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Review: Deepwater Horizon (Kino)

Das Hauptplakat von “Deepwater Horizon” (© StudioCanal)

Inhalt: Im Jahr 2010 ist die Ölbohranlage Deepwater Horizon auf dem besten Weg, eine der effizientesten ihrer Art zu werden. Mit Hochdruck arbeitet die Besatzung daran, die Anlage bereit zur Förderung zu machen. Mike Williams (Mark Wahlberg, „The Gambler“) und Jimmy Harrell (Kurt Russell, „The Hateful 8“) sind als technische Leiter mit die wichtigsten Leute für einen sicheren Arbeitsablauf. Als beide nach einem Familienurlaub wieder auf der Insel landen, stellen sie mit Schrecken fest, dass einige Sicherheitstests aus Kostengründen übergangen worden sind. Trotz ihrer Warnungen und der Feststellung, dass der Druck auf den Rohren zu hoch ist, lässt ihr Chef (John Malkovich, „Cut Bank: Kleine Morde unter Nachbarn“) die Arbeit fortführen. Es kommt zu Desaster: Gas und Öl strömen unkontrolliert in die Anlage ein und sorgen für Explosionen. Einige Arbeiter sind auf der Stelle tot. Für die anderen beginnt auf hoher See ein Kampf um Leben und Tod.

 

Kritik: Peter Berg ist in den seltensten Fällen ein Man für tiefgründiges Kino, weswegen zuletzt sein Pathos-schwangerer, aber äußerst packender Kriegsfilm „Lone Survivor“ schon eine positive Überraschung war und einen klaren Kontrast zu dessen Vorgänger „Battleship“ bildete. Qualitativ geht er bei diesem Actiondrama, das auf einem wahren Fall basiert, einen Kompromiss ein. Er nimmt sich erstaunlich viel Zeit, um die Charaktere einzuführen und dem Zuschauer vorzustellen. Die Dialoge sind dabei nicht immer auf Spitzenniveau, was die Angelegenheit etwas schwieriger gestaltet. Dazu gibt es in dieser Phase eine ganze Reihe an Szenen, die mit wenig subtiler Metaphorik auf die kommenden Ereignisse hindeuten. Sobald es dann zum wirklichen Katastrophenteil des Filmes kommt, halten sich auch wieder positive und negative Aspekte die Waage. Natürlich ist die Materialschlacht gut anzusehen und die temporeiche Inszenierung sorgt für eine beständige Spannungskurve. Allerdings ist der Schnitt derartig hektisch, dass die Macher selbst vor Verwirrung die ein oder andere Storyline scheinbar übersehen haben.

Mike und Jimmy kämpfen ums Überleben (© StudioCanal)

Auch wenn es hier sicher keine großen Darsteller-Preise zu gewinnen gibt, kann sich Berg auf seine prominente Besetzung verlassen, die erneut von einem souveränen Mark Wahlberg angeführt wird. Kurt Russell hat seine auffälligsten Szenen im ersten Drittel des Films, wo er sich mit seinen Vorgesetzten zum Wohl seiner Leute anlegt. John Malkovich bekommt leider kaum etwas zu tun. Russells Stieftochter Kate Hudson („Rock the Kasbah“) beeindruckt hauptsächlich mit ihrem weiterhin jugendlichen Aussehen. Weitere Darsteller wie Ethan Suplee („The Trust – Big Trouble in Sin City“) und Dylan O’Brien („Maze Runner – Die Auserwählten im Labyrinth“) sind hauptsächlich auf dem Papier vorhanden.

Wenn der Film aufs Finale zugeht, packt Peter Berg wieder die Pathos-Keule aus. Wenn im Vordergrund eines gewaltigen Feuers die amerikanische Flagge im Wind weht, dürfte für einige Zuschauer diesbezüglich eine Grenze überschritten sein. Trotz derartiger Aussetzer ist „Deepwater Horizon“ insgesamt durchaus sehenswert, was hauptsächlich der knackig inszenierten Katastrophen-Action zu verdanken ist. So gibt es solides Unterhaltungskino, über das der Zuschauer am besten nicht zu genau nachdenkt.

3 von 5 Punkten


Quelle: StudioCanal, Leinwandreporter TV, YouTube

Deepwater Horizon

Originaltitel:Deepwater Horizon
Regie:Peter Berg
Darsteller:Mark Wahlberg, Dylan O'Brien, Kate Hudson, Kurt Russell, John Malkovich
Genre:Drama, Action
Produktionsland/-jahr:USA, 2016
Verleih:StudioCanal
Länge: 107 MinutenFSK: ab 12 Jahren
Kinostart: 24.11.2016
Homepage:Deepwater Horizon

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 23.11.2016
Review: Deepwater Horizon (Kino)

Thomas

"Alle bleiben cool! DU - bleib cool!" (Seth Gecko,"From dusk till dawn")

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