Inhalt: Im Jahr 1993 wurde die Kleinstadt Beatrice in Nebraska von einem tragischen Zwischenfall bei einem Schultheaterstück erschüttert, der dem Schüler Charlie das Leben kostete. Zwanzig Jahre später möchte die Theater-AG das damals abgebrochene Stück in Gedenken an Charlie zu Ende führen. Am Abend vor der Aufführung werden die Haupt-Organisatorin Pfeifer (Pfeifer Brown), ihr Bühnenpartner Reese (Reese Mishler), sein Football-Kollege Ryan (Ryan Shoos) und dessen Freundin Cassidy (Cassidy Gifford) in der Schule eingesperrt. Doch schon bald häufen sich die beängstigenden Vorfälle. Ist Charlie immer noch in der Schule gefangen? Eine sehr persönliche Verbindung zum damaligen Vorfall macht das Quartett zum perfekten Ziel für seine Rache.
Kritik: Wie mittlerweile hinlänglich bekannt, finden die Horrorfans aktuell kaum noch ein Genre-Werk, hinter dem nicht Blumhouse Productions steht. Sie sponsern und promoten die jungen Filmemacher, denen bei den preisgünstig erstellten Werken dann ziemlich freie Hand gelassen wird. So sind schon Überraschungs-Hits wie „Sinister“ entstanden. Aber auch wenige gelungene Filme wie „Ouija – Spiel nicht mit dem Teufel“ und „Unknown User“ wurden wirtschaftlich schnell so rentabel, dass eine Fortsetzung schnell beschlossene Sache war. Sollte es dennoch einmal zu Verschnitt (=einem Total-Flop) kommen, würde kein wirtschaftlich dramatischer Verlust eingefahren.
Für „The Gallows“ beschränkten sich die Autoren und Regisseure Travis Cluff und Chris Lofing auf ein Budget von angeblich gerade einmal 100.000 US-Dollar. Mit kaum verschiedenen Locations und „Found Footage“-Kamera führen sie in einen Film ein, der sich schnell den Stempel „Massenproduktion“ verdient. Im ersten Drittel werden die Charaktere eingeführt, die schon bald den blanken Horror erleben sollen. Dabei wäre es wünschenswert gewesen, wenn die Zuschauer Sympathie entwickeln und somit im weiteren Verlauf Angst um die Figuren haben können. Wenn die Figuren durchweg so flach, schwer nachvollziehbar und selbstgefällig wie hier sind, fällt diese Möglichkeit weg. Schauspielerisch sieht es nicht viel besser aus. Allenfalls Pfeifer Brown, die wie alle Darsteller im Film in ihrer Rolle den gleichen Vornamen trägt, wirkt wie eine professionelle Schauspielerin. Trotz simpler Geschichte verrennt sich das Drehbuch immer wieder in äußerst typische Muster, die auch noch mit dem ein oder anderen Plot-Loch versehen sind.
Es ist aber nicht alles schlecht, was Cluyf und Lofing hier zeigen. Sie binden die Handkamera größtenteils konsequent ins Geschehen ein, woran einige Genre-Kollegen bereits gescheitert sind. Außerdem wissen sie die Vorteile des Mediums zu nutzen. So zeigt „The Gallows“ an der Jumpscare-Front zwar keine Neuerungen, liefert aber zumindest die ein oder andere atmosphärisch fiese Szene. So vermag der Film zumindest in Maßen zu gruseln, ehe der angemessen frühe Abspann (80 Minuten Spielzeit) das morbide Schul-Theater beendet. Jason Blum und seine Kollegen bleiben somit auch hier ihrem Prinzip treu und helfen Travis Cluff und Chris Lofing dabei, ihren kleinen Film auf die Leinwand zu bringen. Obwohl der Film inszenatorisch, inhaltlich und schauspielerisch nicht überzeugt, dürfte auch „The Gallows“ die eigenen Kosten locker selber tragen und den Weg für ein Sequel ebnen.
2 von 5 Punkten
Quelle: Warner Bros Pictures, YouTube
Originaltitel: | The Gallows |
Regie: | Travis Cluff, Chris Lofing |
Darsteller: | Reese Mishler, Pfeifer Brown, Ryan Shoos |
Genre: | Horror |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2015 |
Kinostart: | 27.08.2015 |
Verleih: | Warner Bros Pictures |
Länge: | 80 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
Inhalt: Eigentlich möchte Jackie (Katy O’Brian) nur zu einem Bodybuilder-Wettbewerb nach Las Vegas. Übernachtungen im…
Inhalt: Eigentlich hatte sich Ex-Elite-Soldat Roy Pulver (Frank Grillo, „Stephanie – Das Böse in ihr“)…
Inhalt: Mitten in den 70er-Jahren fährt ein Messervertreter (Jim Cummings) durch die Einöde Arizonas, um…
Inhalt: Seit Jahrzehnten treibt der Serienmörder Longlegs (Nicolas Cage, „Dream Scenario“) in den USA sein…
Inhalt: In den 50er-Jahren ist Suburbicon die nahezu ideale Vorstadt-Siedlung für Familien. Auch Gardner Lodge…
Inhalt: Im Frühjahr des Jahres 1953 ist Moskau immer noch fest in der Hand von…