Inhalt: Eigentlich hätte der erfolgreiche Drehbuchautor Rick (Christian Bale, „American Hustle“), der eine feste Größe in Hollywood ist, allen Grund, um glücklich zu sein. Doch bei all den Partys und seinem luxuriösen Apartment, fühlt er sich unvollständig und leer. Nur am Strand kann er komplett entspannen. Voller Wehmut denkt er an die zahlreichen Frauen an seiner Seite wie die aufgedrehte Della (Imogen Poots, „A Long Way Down“), die verführerische Isabel (Isabel Lucas, „The Loft“), das Model Helen (Freida Pinto, „Planet der Affen: Prevolution“), seine Ex-Frau Nancy (Cate Blanchett, „Cinderella“), die Stripperin Karen (Teresa Palmer) und die verheirateteElizabeth (Natalie Portman, „Hautnah“). Doch auch all die Schönheit wehrte nur kurzzeitig. Steckt das zerrüttete Verhältnis zu seinem Vater Joseph (Brian Dennehy) hinter seinen Problemen?
Kritik: Sein Durchbruch gelang Terrence Malick 1973 mit dem harten Schocker „Badlands“. Zwischen 1978 und 1998 gönnte er sich eine Pause vom Regie-Stuhl, um mit „Der schmale Grat“ (sieben Oscar-Nominierungen) eindrucksvoll zurückzukehren. 2011 gelang ihm mit „The Tree of Life“ noch ein Kritikerliebling, der allerdings trotz virtuoser Optik schwer zugänglich war. Mit dem Beziehungsdrama „To The Wonder“, welches neben dem visuellen Part nicht mehr besonders viel zu bieten hatte, machte er sich bei vielen Zuschauern nicht besonders beliebt. Allerdings erscheint dieses Werk noch fast wie ein Mainstream-Film, wenn nun „Knight of Cups“ herangezogen wird. Die Kameraarbeit vom zweifachen Oscar-Preisträger Emmanuel Lubezki ist wunderbar und wirkt stellenweise hypnotisch. Doch wenn so wenig dabei geliefert wird, macht der Film unweigerlich den Eindruck eines Musikvideos, bei dem der dazu passende Indie-Rock oder Sommer House fehlt.
Über den von Christian Bale recht teilnahmslos verkörperten Rick erfährt der Zuschauer sehr wenig, obwohl viele der Strand- und Partyaufnahmen mit seinen Monologen aus dem Off unterlegt sind. Er ist Drehbuchautor, lebt in Dekadenz, sein Vater ist ein mieser Kerl und er kommt gut bei Frauen an. Das zu wissen ist schön, unterhaltsam wird es deswegen noch lange nicht, wenn der Zuschauer nicht weiß, was den Protagonisten antreibt. Dazu kommen zahlreiche Zeitsprünge, nach denen Rick immer eine neue Frau an seiner Seite findet. Für eine Freundinnen-Liste, die aus Imogen Poots, Isabel Lucas, Freida Pinto, Cate Blanchett, Teresa Palmer und Natalie Portman besteht, möchte man(n) Rick gratulieren. Wie diese Damen in sein Leben getreten sind und warum sie wieder verschwinden bleiben zumeist ungeklärte Fragen im Universum von „Knight of Cups“. So kryptisch hier alles ist, schaffen es Malick und Lubezki aber, die Fülle an schönen Frauen sehr ansprechend in Szene zu setzen und kreieren zumindest Schauwerte.
Gesellschaftskritik, Satire, Drama: Was „Knight of Cups“ am Ende des Tages sein soll, will sich nicht wirklich erschließen, wenn nach 118 ausgesprochen langen Minuten der Abspann rollt. So bleibt der Film ein visuelles Erlebnis, das aber trotz spektakulärer Besetzung einen mehr als faden Eindruck hinterlässt und sich in der eigenen Selbstgefälligkeit suhlt.
2 von 5 Punkten
Der Film ist aktuell im Programm von Arthaus+ und MagentaTV zu sehen.
Quelle: StudioCanal, Leinwandreporter TV, YouTube
Knights of Cups
Originaltitel: | Knights of Cups |
Regie: | Terrence Malick |
Darsteller: | Christian Bale, Natalie Portman, Imogen Poots, Cate Blanchett |
Genre: | Drama |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2015 |
Kinostart: | 10.09.2015 |
Verleih: | StudioCanal |
Länge: | 118 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |