Review: Arrival

Das Plakat von "Arrival" (© Sony Pictures Germany)

Das Plakat von “Arrival” (© Sony Pictures Germany)

Inhalt: Dr. Louise Banks (Amy Adams, „Big Eyes“) ist eine der bekanntesten Sprach-Wissenschaftlerinnen der USA. Doch ein neuer Auftrag trifft die College-Professorin unvorbereitet. Es sind zwölf überdimensionale Raumschiffe auf der Erde gelandet. Colonel Weber (Forest Whitaker, „Zulu“) spielt ihr die Aufnahme einer ersten Kontaktaufnahme vor und möchte von ihr wissen, wie die Antwort der Aliens gelautet hat. Da sie für ihre Arbeit einen direkten Kontakt benötigt, begleitet sie den Colonel nach Montana, wo eines der Raumschiffe gelandet ist.

Gemeinsam mit dem renommierten Physiker Ian Donnelly (Jeremy Renner, „Mission: Impossible – Rogue Nation“) betritt sie einmal am Tag das UFO, wo sie mit zwei Kreaturen der fremden Spezies kommunizieren sollen. Über allem schwebt die eine große Frage: Was wollen die Besucher auf der Erde? Die Fortschritte passieren nur langsam, weswegen die Menschheit immer nervöser wird. Können Louise und Ian die Sprachbarriere brechen, bevor ein interstellarer Krieg ausbricht?

 

Kritik: Der kanadische Filmemacher Denis Villeneuve gehörte zu den großen Entdeckungen der vergangenen Jahre. So waren der kühle Entführungsthriller „Prisoners“, das geschickte Verwirrspiel „Enemy“ und der packende Actioner aus dem Drogenmilieu „Sicario“ ebenso unterschiedlich, wie sie alle auf ihre Art genial waren. Scheinbar waren seine bisherigen Filme Villeneuve noch nicht variabel genug. Für sein neuestes Werk hat er die Science Fiction-Kurzgeschichte „Story Of Your Life“ von Ted Chiang für die Leinwand adaptiert. Mit brandaktuellem politischen Subtext setzt er sich damit auseinander, wie die Menschheit damit umgehen würde, wenn es Kontakt mit einer anderen Lebensform gäbe. In bewusst reduziertem Ambiente wird hier der selten gewordene Zauber des Kinos beschwört. In atemberaubend schönen Bildern von Kameramann Bradley Young („Selma“) und untermalt von einem abermals grandiosen Score von Jóhann Jóhannsson („Die Entdeckung der Unendlichkeit“) erzählt Villeneuve eine Geschichte, die das Publikum fordert und zu jeder Zeit in der Lage ist, für Verblüffung zu sorgen.

Louise während ihrer Arbeit (© Sony Pictures Germany)

Louise während ihrer Arbeit (© Sony Pictures Germany)

Neben all den philosophischen und ethischen Gesichtspunkten, die im Film rund um die Grundthematik „Kraft der Kommunikation“ behandelt werden, bricht auch der reine Unterhaltungswert nie ab. Natürlich sorgt alleine schon die Hauptfrage „Was wollen die Besucher?“ für einen verlässlichen Spannungsbogen, der für einen Film mit einem sichtbaren Anteil an Sprach- und Naturwissenschaften nicht selbstverständlich ist.

Dabei ist „Arrival“ aber derart intelligent und einfühlsam erzählt, dass die meisten Zuschauer sogar Interesse am Schicksal der knurrenden Krakenwesen entwickeln dürften, denen Louise begegnet. Die kluge Auflösung krönt das Geschehen. Zusätzlich punktet der Film mit einem erstaunlich hohen Humoranteil. Ob bissige Ironie oder augenzwinkernder Charme: Die auflockernden Momente machen den Rest des Geschehens noch faszinierender.

Es ist da fast schon selbstverständlich, dass die Besetzung das unglaublich hohe Niveau des Rests halten kann. Bei Amy Adams sitzt wirklich jede Nuance ihrer Figur. Sie ist in den richtigen Momenten rabiat, melancholisch witzig und schüchtern und entwickelt so eine sehr runde und sympathische Hauptfigur, die das klare Zentrum dieses Films ist. Kaum weniger stark ist Jeremy Renner als redseliger Physiker Ian, der zum engsten Vertrauten von Louise wird. Forest Whitaker und Michael Stuhlbarg („Steve Jobs“) gliedern sich ein, halten sich aber vermehrt im Hintergrund.

„Arrival“ ist ein Film für Superlativen. Ohne großen Bombast liefert Villeneuve Kino zum Staunen. Bei all der visuellen und inhaltlichen Schönheit fordert er den Zuschauer zum Mitdenken auf und liefert ein smartes, originelles Erlebnis. Mit diesem nahezu makellosen Werk, das das Zeug zum Klassiker hat, dürfte sich Denis Villeneuve nun unter den besten Regisseuren auf dem Globus etabliert haben.

5 von 5 Punkten

Der Film ist aktuell im Programm von Sky zu sehen.


Quelle: Sony Pictures Germany, Leinwandreporter TV, YouTube

Arrival

Originaltitel:Arrival
Regie:Denis Villeneuve
Darsteller:Amy Adams, Jeremy Renner. Forest Whitaker, Michael Stuhlbarg
Genre:Science Fiction
Produktionsland/-jahr:USA, 2016
Verleih:Sony Pictures Germany
Länge: 116 MinutenFSK: ab 12 Jahren
Kinostart: 24.11.2016
Homepage:Arrival

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 24.03.2022
Review: Arrival (Kino)

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