Inhalt: Nachdem Marla (Maya Schenk) zwei Jahre im Ausland gelebt hat, kehrt sie in ihre Heimatstadt zurück, um das Haus ihrer Eltern zu verkaufen. Am ersten Abend feiert sie das lang ersehnte Wiedersehen mit den Freunden von damals. Als sie gemeinsam eine geheimnisvolle Droge nehmen, beginnt für Marla ein albtraumhafter Trip, der seine Spuren auch im Alltag hinterlässt. Zwischen Paranoia und beängstigenden Erscheinungen verwischen immer mehr die Spuren der Realität.
Kritik: Über fünf Jahre arbeitete Daniel P. Schenk insgesamt an der Umsetzung seines Langfilm-Debüts „Beyond the Bridge“, das mit einem Mini-Budget von 10.000 € realisiert wurde. Natürlich sieht und hört man der Produktion an einigen Stellen die fehlenden Mittel an. Dennoch wurde hier ein ambitioniertes Projekt umgesetzt, welches zeitweise durchaus überraschen kann. Dass die für einen größeren Markt ins Englische übersetzten Dialoge nicht zu den herausragenden Qualitäten des Filmes gehören, stört eigentlich nur im ersten Akt. Sobald Marla in die Albtraum-Welten eintaucht, zeigt Schenk einige äußerst kreative und verstörende Bilder, in denen er sein Potenzial deutlich andeuten kann. Auch wenn die hier öfters etwas zu dynamische Handkamera der Atmosphäre etwas entgegen steht, gefällt der düster-körnige Look. Die Anlehnung an das sichtbare Vorbild „Silent Hill“ funktioniert ebenfalls.
Darstellerisch wurden in dieser Preisklasse schon deutlich schwächere Leistungen gezeigt. Gerade die ansehnliche Hauptdarstellerin Maya Schenk – die im realen Leben die Schwester des Regisseurs ist – ist durchaus in der Lage, einen Genre-Film zu tragen. Sie schafft es aber auch nicht immer, gegen die gekünstelt wirkenden Dialoge anzuspielen. Das Drehbuch ist ein Mix von Licht und Schatten. Es besteht offensichtlich die Bemühung, Genre-Konventionen auszuhebeln und dem Zuschauer etwas Ungewohntes zu bieten. Das führt vor allem gegen Ende zu einem erstaunlichen, intelligenten Twist. Allerdings steht die Logik des Filmes und seiner Auflösung auf ziemlich wackligen Beinen. Außerdem sorgt die Gratwanderung zwischen Realität und Traumwelt dafür, dass das Geschehen an manchen Stellen etwas zu wirr wird.
Sicherlich ist „Beyond the Bridge“ ein ganzes Stück davon entfernt, ein wirklich makelloser Film zu sein. Trotz augenfälligen Schwächen gelingt es aber, einen spannenden Thriller zu zeigen, der sich auf mehr als das übliche Jumpscare-Einerlei verlässt. Das Herzblut, das die Beteiligten eingebracht haben, ist spürbar und verdient Anerkennung. Schon von daher sollte man den Regisseur Daniel P. Schenk im Auge behalten, da dieser mit etwas mehr Budget und Erfahrung in den kommenden Jahren sicherlich noch seinen Beitrag zum Genre leisten wird.
Der Film ist ab dem 21.04.2016 auf DVD und VoD erhältlich.
2,5 von 5 Punkten
Da ein Screener gesichtet wurde, sind keine Angaben zu Bild, Ton und Extras möglich.
Quelle: Daniel P. Schenk, YouTube
Beyond the Bridge
Originaltitel: | Beyond the Bridge |
Regie: | Daniel P. Schenk |
Darsteller: | Maya Schenk, Thomas Koch, Eleanor Buechler |
Genre: | Thriller, Mystery |
Produktionsland/-jahr: | Deutschland/Schweiz, 2015 |
Verleih: | ---- |
Länge: | 108 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
Homepage: | Beyond the Bridge |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Crew United
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