Inhalt: In den 80er- und 90er-Jahren war David Hasselhoff mit seinen Rollen in „Knight Rider“ und „Baywatch“ zu einem Weltstar aufgestiegen. Doch wie so viele musste auch er die Vergänglichkeit des Ruhms spüren. Nachdem die Nachfrage nach ihm eingebrochen war, konnte er auch den Lebensstandard nicht mehr halten. Einige Marketingschlappen sorgten dann dafür, dass er in England einen kompletten Neustart wagen will. Gemeinsam mit Manager Max (Fergus Craig), Assistentin Harriet (Ella Smith, „The Voices“), seinem unehelichen Sohn Dieter (Mark Quartley) und Fahrer Terry (Asim Chaudhry) macht er sich auf die Suche nach einer neuen Berufung. Auch wenn er mal eine Absage bekommt, sich selbst zu spielen, oder er von Stiftungen als Sponsor zurückgewiesen wird: Einen David Hasselhoff kriegt so schnell nicht unter.
Kritik: Rund ums Millennium gab es viele Weltuntergangsphantasien. Wer böse ist, wird sagen, dass sich im Mikrokosmos von David Hasselhoff die Voraussagen erfüllt haben. Im Jahr 2000 wurde „Baywatch“ abgesetzt, wovon sich seine Karriere nie wirklich erholte. Seitdem ist er manchmal in Filmen wie „Sharknado 3 – Oh Hell No!“ (zumeist mit selbstreferenziellen Cameos) zu sehen, macht aber mehr durch exzessive Home Videos (Stichwort Burger) auf sich aufmerksam. Doch Hasselhoff scheint eines gelernt zu haben: Wenn die Leute über dich lachen, lach mit ihnen. Anders ist seine Bereitschaft, mit den Comedy-Autoren Richard Yee und Krishnendu Majumdar dieses Projekt umzusetzen, nicht erklärbar. Tatsächlich zahlt sich diese Selbstironie aus. „Hoff the Record“ entwickelt sich zu einer schrägen, teils äußerst albernen Mockumentary, in der ein gut gelaunter Star mit seinem ramponierten Image kokettiert und ganz nebenbei noch in bizarre Situationen gerät.
Da ist es fast unerheblich, ob Hasselhoff von einem versnobten Jung-Regisseur (Craig Roberts) für eine „I’m Not There“-ähnliche Biographie zusammengefaltet wird, oder er seine politischen Ambitionen an einer elitären Schule austestet. Auch wenn längst nicht alle Witze und Storylines sitzen, ist die eigenwillige Serie derart schrill und originell, dass man sie einfach mögen muss. Neben einem bewundernswerten David Hasselhoff, der sich mit Stil der Lächerlichkeit preisgibt, sind noch eine ganze Reihe schrulliger Figuren zu sehen. Mark Quartley darf sich als sonderbarer Sohn austoben. Sein Charakter ist in der sächselnden Synchronfassung aber noch ein ganzes Stück amüsanter, wie es in der – merklich nicht muttersprachlich deutschen – Originalfassung der Fall ist. Ella Smith als Assistentin mit Engelsgeduld und Fergus Craig als semi-seriöser Manager haben auch immer wieder nette Momente. Asim Chaudhry entpuppt sich in der Rolle des Chauffeurs Terry als heimlicher Star der Sendung. Liebenswert prollig und großmäulig sorgt er auch neben der reinen Hasselhoff-Show für Lacher.
Das Konzept ist so einfach, dass es genial ist. Man nehme einen abgehalfterten Ex-Star, den Look von Reality TV und ziehe beides durch den Kakao. Auch wenn längst nicht alles an der Serie funktioniert, liefert Hasselhoff ein erstaunlich witziges Comeback, das ihm wohl kaum jemand zugetraut haben dürfte. So entpuppt sich diese erste Staffel von „Hoff the Record“ als unterhaltsames Kuriosum, die noch so einige Zuschauer überraschen wird.
Die Box ist ab dem 25.11.2016 auf DVD erhältlich.
3,5 von 5 Punkten
Bild: Natürlich gibt es hier den eigenen Bildstil des Subgenres. Da wird während der Aufnahme erst die Schärfe gezogen, manche Bilder saufen komplett ab, manche Aufnahmen sind extrem verrauscht. Dennoch bietet das Gros der Aufnahmen eine zufriedenstellende Schärfe und Detaildarstellung. Die Farben hätten manchmal etwas kräftiger sein dürfen, wirken aber auch ordentlich. Schwarzwert und die Kontraste allgemein sind natürlich nicht immer voll auf der Höhe, bleiben aber immer im Rahmen. Für das Subgenre sind Sauberkeit und Bildruhe ebenfalls ordentlich.
3 von 5 Punkten
Ton: Die deutsche und die englische Tonspur kommen mit einer soliden Dolby Digital 2.0-Abmischung aus. So sind die Dialoge immer gut zu verstehen, klingen natürlich – passend zum Mockumentary-Stil – nicht immer ganz satt und voll. Hintergrundgeräusche und Musik sind passabel in die Spur mit eingearbeitet worden. So gibt es eigentlich genau das unauffällige Endergebnis, das zu erwarten war.
3 von 5 Punkten
Extras: Eine Reihe an recht unterhaltsamen entfernten Szenen (25 Minuten) ist als Bonus auf der Blu-ray zu finden.
2 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Quelle: Polyband, YouTube
Originaltitel: | Hoff the Record- Season 1 |
Showrunner: | Richard Yee, Krishnendu Majumdar |
Darsteller: | David Hasselhoff, Fergus Craig, Mark Quartley |
Genre: | Comedy-Serie |
Produktionsland/-jahr: | UK, 2015 |
Verleih: | Polyband |
Länge: | 6 x 30 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren |
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