Inhalt: Lokal-Reporter Nathan Miller (Will Arnett, „30 Rock“) ist wieder Single, nachdem er von seiner Frau verlassen wurde. Die Reaktion seiner Eltern Carol (Margo Martindale, „Im August in Osage County“) und Tom (Beau Bridges) auf die Entwicklung in seinem Leben überrascht ihn dann doch: Sie beschließen, sich nach 43 Ehejahren ebenfalls zu trennen. Da die Situation noch nicht schlimm genug ist, zieht Carol bei ihm ein, während Tom bei Nathans Schwester Debbie (Jayma Mays) und deren Mann Adam (Nelson Franklin) Unterschlupf sucht. Mit aller Macht versuchen die Kinder, ihre herrische Mutter und ihren chaotischen Vater zur Vernunft zu bringen, was aber eine durchaus schwierige Aufgabe sein kann.
Kritik: Im Jahr 2013 feierte diese Sitcom von „My Name Is Earl“-Showrunner Gregory Thomas Garcia ihr Debüt. Eine dysfunktionale Familie zum Zentrum einer Comedy-Serie zu machen, ist natürlich spektakulär unoriginell. Dennoch beweisen Produktionen wie „Modern Family“, dass auch aus dieser Situation mit amüsanten Dialogen und liebenswerten Charakteren mehr als gute Unterhaltung entstehen kann. Diese Information scheint aber nicht bis zu Garcia und seinem Team durchgekommen zu sein. Schon nach wenigen Minuten wirkt „The Millers“ eher wie eine Produktion aus den 90ern: Überzeichnete Charaktere werden durch Szenerien geführt, die eher als Ansammlung von Sketchen statt als wirkliche Handlung bezeichnet werden können. Der Humor beschränkt sich auf infantile Wortwitze und überdrehte Performances. Da zum Ende jeder Folge das Problem der Woche erledigt ist, müssen die Figuren auch keine Entwicklung durchmachen. Das entwickelt sich zum echten Problem, da die Konkurrenz nicht mehr aus „Eine starke Familie“ und „Full House“, sondern aus dramaturgisch ausgereifteren Produktionen mit (zumindest ansatzweise) rotem Faden besteht.
Wenn sich die Gespräche nicht gerade auf die Lustigkeit verschiedener Arten von Fürzen beschränken, gibt es tatsächlich zwei bis drei ordentliche Gags pro Episode. Diese gehen zumeist aufs Konto von Beau Bridges, der als simpel gestrickter Tom die deutlich sympathischste Figur im Cast ist. Will Arnett hat in „Arrested Development“ und weiteren Serien schon bewiesen, das er ein toller Comedian ist. Hier macht es den Anschein, als ob es die Macher seiner schmierig-chauvinistischen Rolle aus „Teenage Mutant Ninja Turtles“ eine komplette Serie widmen wollten. Er ist selten lustig und weit davon entfernt, dem Publikum Identifikationspotenzial zu bieten. Ähnlich negativ ist die Vergeudung der großartigen Margo Martindale zu bewerten. Die zweifache Emmy-Gewinnerin gibt sich hier damit zufrieden, möglichst laut und polternd zu sein. Wer sie beispielsweise in „Justified“ erleben durfte, wird sie kaum wiedererkennen. Die anderen Hauptdarsteller Jayma Mays, J.B. Smoove und Nelson Franklin bringen nichts besonders erinnerungswürdiges. Eve Moon wird als Tochter von Debbie und Adam mitten in der Staffel durch Lulu Wilson ersetzt, was aber die einzige Auffälligkeit der Figur bleibt.
Es ist nicht so, das „The Millers“ furchtbar wäre. Es hat aber den Anschein, dass die Macher gar nicht die Ambition hatten, wirklich clevere Unterhaltung zu bieten. Die durchaus begabten Darsteller wirken mit ihren stereotypen Figuren unterfordert. Dazu kommen flache Gags, die nur selten wirklich zünden. Mehr als milde Unterhaltung für hartgesottene Sitcom-Fans kann dabei nicht herauskommen. Aus diesem Grund ist es nicht gänzlich verwunderlich, dass nach dieser Staffel nur noch elf Episoden folgten, ehe die Serie beendet wurde.
Die Staffel ist ab dem 05.11.2015 auf DVD erhältlich.
2 von 5 Punkten
Bild: Die optischen Ansprüche werden solide erfüllt. Schärfe und Detaildarstellung sind vollkommen in Ordnung. Die Farben sind kräftig und sehen natürlich aus. Auch Kontraste und Schwarzwert lassen keine große Kritik zu. Da die Aufnahmen sauber und fehlerfrei bleiben, ist alles geboten, was von einer Comedy-Serie erwartet werden kann.
3,5 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der englische Dolby Digital 5.1-Ton sind verlustfrei, beschränken sich aber natürlich hauptsächlich auf die immer verständlichen Dialoge. Bei Szenen auf Partys oder bei Nathans Arbeit werden vereinzelt auch die äußeren Boxen angesprochen. Ein besonderes Klangerlebnis dürfte aber ohnehin niemand erwartet haben.
3 von 5 Punkten
Extras: Ein paar Launchpromos (6 Minuten), die Featurettes „Die Season im Rückblick: Das erste Jahr“ (14 Minuten), „ J.B. Smoove geht auf den Strich“ (11 Minuten) und „Der Schauspieler spielt den Schauspieler: William Arnett“ (4 Minuten) ein Gag Reel (7 Minuten) sowie ein Audiokommentar von Greg und Trace Garcia ergänzen die Staffel ordentlich.
3 von 5 Punkten
Gesamt: 2,5 von 5 Punkten
Quelle: CBS, YouTube
Originaltitel: | The Millers - Season 1 |
Showrunner: | Gregory Thomas Garcia |
Darsteller: | Will Arnett, Beau Bridges, J.B. Smoove, Nelson Franklin, Margo Martindale |
Genre: | Comedy-Serie |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2013 |
Verleih: | Paramount Pictures Home Entertainment Germany |
Länge: | 23 Episoden zu je 22 Minuten |
FSK: | ab 0 Jahren |
Die „Best of Cinema“-Reihe, die jeden ersten Dienstag des Monats die Wiederaufführung eines Klassikers verantwortet,…
Inhalt: Eigentlich möchte Jackie (Katy O’Brian) nur zu einem Bodybuilder-Wettbewerb nach Las Vegas. Übernachtungen im…
Inhalt: Eigentlich hatte sich Ex-Elite-Soldat Roy Pulver (Frank Grillo, „Stephanie – Das Böse in ihr“)…
Inhalt: Mitten in den 70er-Jahren fährt ein Messervertreter (Jim Cummings) durch die Einöde Arizonas, um…
Inhalt: Seit Jahrzehnten treibt der Serienmörder Longlegs (Nicolas Cage, „Dream Scenario“) in den USA sein…
Inhalt: In den 50er-Jahren ist Suburbicon die nahezu ideale Vorstadt-Siedlung für Familien. Auch Gardner Lodge…