Inhalt: In seiner Kindheit fehlt es dem Venezuelaner Simón Bolívar (Edgar Ramírez) an nichts. Der Sohn von Besitzern einer Kakao-Plantage darf nach vielen sorgenfreien Jahren auch eine elitäre Ausbildung genießen. Während seines Studiums reist er nach Frankreich, wo er von den Vorzügen der Revolution überzeugt wird und sein Leben danach ausrichtet. Wieder in der Heimat, stößt ihm das Verhalten der spanischen Kolonialisten, die sein Volk ausbeuten, mehr als sauer auf. Er schließt sich einer Widerstandsbewegung an, mit der er um die Freiheit seines Landes kämpfen will. Doch dieser Weg ist ein sehr langer, auf dem er eine entscheidende Rolle spielen wird.
Kritik: Simón Bolívar gehört zu den ganz großen Persönlichkeiten der Geschichte der südamerikanischen Befreiung. Um ihn angemessen zu würdigen, konnte diese venezuelanische Produktion auf für inländische Verhältnisse astronomische 50 Millionen US-Dollar Budget zurückgreifen, die von Regisseur Alberto Arvelo zu einem ansprechenden Historien-Epos umgesetzt werden. Mit vielen verschiedenen Drehorten, einer tollen Ausstattung und exzellent inszenierten Schlachten qualifizierte sich „The Liberator“ für die Shortlist des diesjährigen Auslands-Oscars, wurde aber am Ende nicht nominiert. Es ist aber im Vergleich zu Hollywood-Standards durchaus erstaunlich, wie gut der Film tatsächlich aussieht. Mit viel Liebe zum Detail erreicht „The Liberator“ tolle Schauwerte.
In den 119 Minuten soll eine Art Crashkurs über das Leben Bolívars geliefert werden, weswegen die komplette Spanne von seinem Studium bis zum großen Politiker abgedeckt wird. Das sorgt aber auch dafür, dass der Film ein wenig überfrachtet wirkt und bei all den historischen Fakten die Person des Titelhelden etwas zu sehr in den Hintergrund rückt.
Dabei hat der Film eine beachtliche internationale Besetzung zu bieten. Der in Caracas geborene Edgar Ramírez hat bereits vor einiger Zeit den Sprung nach Hollywood geschafft und wurde unter anderem 2011 für seine Darstellung des titelgebenden Terroristen in „Carlos – Der Schakal“ für eine Golden Globe nominiert. Auch wenn der Film emotional etwas oberflächlich bleibt, wird allein schon aufgrund der vielen unterschiedlichen Lebensepochen Bolívars einiges vom Hauptdarsteller abverlangt. Mit genügend Lead-Charisma erweist sich Ramírez dieser Aufgabe aber locker gewachsen. Auch der auf zwielichtige Rollen abonnierte Danny Huston („Big Eyes“) ist in „The Liberator“ zu sehen. Als britischer Banker, der sich etwas zu selbstlos für die Sache der Freiheitskämpfer einsetzt, ist er in einer Paraderolle. Darüber hinaus ist „Game of Thrones“-Widerling Iwan Rheon in einer Nebenrolle vertreten. Wie der restliche Cast punktet er mit einer ordentlichen Darstellung.
Es läuft sicher nicht alles perfekt, was aber „The Liberator“ nicht davon abhält, bemerkenswertes Kino zu sein. Gerade optisch hält der Film jedem internationalen Vergleich locker stand und liefert daneben durchaus interessante Auszüge aus der Geschichte. Allerdings wäre ein kürzerer Ausschnitt aus dem Leben von „El Libertador“ (so Bolívars Name in der Bevölkerung) vielleicht eine bessere Wahl gewesen, da bei der Fülle von Inhalten der emotionale Zugang ein wenig auf der Strecke bleibt. Dennoch ist der venezuelanische Historien-Epos absolut sehenswert.
Der Film ist ab dem 14.08.2015 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
3,5 von 5 Punkten
Bild: Die südamerikanische Groß-Produktion kommt in einer äußerst ansprechenden Optik. Gerade bei den wunderbaren Landschaftsaufnahmen wird eine hohe Schärfe und gute Detailzeichnung geboten. Die Farben sehen zumeist schön aus, auch wenn öfters Color Grading in den blauen und den gelben Bereich verwendet wird. Die Kontraste und der Schwarzwert sind nahezu ideal. Nur bei sehr dunklen Szenen gibt es ein leichtes Bildrauschen. Ansonsten wird ein sauberes, ruhiges Bild geboten.
4 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der spanische DTS-HD MA 5.1-Ton sind auf gleichem Niveau überzeugend. Die Dialoge sind sauber abgemischt und immer gut verständlich. Hintergrundgeräusche, wie das Pfeifen des Windes und das Trampeln der Pferde werden wunderbar räumlich wiedergegeben. Auch der starke Score wird entsprechend präsentiert. Insgesamt ein sehr dynamischer, gelungener Sound
4 von 5 Punkten
Extras: Ein zwölfseitiges Booklet in der Hülle, ein ausführliches Making of (41 Minuten), ein kurzes Intro des Komponisten (1 Minute) und einige Trailer ergänzen die Blu-ray.
3 von 5 Punkten
Gesamt: 3,5 von 5 Punkten
Quelle: Pandastorm Pictures, Leinwandreporter TV, YouTube
Originaltitel: | Libertador |
Regie: | Alberto Arvelo |
Darsteller: | Édgar Ramírez, Erich Wildpret, María Valverde |
Genre: | Historiendrama |
Produktionsland/-jahr: | Venezuela, 2013 |
Verleih: | Pandastorm Pictures |
Länge: | 119 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren |
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 14.08.2015
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