Inhalt: Nach dem Brand wurden Emerald City und einige andere Bereiche des Gefängnisses renoviert. Da die Einzelzellen noch nicht fertig sind, bekommen Miguel (Kirk Acevedo, „Planet der Affen – Revolution“), Omar (Michael Wright) und einige andere die Chance, sich im normalen Gefängnis-Alltag zu bewähren. Tobias (Lee Tergesen) hat sich mit der abgelehnten Bewährung abgefunden, muss aber weiter wegen seines Streits mit Vern (J.K. Simmons, „Whiplash“) vor den Rechtsradikalen in Acht nehmen. Auch die Rückkehr von Keller (Christopher Meloni, „Wie ein weißer Vogel im Schneesturm“) sorgt wieder für Chaos im Leben von Tobias. Ryan O’Reily (Dean Winters, „John Wick“) wird vor eine nahezu unmögliche Entscheidung gestellt, als sein Halbbruder Cyril (Scott William Winters, „Borgia“) in Schwierigkeiten gerät. Ein Unfall außerhalb des Gefängnisses hat währenddessen massive Auswirkungen auf Father Mukada (BD Wong, „Jurassic World“), Augustus (Harold Perrineau, „30 Days of Night: Dark Days“), Enrique (David Zayas, „Dexter“) und einige andere. Obwohl Tim (Terry Kinney), Schwester Peter Marie (Rita Moreno) und weitere Kollegen alles geben, lässt sich nicht verhindern, dass die Gewalt immer wieder Alltag im Gefängnis bleibt.
Kritik: Obwohl die Serie von Tom Fontana nie ein Liebling der Preisrichter bei den großen Awards wurde, ist sie inzwischen einer der großen HBO-Klassiker. Da hat dieses fünfte Jahr eine große Rolle gespielt, da hier einige Story-Lines zu ihren Höhepunkten gebracht und auch bislang weniger beachtete Charaktere mit größeren Rollen ausgestattet wurden. So wird Michael Wright als zu redseliger Ex-Junkie Omar zu einem der heimlichen Stars der Staffel. Mit wie viel Herzblut er versucht, ein besserer Kerl zu werden, wie viel Nerven er vor allem seinen Unterstützern Tim und Kareem (Eamonn Walker) kostet, wie oft er sich selbst im Weg steht: Hier ist aus einem anstrengenden Nebencharakter eine tragische Hauptfigur gewachsen, die einen höchst spannenden Weg geht. Auch der Werdegang der O’Reily-Brüder, die – gewohnt stark von Scott William und Dean Winters verkörpert – einige Änderungen ertragen müssen, ist düster und emotional.
Natürlich geht „Oz“ allgemein weiter seinen verstörend brutalen Weg, der teils für Kontroversen gesorgt hat. Aber gerade diese Kompromisslosigkeit sorgt dafür, dass die Geschichten aus dem Gefängnis so eindringlich sind. Als Zuschauer leidet man mit den Kriminellen, die durchweg auch ihre guten Eigenschaften haben. Im Gegenzug gestehen die Macher auch dem herzlichen Father Mukada in diesem Jahr Fehleinschätzungen zu. Es gibt aber auch immer wieder kleine amüsante Momente wie die bekannten „Miss Sally“-Gags oder die überaus missglückte Zahn-Operation eines Rechtsradikalen. So kommt es zwischen all der Einsamkeit und Gewalt zu tiefer Menschlichkeit. Diese wird wieder einmal von dem erstklassigen Cast getragen. Harold Perrineau ist als Erzähler weiterhin der direkte Ansprechpartner für das Publikum und bleibt auch so einer der Sympathieträger der Serie. Lee Tergesen ist als ehemaliger Anwalt Tobias Beecher weiterhin das dramaturgische Zentrum des Geschehens. Auch er trifft wieder einmal Entscheidungen, die in der realen Welt nicht nachvollziehbar, in diesem Ort aber unvermeidlich sind. Kirk Acevedo ist in dieser Staffel eine der herausragenden Erscheinungen. Sein Miguel Alvarez bekommt eine letzte Chance in Emerald City, die er nutzen möchte um sich zu bessern. Dieser harte, steinige Weg wird von Acevedo nahezu optimal dargestellt.
Auch George Morfogen als Gefängnis-Oldie Bob Rebadow bekommt eine höchst emotionale Storyline. Eine tragende Erscheinung der Serie ist und bleibt aber J.K. Simmons als rechtsradikaler Soziopath Vern Schillinger. Wie viel Kälter und Abgebrühtheit er seiner Figur verleiht, sorgt weiterhin für eine Gänsehaut. Natürlich leisten auch die Darsteller der Angestellten des Gefängnisses wie Ernie Hudson, Terry Kinney, Lauren Velez („Rosewood Lane“) und Rita Moreno ebenso erstaunliches, wie David Zayas, Rock- und Pornostar Evan Seinfeld, Christopher Meloni, Anthony Chisholm („Premium Rush “) und viele mehr als Häftlinge des Hochsicherheits-Gefängnisses.
„Oz – Hölle hinter Gittern“ ist an manchen Stellen so hart und verstörend, dass es kaum erträglich ist. Dennoch schafft es Tom Fontana mit seinem Team immer wieder, authentische, spannende und interessante Geschichten zu erzählen, die diese Serie auch einige Jahre später zu einem außergewöhnlichen Erlebnis machen.
Die Box ist ab dem 03.12.2015 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
4,5 von 5 Punkten
Bild: Von den anderen Staffeln ist die durchwachsen-passable Bild-Qualität der Serie bekannt. Allerdings sind hier doch einige stark verrauschte Sequenzen auffällig. Schärfe und Detaildarstellung sind absolut vertretbar. Die blassen Farben sind ein wichtiger Teil des Looks der Serie. Trotz einiger Probleme ist die Optik der DVD noch in Ordnung.
2,5 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der englische Dolby Digital 2.0-Ton sind gewohnt solide. Eine saubere, fehlerlose Dialogwiedergabe ist ohnehin bei der Serie zentral. Hintergrundgeräusche und Score sind trotz fehlender Raumaktivität durchaus räumlich. So wird auch mit kleinen Mitteln das Optimum aus dem Material geholt.
3,5 von 5 Punkten
Extras: Wie von den „Oz“-Veröffentlichungen bekannt, gibt es auch hier kein Bonusmaterial.
1 von 5 Punkten
Gesamt: 3,5 von 5 Punkten
Quelle: Canal de Mr. Negromante, YouTube
Originaltitel: | Oz - Season 5 |
Entwickler: | Tom Fontana |
Darsteller: | Ernie Hudson, J.K. Simmons, Lee Tergesen, Harold Perrineau, Lauren Velez, Dean Winters, David Zayas |
Genre: | Drama-Serie |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2001 |
Verleih: | Paramount Pictures |
Länge: | 8 Episoden zu je 55 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
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