Inhalt: Die 17 Jahre alte, angehende Schauspielerin Quinn (Stephanie Scott) hat vor kurzem ihre Mutter verloren und muss für ihren überforderten Vater Sean (Dermot Mulroney, „Im August in Osage County“) den Haushalt schmeißen. In ihrer Trauer besucht Quinn das Medium Elise (Lin Shaye), die Kontakt zu Verstorbenen herstellen kann. Doch in ihrer Sitzung geht etwas schief. Auf der Suche nach dem Geist ihrer Mutter heftet sich ein Dämon an die junge Schauspielerin. Das Monster muss sich an Quinn festsetzen um einen Weg ins Diesseits zu finden. Erst spät bemerkt Elise, in Wasser für einer Gefahr das Mädchen sich befindet. Gemeinsam mit den selbsternannten Geisterjägern Tucker (Angus Sampson, „The Mule“) und Specs (Leigh Whannell) bekämpft sie die finstere Macht.
Kritik: Seit ihrem Geniestreich „Saw“ im Jahr 2004 sind Autor Leigh Whannell und Regisseur James Wan feste Größen im Horrorbusiness. Der böse und äußerst finstere erste „Insidious“-Teil etablierte die beiden im Jahr 2010 endgültig in der Branche. Inzwischen erscheint bereits der dritte Film der Reihe, bei dem Wan nur noch als Produzent dabei ist und die Regie-Aufgabe an Whannell übergeben hat. Natürlich gibt es in dieser Auflage nicht mehr viel Neues von der Front der Geister und Dämonen zu berichten. Dennoch ist der Film trotz generischer Inszenierung durchgängig spannend und an manchen Stellen unangenehm gruselig. Trotz neuer Aufgabe versteht es Whannell durchaus, reale Elemente mit guten CGIs zu mixen und neben meist zündenden Jump Scares zumindest stellenweise auch wirkliche Gruselatmosphäre zu liefern.
Die Entscheidung, die Hauptfigur Quinn ans Bett zu fesseln und gegen die Attacken des Übernatürlichen noch wehrloser zu machen, zahlt sich aus. Dabei sorgt speziell eine Szene rund um ihre Gipse für Gänsehaut. Aber auch so verstehen es Whannell und Wan besser als viele andere Genre-Filmer, die bekannten Elemente geschickt in Szene zu setzen. Dabei profitieren sie erneut von einem – für einen Horrorfilm – ordentlichen Cast. Die 18-jährige Stephanie Scott bietet als intelligente, traumatisierte Quinn gute „Final Girl“-Kost. Dermot Mulroney ist einer dieser Nebendarsteller, die immer ihren Teil zum Gelingen einer Produktion beitragen. Als Vater, der in seiner Trauer seine Kinder vernachlässigt, durch die Geschehnisse aber wieder richtig als Familienoberhaupt gefordert wird, liefert er eine gute Vorstellung. Lin Shaye, die jüngere Schwester von „New Line Cinema“-CEO Bob Shaye, hat in ihrer 40 Jahre andauernden Schauspielkarriere vor allem in mütterlichen, aber oft etwas sonderbaren Rollen ihren Platz gefunden, weswegen die Mentalistin Elise ihr von Anfang an auf den Leib geschneidert war. Leigh Whannell selbst und sein Kumpel Angus Sampson fällt wie in den Vorgängern wieder die Rolle der nicht ganz so ernsten Bekämpfern des Dämonischen zu.
Wer Innovationen erwartet, wird „Insidious: Chapter 3“ sicherlich umgehen. Als dritter Teil eines Horror-Franchises greift der Film bekannte Muster auf und variiert diese leicht. Das ist aber durchgängig kurzweilig, gruselig und wartet mit dem ein oder anderen gemeinen Moment auf, weswegen das Regie-Debüt von Autor und Schauspieler Leigh Whannell insgesamt sicherlich gelungen ist.
3 von 5 Punkten
Quelle: Sony Pictures, Leinwandreporter TV, YouTube
Insidious: Chapter 3
Originaltitel: | Insidious: Chapter 3 |
Regie: | Leigh Whannell |
Darsteller: | Dermot Mulroney, Stefanie Scott, Angus Sampson, Lin Shaye |
Genre: | Horror |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2015 |
Kinostart: | 02.07.2015 |
Verleih: | Sony Pictures |
Länge: | 97 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |