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Review: Margos Spuren (Kino)

Das Kino-Plakat von “Margos Spuren” (© Fox Deutschland)

Inhalt: Seit früher Kindheit schwärmt der ruhige Quentin (Nat Wolff, „Palo Alto“) schon für das schnuckelige, mysteriöse Nachbarsmädchen Margo (Cara Delevingne). Früher waren die beiden gute Freunde. Kurz vor dem Abschluss der Highschool gehört sie zu den begehrtesten und beliebtesten Kindern der High School, während Quentin mit seinen Kumpels Ben (Austin Abrams) und Radar (Justice Smith) das zurückhaltende Leben eines Musterschülers führt. Doch eines Abends ändert sich alles: Margo steigt bei Quentin ein und überredet ihn zu einem Rachefeldzug gegen alle, die sie enttäuscht haben. Nach einer durchzechten, aufregenden Nacht wähnt sich Quentin schon am Ziel seiner Träume, doch Margo ist plötzlich wie vom Erdboden verschwunden. Weder ihre Eltern noch die Polizei scheinen eine Ahnung zu haben, wo sie abgeblieben ist. Doch Quentin findet immer mehr kleine Nachrichten und Tipps, die ihn näher zu Margo führen. Auf einer Schnitzeljagd durch ganze Land entdeckt er wesentlich mehr, als seine wahren Gefühle für das Mädchen von nebenan.

 

Kritik: Autor John Green ist aktuell wohl einer der angesagtesten Schreiber von Jugendromanen, die ihren Sprung nach Hollywood schaffen. So wurde zuletzt sein rührseliges aber herzliches Krebsdrama „The Fault in Our Stars“ („Das Schicksal ist ein mieser Verräter“) zum gleichnamigen Kinohit mit den Jungstars Shailene Woodley und Ansel Elgort. Deutlich weniger Taschentücher werden jetzt bei „Margos Spuren“ von Jake Schreier („Robot & Frank“), einer Selbstfindungsgeschichte junger Leute vor dem Schulabschluss, gebraucht. Dabei fehlt dem Film aber ein wenig die Waage. Zu Beginn funktioniert der Film als sympathische Außenseiter-Geschichte. Diese hat ihren Höhepunkt in dem Rachefeldzug von Margo und Quentin gegen ihre Mitschüler. Dank zwei komplexer, glaubwürdiger Figuren tauchen die Zuschauer schnell in die Sorgen und Sehnsüchte der Protagonisten ein und werden dabei noch mit einigen Lachern versorgt. Zu diesem Zeitpunkt verfügt „Margos Spuren“ über den Indie-Charme, den viele vergleichbare Produktionen vermissen lassen.

Mit Margo an der Seite ist Quentin ein anderer Mensch (© Fox Deutschland)

Genau das geht leider nach dem Verschwinden von Margo ziemlich verloren. Die Spurensuche bleibt eher konventionell und wenig abwechslungsreich, was auch auch an den eher flachen Nebencharakteren liegt. So wird Hauptfigur Quentin vom netten, vernünftigen Nerd Radar, dem kleinen zu vorlauten Nerd Ben und der wegen ihrer Attraktivität unterschätzten Lacey (Halston Sage) bei seiner Suche unterstützt. Natürlich bleiben das Geschehen um die Co-Stars eher auf der Klischee-Ebene, ohne aber süßlich und langweilig zu werden. Erst auf einem Roadtrip, der von den Freunden altersgerecht naiv in Angriff genommen wird, legt der Film wieder zu. Hier überzeugt „Margos Spuren“ auch wieder mit seinen Grundthemen („Genieße auch die kleinen Dinge“, „der Rasen ist nicht immer auf der anderen Seite grüner“) und legt so den Grundstein für ein gelungenes Finale.

Gut gerüstet rächt sich besser (© Fox Deutschland)

Nat Wolff, der auch schon bei „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ in einer Nebenrolle zu sehen war, trägt den Film mit einer sensiblen, aber vielseitigen Darstellung. Es ist schade, dass die Spielzeit von Top-Model Cara Delevinge so begrenzt ist, da sie als Margo ihr großes schauspielerisches Potenzial mehr als andeuten kann. Sie ist faszinierend, mysteriös und der Zuschauer möchte unbedingt mehr über sie erfahren, weswegen die Handlungen von Quentin auch leicht nachvollziehbar sind. Ihre Co-Stars spielen durchgehend solide, ohne aber die Qualität von Wolff und Delevinge zu erreichen.

Bei der Masse an cineastischem Verschnitt, der in der Sparte der Jugend-Dramen produziert wird, gehört „Margos Spuren“ sicherlich zu den besseren. Dennoch gelingt es nicht, nach spritzig-witzigem Start die Qualität des Filmes auf Dauer aufrecht zu erhalten. Das liegt zum Teil daran, dass die Nebencharaktere nicht mit den Protagonisten mithalten können. So bleibt ein leicht verdaulicher Film, der trotz starker Momente eher im Mittelmaß einzuordnen ist.

3 von 5 Punkten


Quelle: Fox Deutschland, Leinwandreporter TV, YouTube

Margos Spuren

Originaltitel:Paper Towns
Regie:Jake Schreier
Darsteller:Cara Delevingne, Nat Wolff, Halston Sage
Genre:Jugend-Drama
Produktionsland/-jahr:USA, 2015
Kinostart:30.07.2015
Verleih:Fox Deutschland
Länge:109 Minuten
FSK:ab 12 Jahren

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 30.07.2015
Review: Margos Spuren (Kino)

Thomas

"Alle bleiben cool! DU - bleib cool!" (Seth Gecko,"From dusk till dawn")

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