Inhalt: Seit ein paar Jahren lebt Jane Hammond (Natalie Portman, „Knight of Cups“) mit ihrem Mann Bill (Noah Emmerich) und der Tochter auf einer kleinen Farm in New Mexico, als sie von ihrer Vergangenheit eingeholt werden: Damals hatte Bill sich gegen die Mitglieder seiner ehemaligen Gang rund um den berüchtigten John Bishop (Ewan McGregor, „Son Of A Gun“) aufgelehnt, um Jane zu retten. Jetzt haben die Gangster sie gefunden und Bill schwer verletzt. Da er ans Bett gefesselt ist, kann er sich nicht um die Verteidigung des Hab und Guts kümmern und muss Jane diese Aufgabe überlassen. Sie sucht Unterstützung bei ihrem ehemaligen Verlobten Dan Frost (Joel Edgerton, „Felony – Ein Moment kann alles verändern“). Obwohl das Verhältnis der beiden nach all den Jahren immer noch nicht wieder gut ist, steht Dan ihr zur Seite. Zwischen zahlreichen Streitereien rüsten sie sich auf einen Kampf auf Leben und Tod.
Kritik: Die Produktion des Westerns stand lange unter keinem guten Stern. Erst nach dem geplanten Start des Drehs wurde Regisseur Gavin O’Connor („Warrior“) Teil des Projekts. Zu Beginn der Dreharbeiten war Joel Edgerton noch John Bishop und Jude Law sollte Dan Frost spielen. Nach dem Ausstieg von Law wechselte Edgerton (der auch das Drehbuch mitgeschrieben hatte) in die Rolle des ehemaligen Verlobten. Daraufhin kamen Stars wie Michael Fassbender und Bradley Cooper zum Projekt und verließen es kurz darauf wieder, ehe Ewan McGregor besetzt wurde. Da verwundert es auch nicht, dass das Ergebnis bei weitem nicht so gut ist, wie es hätte sein können. Der ruhige Grundton des Filmes wäre bei interessanten Charakteren kein Problem gewesen. Doch Natalie Portman hat bei ihrem Wunsch-Projekt die einzige wirklich vielseitige Figur erwischt. Als wehrhafte Mutter und Ehefrau hat sie Ecken und Kanten und liefert ihre deutlich beste Leistung seit ihrer Baby-Pause.
Joel Edgerton bekommt für seinen Dan zumindest noch ein wenig Hintergrundgeschichte, sodass seine Beziehung zu Jane zumindest glaubhaft ist. Viel mehr als cooler Umgang mit Waffen und aggressives Nuscheln des Südstaaten-Slangs bleibt ihm sonst nicht. Auf ein wenig Backround für den von Noah Emmerich verkörperten Bill wird in Gänze verzichtet, weswegen er einen ziemlich undankbaren Part hat. Ewan McGregor wird als charismatischer, schön gehässig grinsender Fiesling eingeführt. Leider verflacht sein Part schon bald. Die Rückblenden, die im Verlauf immer mehr über die Figuren verraten (sollen), sind mal sinnvoll, mal komplett ohne Aussage. So bleibt das Geschehen lange Zeit etwas zäh. Daneben stellt sich die eine oder andere Logik-Frage, die das Verhalten der Figuren umgibt.
In den letzten 20 Minuten legt der Film aber noch einmal deutlich zu, wenn es zum krachenden Aufeinandertreffen von „Gut“ und „Böse“ kommt. In dieser späten Phase zeigt O’Connor mit seinem Team gute Western-Unterhaltung, die für einiges versöhnt. Natürlich ist „Jane Got A Gun“ nie ein schlechter Film. Dennoch läuft hier einiges merklich unrund. Am Ende des Tages ist es vor allem einer sehr guten Natalie Portman zu verdanken, dass dieser Film dann doch noch einen recht soliden Gesamteindruck hinterlässt.
3 von 5 Punkten
Quelle: Universum Film, Leinwandreporter TV, YouTube
Jane Got A Gun
Originaltitel: | Jane Got A Gun |
Regie: | Gavin O'Connor |
Darsteller: | Natalie Portman, Joel Edgerton, Ewan McGregor, Noah Emmerich |
Genre: | Western |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2015 |
Verleih: | Universum Film |
Länge: | 97 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren |
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