin, Adam DiMarco, Elysia Rotaru, Chasty Ballesteros |
Genre: | Horror |
Produktionsland/-jahr: | USA, 1992 |
Verleih: | Concorde Home Entertainment |
Länge: | 99 Minuten |
FSK: | ab 18 Jahren |