Inhalt: Obwohl der Engländer Michael „Eddie“ Edwards (Taron Egerton) alles andere als eine Sportskanone ist, träumt er seit seiner Kindheit davon, an den olympischen Spielen teilzunehmen. Nach zahlreichen Fehlschlägen, bei denen er an der Konkurrenz scheiterte, entdeckt Eddie den Skisprung für sich. Seit fast 60 Jahren ist kein Brite in der Sportart bei Olympia angetreten und die Qualifikations-Voraussetzungen sind ebenfalls nicht besonders hoch. Er fährt nach Garmisch-Partenkirchen in Deutschland, um dort den Sport kennenzulernen. Mit einer Mischung aus Furcht- und Ahnungslosigkeit stürzt sich Eddie in die ersten Sprünge und landet wörtlich auf dem Boden der Tatsachen. Als er dann den ständig betrunkenen Ex-Profi Bronson Peary (Hugh Jackman, „Prisoners“) kennen lernt, sieht er in ihm den Mann, der ihn trainieren soll. Bronson ist zwar nicht begeistert von den Plänen, lässt sich aber nach einigen beharrlichen Anfragen Eddies auf eine Zusammenarbeit ein. Ohne Talent, aber mit viel Ehrgeiz und Herz beginnt die Vorbereitung, die bei den Winterspielen 1988 ihren Höhepunkt finden soll.
Kritik: Der ehemalige Kinderstar Dexter Fletcher blickt auf eine mittlerweile fast 40 Jahre andauernde Schauspiel-Karriere zurück. Seine Laufbahn als Regisseur ist hingegen noch recht kurz, da „Eddie the Eagle“ erst sein dritter Film ist. Diese Mischung aus Sportdrama und Komödie erzählt die wahre Geschichte eines Athleten, der zwar nie wirkliche Höchstleistungen erreichen konnte, das olympische Motto „dabei sein ist alles“ aber wie kaum ein anderer verkörpert. Herausgekommen ist eine ausgesprochen sympathische, schräge und emotionale Geschichte rund um einen klassischen Verlierer-Typen, der sich um nichts in der Welt von seinen Träumen abbringen lassen will. Trotz bekannter „Rocky“-Dramaturgie entsteht ein ausgesprochen einfallsreicher und kurzweiliger filmischer Trip in eine Randsportart, nach dem wohl die meisten Zuschauer verstehen dürften, warum der Titelheld in England bis heute Kultstatus genießt.
Zentral für das Gelingen des Filmes war die Besetzung der Hauptrolle. Taron Egerton hatte als smarter Eggsy in der Agenten-Parodie „Kingsman – The Secret Service“ seine großen Durchbruch gefeiert und gilt seitdem als eine der großen Schauspielhoffnungen Großbritanniens. Dennoch dürften einige verwundert reagiert haben, als er den Zuschlag als sonderbarer Skispringer bekam, da er alles andere als der Typecast für die Rolle ist. Doch Egerton beruhigt als Zweifler innerhalb kürzester Zeit, da er Michael Edwards erstaunlich authentisch verkörpert. Besonders die Mimik Egertons ist großartig. Der 26-Jährige trägt jederzeit das Geschehen und wird zum großen Sympathieträger. Auch Hugh Jackman macht in seiner absolut unheroischen Rolle einen exzellenten Job. Als versoffener, zumeist schlecht gelaunter Ex-Star ist er das (immer noch sympathische) Gegengewicht zum naiven Eddie. Iris Berben („Traumfrauen“) ist in einem Part als Wirtin der Skispringer-Unterkunft vertreten. Dazu kommen Christopher Walken („God’s Army II – Die Prophezeiung“) als Skisprung-Trainer-Legende und Jim Broadbent („Brooklyn – Eine Liebe zwischen zwei Welten“) als Sport-Moderator.
„Eddie the Eagle – Alles ist möglich“ dürfte eine der positiven Überraschungen des bisherigen Kinojahres sein. Auch dank eines erstklassigen Hauptdarstellers wird diese Außenseiter-Geschichte zu einem Film, in dem man in jeder Phase mit dem Helden lacht, weint, leidet und mitfiebert.
4 von 5 Punkten
Quelle: 20th Century Fox, Leinwandreporter TV, YouTube
Eddie the Eagle
Originaltitel: | Eddie the Eagle |
Regie: | Dexter Fletcher |
Darsteller: | Taron Egerton, Hugh Jackman, Christopher Walken, Iris Berben |
Genre: | Sport-Drama, Komödie |
Produktionsland/-jahr: | UK/Deutschland, 2015 |
Verleih: | 20th Century Fox |
Länge: 106 Minuten | FSK: ab 12 Jahren |
Kinostart: | 31.03.2016 |
Homepage: | Eddie the Eagle |
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