Inhalt: Eddy (Jennifer Saunders) ist nicht wie andere Großmütter, wie ihre Tochter Saffron (Julia Sawalha) und Enkeltochter Lola (Indeyarna Donaldson-Holness) zu gut wissen. Wo andere Frauen langsam ruhigere Töne anschlagen, ist die erfolglose PR-Agentin gemeinsam mit ihrer besten Freundin Patsy (Joanna Lumley) immer noch auf jeder Londoner Szene-Party vertreten und schaut auch mal gerne etwas tiefer ins Glas. Als sie ziemlich angeheitert Kate Moss über den Weg läuft, endet das für das Star-Model mit einem Bad in der Themse. Da Eddy und Patsy von nun an nicht nur bei der High Society einen schlechten Ruf haben, sondern auch bei der Polizei ziemlich hoch auf der Ermittlungsliste stehen, flüchten die beiden nach Cannes, wo die Party immer weiter gehen soll.
Kritik: Als „Absolutely Fabulous“ 1992 in der BBC erstmals auf Sendung ging, konnte noch keiner ahnen, wie langlebig das Konzept sein sollte. Nachdem die Serie erstmals in 1996 beendet wurde, gab es zwischen 2001 und 2003 sowie im Jahr 2011/2012 Revivals für die Abenteuer von Patsy und Eddy. Nun wagt das Duo den Sprung auf die große Leinwand. Regisseurin Mandie Fletcher, die bereits beim letzten Comeback von „Absolutely Fabulous“ in der Verantwortung war, übernahm die Inszenierung. Für diejenigen, denen das ganze Material eher fremd ist: Der Humor ist eher für den speziellen Geschmack gedacht und kann leicht anstrengend werden. Natürlich sind die Figuren weit weniger auf sympathisch stilisiert, als es bei vergleichbaren amerikanischen Produktionen der Fall ist. Viel mehr machen es die Damen dem Zuschauer bewusst schwer, sie zu mögen. Fans wissen, worauf sie sich einlassen und werden sicherlich ihren Spaß haben.
Dabei wirkt der klamaukige Witz dieser 86 Minuten oft ein wenig zu brav. Wenn die Geschichte und die Protagonistinnen eine richtig derbe Richtung einschlagen, ist dieser Film am besten. Viel zu oft begnügen sich die Macher aber mit harmlosem und dennoch ziemlich lauten Geblödel. Es wird edel über die High Society debattiert, Champagner geschlürft und sich irgendwie durch dieses Leben geschlagen. Eine geradlinige Geschichte und auch die Anwesenheit bissiger Dialoge werden dabei zu Gunsten vereinzelter Sketche geopfert. Dazu kommt eine ganz Reihe von Cameos, die sich hauptsächlich an die treuen Zuschauer der Serie richten. Auch ein paar allgemein bekannte Stars geben sich die Ehre für einen Kurzauftritt. Neben wirklich lustigen Parts wie denen von Jean-Paul Gaultier und Jon Hamm („A Young Doctor’s Notebook“) gibt es auch viele Parts, die ziemlich versanden. Jennifer Saunders und Joanna Lumley haben sichtlich Spaß, erneut in ihre Rollen schlüpfen zu dürfen. Aber auch ihnen gelingt es nicht, den Film auf überdurchschnittliches Niveau zu heben.
So bleiben die Schwierigkeiten, die bereits einige Serien-Adaptionen in Spielfilmlänge hatten: Die Macher müssen es schaffen, für Fachfremde einen ohne Vorwissen ansehbaren Film zu machen und zur gleichen Zeit den Fans ein gelungenes Wiedersehen mit den geliebten Figuren ermöglichen. Bei „Absolutely Fabulous – Der Film“ bleibt durch diese Kombination eine recht unrunde Mischung, die nur vereinzelt wirklich lustig ist und trotz der kurzen Spielzeit zu viel Verschnitt mitbringt, um wirklich zu überzeugen.
2,5 von 5 Punkten
Quelle: FOX Deutschland, Leinwandreporter TV, YouTube
Absolutely Fabulous – Der Film
Originaltitel: | Absolutely Fabulous |
Regie: | Mandie Fletcher |
Darsteller: | Jennifer Saunders, Joanna Lumley, Julia Sawalha |
Genre: | Komödie |
Produktionsland/-jahr: | UK/USA, 2016 |
Verleih: | Fox Deutschland |
Länge: 81 Minuten | FSK: ab 12 Jahren |
Kinostart: | 08.09.2016 |
Homepage: | Absolutely Fabulous |