Review: Titanium – Strafplanet XT59 (Blu-ray)

Das Blu-ray-Cover von "Titanium – Strafplanet XT59" (© Ascot Elite)

Das Blu-ray-Cover von “Titanium – Strafplanet XT59”

Inhalt: Schon vor langer Zeit sind viele Menschen von der ziemlich zerstörten Erde geflüchtet. Der Planet XT-59 ist eigentlich unwirtlich, aber es konnte dennoch eine große Stadt in der Einöde aufgebaut werden. Um dieses System am laufen zu halten, kontrolliert ein elektronisches System alle Abläufe und sondert diejenigen aus, die sich nicht an die Regeln halten. Ervin Kann (Evgeniy Mironov), Kristi (Anna Chipovskaya), Yust (Vinnie Jones, „Fire with Fire – Rache folgt eigenen Regeln“) und sieben andere Bewohner werden aus der Stadt verbannt und sollen in der gefährlichen Einöde bestehen. Ervin und Kristi entscheiden sich dafür, ihr Glück ohne die anderen zu versuchen und machen sich alleine auf den Weg. Im Kampf mit der Umwelt, tödlichen Monstern und sich selbst müssen sie bestehen. Die Belohnung ist ultimativ: Die eigene Freiheit.

 

Kritik: Dmitry Grachev schrieb und inszenierte diese russische Science Fiction-Dystopie. Die Vision Grachevs in allen Ehren wird es schon bald ziemlich offensichtlich, dass es ihm für beide Jobs am Handwerkszeug fehlt. Die Story liest sich zwar auf dem Papier nicht besonders kompliziert, sorgt aber schon bald für gewaltige Verwirrung. Warum werden die Leute ausgeschlossen? Wie funktioniert das System? Was für Kräfte wirken in der toten Landschaft? Wer auf irgendeine Art von Erklärung hofft, was in dieser Welt eigentlich für Regeln gelten, wird schon bald der Verzweiflung nahe sein. Gerade wenn der Zuschauer denkt, die Abläufe etwas besser verstanden zu haben, wird er schnell eines besseren belehrt. Haarsträubende logische Lücken und (zumindest in der synchronisierten Version) fürchterliche Dialoge machen die Qualität des Drehbuchs kaum besser.

Willkommen in den schönen Ecken von XT59 (© Ascot Elite)

Willkommen in den schönen Ecken von XT59 (© Ascot Elite)

Eine wirkliche Regie ist nicht zu erkennen: Ausdruckslose Bilder und vollkommen unausgewogenes Schauspiel zieht sich quer durch den ganzen Film, der trotz nur nur 84 Minuten Spielzeit ziemlich lange wirkt. Die CGI-Effekte haben mangels Budget eine unterklassige Qualität. Warum diese dann aber so inflationär eingesetzt werden, bleibt eine von vielen Fragen des Films. Auch mangels einer erkennbaren Handschrift der Regisseurs sind die Leistungen der Darsteller nahezu unbrauchbar. Evgeniy Mironov, der als „geheimnisvoller“ Mathematiker Ervin über die wichtige Bedeutung logischen Denkens monologisieren darf (da hätte Grachev in seiner Funktion als Drehbuchautor besser zugehört), sorgt zumindest stellenweise für unfreiwillige Komik. Die hübsche Anna Chipovskaya kann weder bei ihrem Dialogvortrag noch in der Mimik die Fähigkeiten eines professionellen Schauspielers nachweisen.

In den anderen Bereichen des Planeten wird es schnell einmal gefährlich (© Ascot Elite)

In den anderen Bereichen des Planeten wird es schnell einmal gefährlich (© Ascot Elite)

Beim ehemaligen britischen Fußball-Profi Vinnie Jones wirkt schon die reine Anwesenheit in einem russischen Science Fiction-Film bizarr. Darstellerisch darf er dann auch nicht mehr außer finstere Blicke in die Kamera zeigen. In der späten Phase kommt noch ein neuer Bösewicht zu den Sträflingen, der dermaßen überzogen agiert, dass der Film doch noch zu etwas Unterhaltungswert kommt.

Die Ambitionen sind „Titanium – Strafplanet XT59“ noch nicht einmal abzusprechen. Dmitry Grachev wollte hier eine eigene, düstere Welt schaffen. Da er sich konstant weigert, dem Zuschauer seine Welt zu erklären und der Film ansonsten in allen Bereichen teils hanebüchene Schwächen zeigt, geht dieses Konzept nicht im Ansatz auf.

Der Film ist ab dem 06.10.2015 auf DVD und Blu-ray erhältlich.

1 von 5 Punkten

 

Warum denn so ernst? (© Ascot Elite)

Warum denn so ernst? (© Ascot Elite)

Bild: Auch wenn der Film etwas blass und in kühlen Farben gehalten wird, sind Schärfe und Detaildarstellung zumindest zufriedenstellend. Nur die CGI’s fallen etwas aus dem Bild heraus. Natürlich ist die Farbpalette nicht allzu vielfältig, was der bewusst tristen Stimmung entgegen gestanden hätte. Schwarzwert und Kontraste sind solide. Wirkliche Fehler gibt es in dem ruhigen Bild nicht.

3 von 5 Punkten

Ton: Der deutsche DTS-HD MA 5.1-Ton ist verlustfrei. Die hölzernen Dialoge sind jederzeit gut zu verstehen. Relativ selten kommt es zu räumlicher Aktivität. Bei Schießereien und beim Score werden aber auch die äußeren Boxen angesprochen. Dazu kommen ein paar solide Bässe. Daneben liegt noch eine vergleichbare russische DTS-HD MA 5.1-Spur vor.

3,5 von 5 Punkten

Extras: Ein Making of (9 Minuten) bleibt neben ein paar Trailern der einzige Bonus auf der Blu-ray.

1,5 von 5 Punkten

Gesamt: 2 von 5 Punkten


Quelle: Ascot Elite, Leinwandreporter TV, YouTube

Titanium - Strafplanet XT59

Originaltitel:Vychisletel
Regie:Dmitriy Grachev
Darsteller:Vinnie Jones, Vladas Bagdonas, Sergey Chikhachyov, Anna Chipovskaya
Genre:Sci-Fi, Thriller
Produktionsland/-jahr:Russland, 2014
Verleih:Ascot Elite
Länge:94 Minuten
FSK:ab 12 Jahren

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 17.03.2015
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