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Review: The Vatican Tapes (Blu-ray)

Das Blu-ray-Cover von “The Vatican Tapes” (© Universum Film)

Inhalt: Die sympathische, wohlerzogene Angela (Olivia Taylor Dudley, „Chernobyl Diaries“) führt mit ihrem Freund Pete (John Patrick Amedori) ein ruhiges, beschauliches Vorstadt-Leben. Die größten Missstimmungen in ihrem Alltag gibt es, weil ihr Vater Roger (Dougray Scott, „Hemlock Grove“) Pete nicht leiden kann. Nach einem schweren Unfall fällt Angela ins Koma. Als ihre Familie schon aufgeben will, erwacht sie. Doch schon bald bemerken die Menschen um sie herum, dass sie sich massiv geändert hat. Die Ärzte sind absolut ratlos.

Der örtliche Priester Lorenzo (Michael Pena, „Der Marsianer – Rettet Mark Watney“) ist davon überzeugt, dass ihre Veränderungen von einer diabolischen Besessenheit herrühren. Er informiert Vikar Imani (Djimon Hounsou, „Guardians of the Galaxy“) und Kardinal Bruun (Peter Andersson, „Jordskott“), die sich im Vatikan um solche Fälle kümmern. Als Bruun den Verdacht von Lorenzo bestätigt und sich auf den Weg in die USA macht, ahnt noch niemand, mit was für einer teuflischen Macht sie es zu tun haben.

 

Kritik: Als Mark Neveldine im Jahr 2006 mit „Crank“ sein Regie-Debüt gab, war die Filmwelt begeistert. Der vollkommen überdrehte Action-Spaß schaffte es in kürzester Zeit zum Kultfilm. Seine folgenden Arbeiten „Crank 2: High Voltage“ und „Gamer“ waren zwar solide, konnten aber in keinster Weise an den Erstling anknüpfen. Mit dem schwer erträglichen „Ghost Rider: Spirit of Vengeance“ bestätigte Neveldine recht spektakulär seinen Abwärtstrend. Den stoppt er mit diesem Horrorthriller, was aber nur ein begrenztes Gütesiegel ist. Nach einem reißerischen Intro schlägt der Film schnell gewohnte Bahnen ein. Die Charaktere sind nicht furchtbar aber doch recht eindimensional und passen in die typischen Genre-Muster, woran auch eine ziemlich ausführliche Einführung der Figuren nichts ändert. Auch die ersten Veränderungen von Angela sind handwerklich solide umgesetzt, lassen es aber an neuen Einfällen vermissen.

Father Lorenzo möchte Angela helfen (© Universum Film)

Es entwickelt sich ein Film, der eigentlich nur ein wirkliches Problem hat: Er ist nicht spannend. Ein paar stylisch-düstere Bilder und nicht wirklich zündende Jumpscares sorgen dafür, dass kein wirklicher Grusel entstehen will. Auch der Versuch, mittels Film-Aufnahmen, die im Vatikan ausgewertet werden, Authentizität ins Geschehen zu bringen, verpufft ziemlich. Im finalen Drittel legt „The Vatican Tapes“ dann doch noch zu.

Der Exorzismus hat einige fiese Bilder zu bieten und funktioniert als Katz- und Mausspiel zwischen dem Kardinal und der besessenen jungen Frau, das in einem tatsächlich kreativen Finale gipfelt. Gerade in dieser späten Phase kann sich Olivia Taylor Dudley dann noch als gute Wahl für die Hauptrolle beweisen. Dougray Scott als besorgter Vater der Protagonistin und Michael Pena in der Rolle des engagierten örtlichen Priesters werden nicht wirklich bis an ihre Leistungsgrenzen gefordert. Djimon Hounsou beschränkt sich auf einen Kurz-Auftritt.

Mark Neveldine dürfte seinen Tiefpunkt überwunden, da dieser Film nie auffällig schlecht ist. Dennoch liefert er in der ersten Stunde komplett austauschbare Massenware, die zu keiner Zeit fesselnd wird. Es ist der Schlussphase mit zumindest ein paar eigenständigen Ideen und einem netten Twist zu verdanken, dass dieser Exorzismus-Thriller nicht schon vor dem Ende des Abspanns vergessen ist. Wenn der Regisseur vorher ein kreatives Feuerwerk wie „Crank“ im Lebenslauf stehen hatte, muss „The Vatican Tapes“ trotzdem als Enttäuschung gewertet werden.

Kann sie von ihrer Besessenheit befreit werden? (© Universum Film)

Der Film ist ab dem 11.12.2015 auf DVD und Blu-ray erhältlich.

2,5 von 5 Punkten

 

Bild: Obwohl der Film bewusst etwas blass und weich gehalten ist, sind Schärfe und Detaildarstellung die meiste Zeit recht gelungen. Trotz eingesetzter Filter wirken die Farben stets natürlich. Kontraste und Schwarzwert sind zwar nicht perfekt, aber auf gehobenem Niveau. Erkennbare Unsauberkeiten und Fehler sind bei dem sauberen Digital-Bild nicht zu erkennen gewesen.

3,5 von 5 Punkten

Ton: Der deutsche und der englische DTS-HD 5.1-Ton sind solide ausgefallen. Die Dialoge sind jederzeit gut verständlich. Hintergrundgeräusche und Score wurden sauber abgemischt und sorgen mit dem ein oder anderen Effekt für eine ordentliche Grusel-Atmosphäre. Wirklich herausragende Momente gibt es bei der Ton-Präsentation aber nicht.

3,5 von 5 Punkten

Extras: Ein ausführliches Making of (29 Minuten), ein kleines Featurette (3 Minuten) und Interviews mit Olivia Taylor Dudley und Michael Pena (5 Minuten) ergänzen mit ein paar Trailern die Blu-ray.

3 von 5 Punkten

Gesamt: 3 von 5 Punkten


Quelle: Universum Film, Leinwandreporter TV, YouTube

The Vatican Tapes

Originaltitel:The Vatican Tapes
Regie:Mark Neveldine
Darsteller:Olivia Dudley, Michael Pena, Djimon Hounsou, Dougray Scott, Kathleen Robertson
Genre:Horror
Produktionsland/-jahr:USA, 2015
Verleih:Universum Film
Länge: 91 MinutenFSK: ab 16 Jahren

Mehr Information gibt es auf der Seite von Universum Film

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 14.12.2015
Review: The Vatican Tapes (Blu-ray)

Thomas

"Alle bleiben cool! DU - bleib cool!" (Seth Gecko,"From dusk till dawn")

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