Inhalt: Als Shooting-Star bei der Homeland Security wurde Kate Abbott (Milla Jovovich, „Dirty Girl“) in eine angesehene Stellung in der US-Botschaft in London versetzt. Ihre Aufgabe besteht darin, die Vergabe von Visa zu überwachen und mögliche Terroristen zu entdecken. Durch ihre penible, kompromisslose Arbeit eckt sie teilweise bei ihrem Abteilungsleiter Bill Tabot (Robert Forster, „Jackie Brown“) an, der möglichst jedem Ärger aus dem Weg gehen will. Schon bald gibt es bei den Botschaftsmitarbeitern ganz andere Probleme: Bei einem Anschlag werden mehrere Kollegen getötet, während Kate eher zufällig überlebt.
Noch bevor sie verstanden hat, was los ist, eröffnet ein Auftragsmörder (Pierce Brosnan, „The November Man“) das Feuer auf sie. Sie muss so schnell es geht untertauchen, da alle Spuren dafür sprechen, dass sie für den Tod der anderen Botschafts-Mitarbeiter verantwortlich ist. Nur ihr Vorgesetzter Sam (Dylan McDermott, „Olympus has fallen“) glaubt an ihre Unschuld. Dann entdeckt Kate das eigentliche Ziel des Killers und seines Auftraggebers (Benno Fürmann, „In Darkness – Eine wahre Geschichte“), die einen noch viel größeren Anschlag in New York planen. Auf eigene Faust setzt die Agentin alles daran, die Verbrecher zu stoppen.
Kritik: Nachdem er einige Male bei Filmen als Regie-Assistent mitgewirkt hatte (u.a. bei allen drei „Matrix“-Teilen), gelang James McTeigue 2005 mit dem durchaus erfolgreichen „V wie Vendetta“ ein starkes Debüt in Eigenverantwortung, das bis heute zahlreiche Fans hat. Sowohl „Ninja Assassin“ als auch der fiktive Edgar Allen Poe-Thriller „The Raven“ konnten diese Qualität zwar nicht erreichen, blieben aber absolut ansehbar. In dieser Liga ist auch sein neuer Film, der sich absolut in den Konventionen des Genres bewegt. Nach kurzer Einleitungsphase nimmt das Geschehen schnell an Tempo und Spannung auf.
Dabei ist es lobenswert, dass sich der Film kaum Verschnaufpausen gönnt, in denen über den tieferen Sinn des Geschehens nachgedacht werden kann. Diese Gedankengänge würden schon bald ziemlich holprig werden. So ist das Drehbuch an manchen Stellen ziemlich konstruiert und auch die Logik nimmt sich die eine oder andere Auszeit. Zeitweise dürften einige Zuschauer ernsthaft den Intellekt der Behörden in Frage stellen, die dann doch etwas zu vehement an der Schuld Kates festhalten.
Die Figuren der Geschichte zeichnen sich nicht durch besonderen Tiefgang aus. Es hat aber in vergleichbaren Produktionen schon deutlich flachere Charaktere gegeben. Für Milla Jovovich ist die gejagte Top-Agentin Kate Abbott natürlich ein idealer Part. Die Action-Szenen absolviert sie wie ihre komplette Rolle ohne Probleme. Es gibt dann aber doch noch ein Alleinstellungsmerkmal in „Survivor“.
Pierce Brosnan ist als skrupelloser Killer einmal der Fiesling und macht diesen Part zum Highlight des Films. Als Brosnans Chef ist Benno Fürmann zu sehen, der aber weniger Spielraum als der ehemalige Bond-Darsteller bekommt. Dafür reiht er sich nahtlos in den durchaus prominenten Cast ein, zu dem unter anderem auch noch Dylan McDermott, Angela Bassett und Robert Forster zählen.
Wer große Neuerungen oder einen ungewöhnlichen Plot erwartet, wird wohl eher auf andere Filme zurückgreifen müssen. „Survivor“ bedient sich an einer bekannten Story (nicht nur Jason Bourne lässt grüßen), erzählt diese trotz kleiner Schwächen aber ziemlich ordentlich. Am Ende reicht es zu 93 kurzweiligen Minuten, von denen außer dem finsteren Pierce Brosnan nicht viel hängen bleibt.
Der Film ist ab dem 27.11.2015 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
3 von 5 Punkten
Bild: Das Bild ist durchgängig recht scharf und zeigt die meisten Details. Die Farben sind kräftig und wirken ziemlich lebensecht. Nur ganz vereinzelt wirken die Aufnahmen ein kleines bisschen milchig. Kontraste und Schwarzwert sind gut eingestellt worden. Bemerkenswerte Fehler sind bei dem klaren, sauberen Bild nicht zu entdecken gewesen.
3,5 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der englische DTS-HD 5.1-Ton sind einem modernen Actionfilm entsprechend gelungen. Die Dialoge sind auch bei lauten chaotischen Sequenzen klar priorisiert und immer gut zu verstehen. Wenn Kugeln fliegen oder Sachen explodieren, gibt es reichlich räumliche Aktivität und einige nette Bässe. Schon bei der Eröffnungsszene wird die Tonspur diesbezüglich voll ausgefahren. Auch die Hintergrundgeräusche auf den Straßen und die Filmmusik werden gut auf die Boxen verteilt.
4 von 5 Punkten
Extras: Ein kleines Making of (5 Minuten), zahlreiche, teils auch recht ausführliche Interviews mit Cast und Crew (58 Minuten) und einige Trailer ergänzen die Blu-ray.
2,5 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Quelle: Universum Film, Leinwandreporter TV, YouTube
Originaltitel: | Survivor |
Regie: | James McTeigue |
Darsteller: | Milla Jovovich, Pierce Brosnan, Angela Bassett. Dylan McDermott, Robert Forster |
Genre: | Action, Thriller |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2015 |
Verleih: | Universum Film |
Länge: | 93 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 25.11.2015
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