Inhalt: In der kleinen norwegischen Stadt Lillehammer überschlagen sich die Ereignisse, seitdem Frank „der Macher“ (Steven Van Zandt) unter dem Pseudonym Johnny Henriksen hier untergetaucht war und seine Bar eröffnet hat. Er legt sich mit einer litauischen Bande an, von denen er angeschossen wird. Seine rechte Hand Torgeir (Trond Fausa) und dessen Bruder Roar (Steinar Sagen) haben wieder mit reichlich Problemen zu kämpfen: Roar hat sich im Internet mit der schönen Brasilianerin Alex (Maria Joana) verlobt, wird dann aber in Rio zum unfreiwilligen Drogenschmuggler und TV-Star.
Torgeir verguckt sich währenddessen in die Türsteherin Birgitte (Ida Elise Broch), erfüllt sich einen Kindheitstraum, wird aber von Geistern seiner Vergangenheit geplagt. Ex-Arbeitsamt-Mitarbeiter Jan (Fridtjov Såheim) kehrt – obwohl er immer noch von der Polizei gejagt wird – nach Norwegen zurück, da er im Irak eine neue religiöse Berufung gefunden hat. Dazu bekommt Johnny Tommy (Rhys Coiro, „30 Days of Night: Dark Days“), den aggressiven Neffen eines alten Freundes, zur Beaufsichtigung in seinen Club geschickt. Auch in Norwegen ist das Leben als Mafiosi gar nicht so einfach.
Kritik: Die norwegisch-amerikanische Eigenproduktion von Netflix hat sich trotz kleinem Budget und nur acht Episoden pro Staffel schnell eine große Fan-Base aufgebaut und entwickelt sich seitdem weiter. Die Mischung von rabiatem Krimi und herrlichem Slapstick-Humor dürfte aktuell konkurrenzlos sein, weswegen die Showrunner Eilif Skodvin und Anne Bjørnstad wohl noch lange nicht am Ende angekommen sind. Vollblut-Musiker und „Sopranos“-Star Steven Van Zandt trägt natürlich weiterhin das Geschehen, teilt sich die Spielzeit aber immer mehr mit seinen exzellenten norwegischen Kollegen. In diesem Jahr wirkt die Serie allgemein etwas dynamischer, was auch an Rio als zusätzlichem Spielort liegt. Hier und da schießt der Humor übers Ziel hinaus und gleitet etwas zu sehr ins Groteske ab, was man aber bei der Fülle des liebenswerten, unterhaltsamen Storylines und Gags nur minimal negativ bemerkt.
Wie gewohnt ist das Erzähltempo sehr hoch, woran sich die meisten Zuschauer inzwischen gewöhnt haben dürften. Der kompromisslose Mix von Gewalt, politischem unkorrekten Dialogen und harmlosen Späßen wird wieder von Anfang bis Ende durchgezogen. Die geringe Anzahl von Episoden garantiert wie in den Vorjahren die fast komplette Abwesenheit von Durchhängern. Steven Van Zandt zeigt mit seiner unnachahmlichen Mimik und dem sichtlichen Spaß an der Rolle, warum er das Herz der Serie ist.
Auch Trond Fausa als gutmütiger, etwas simpel gestrickter Torgeir macht ausgesprochen viel Spaß. Für schräge Momente ist wie in den Vorjahren wieder Fridtjov Såheim, der den religiös bekehrten Jan spielt, einer der Hauptverantwortlichen. Für Fans des amerikanischen Kinos tritt mit Rhys Coiro ein bekanntes Gesicht auf. In der Rolle de skrupellosen, aggressiven Tommy fügt er sich nahtlos in die Serie ein. Beim Staffel-Finale dürfen sich die Zuschauer nebenbei auf einen der kuriosesten und spektakulärsten Cameos der jüngeren TV-Vergangenheit freuen.
Im dritten Jahr ist bei „Lilyhammer“ noch lange nicht an ein Schwächeln zu denken. Mit neuen Charakteren, die sich in den starken Cast einfügen, einer Menge Action und vielen unterhaltsamen Geschichten bleibt die Serie ein Highlight des schwarzen Humors.
Die Box ist ab dem 16.04.2015 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
4 von 5 Punkten
Bild: Wie in den Vorjahren bietet „Lilyhammer“ ein gutes Bild, ist aber in dieser Staffel aufgrund des weiteren Standorts mit dem sonnendurchfluteten Rio noch etwas vielseitiger. Zwar überstrahlen ein paar Bilder, dennoch sind die Aufnahmen stets scharf und reich an Details. Die Farbpalette ist gewohnt überzeugend, was auch für Schwarzwert und Kontraste gilt. Nur in dunklen Sequenzen tritt wieder ein leichtes Rauschen auf, was der Gesamtqualität dieses sauberen Transfers aber nicht schadet.
4 von 5 Punkten
Ton: Die deutsche und die norwegisch-englische Tonspur liegen wieder in einer guten Dolby Digital 5.1-Fassung vor, die eine HD-Konvertierung verzichtbar macht. Die starken Dialoge sind immer gut zu verstehen. Hintergrundatmosphäre und Score wurden sehr sauber und dynamisch abgemischt. Bei vereinzelten Schießereien und Explosionen gibt es noch ein paar ordentliche Bässe.
3,5 von 5 Punkten
Extras: Auf Bonusmaterialien neben den Trailern müssen die Zuschauer wieder verzichten.
1 von 5 Punkten
Gesamt: 3,5 von 5 Punkten
Die Serie ist aktuell im Programm von Arthaus+ und MagentaTV zu sehen.
Quelle: StudioCanal, Leinwandreporter TV, YouTube
Originaltitel: | Lilyhammer Season 3 |
Entwickler: | Geir Henning Hopland |
Darsteller: | Steven Van Zandt, Trond Fausa, Steinar Sagen |
Genre: | Krimi-Komödien-Serie |
Produktionsland/-jahr: | USA/Norwegen, 2014 |
Verleih: | StudioCanal |
Länge: | 8 Episoden zu je 42 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
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