Review: Independence Day 2 – Wiederkehr (Kino)

Das Plakat von "Independence Day - Wiederkehr" (© Fox Deutschland)

Das Plakat von “Independence Day – Wiederkehr” (© Fox Deutschland)

Inhalt: Inzwischen sind zwanzig Jahre vergangen, seitdem die Menschheit die außerirdischen Invasoren in die Flucht schlagen konnte. Dank der Erkenntnisse aus der Erforschung der Aliens wurde ein enormer technischer Fortschritt erzielt. Obwohl es einen nie dagewesenen Zusammenhalt zwischen den Völkern gibt, dominiert die Angst: Was ist, wenn es noch nicht vorbei ist? Einer der ersten, die etwas von der Rückkehr der Aliens zu spüren bekommen ist Kampfpilot Jake (Liam Hemsworth, „The Dressmaker – Die Schneiderin“), der auf dem Mond seinen Dienst verrichtet und mit Patricia (Maika Monroe, „The Guest“), der Tochter von Ex-Präsident Whitmore (Bill Pullman, „American Ultra“), verlobt ist. Ein Schiff, das um ein vielfaches größer ist als das von damals, nähert sich der Erde. David Levinson (Jeff Goldblum, „Grand Budapest Hotel“) – inzwischen ein hochrangiger Regierungsbeamter – und seinem Team bleibt nicht viel Zeit, ansonsten ist das Schicksal der Erde besiegelt.

 

Kritik: Nachdem der Stuttgarter Filmemacher Roland Emmerich schon mit „Universal Soldier“ und „Stargate“ Spuren in Hollywood hinterlassen konnte, etablierte er sich 1996 mit „Independence Day“ und sicherte sich eine hohe Platzierung auf allen Listen, wenn ein Studio einen Regisseur für eine Zerstörungsorgie brauchte. Mit tollen Schauwerten, aber auch viel Pathos und zumeist flachen Figuren sowie albernen Dialogen hatten Emmerichs Filme immer einen hohen Wiedererkennungswert. Das sorgte aber auch dafür, dass Produktionen aus anderen Genres – wie zuletzt „Stonewall“ – nicht wirklich funktionieren wollten. Die Überraschung war allgegenwärtig, als dann veröffentlicht wurde, dass Emmerich einen Nachfolger für seinen wohl bis heute größten Erfolg plant. Von vielen Seiten wurde die Idee belächelt und „Independence Day – Wiederkehr“ schon vorab zu einem sicheren Misserfolg abgetan. Doch tatsächlich ist der Film recht ordentlich geworden. Er punktet schnell mit der guten Idee, wie sich die Menschheit nach der ersten Attacke weiterentwickelt hat. Dazu gibt es viel Krawumm und einen beständig hohen Unterhaltungswert. Es gibt somit die erwartete Kost: Wenn Emmerich im großen Stil zerstören darf, ist der Film wirklich stark.

Es ist mal wieder die volle Expertise von David Levinson verlangt (© Fox Deutschland)

Es ist mal wieder die volle Expertise von David Levinson verlangt (© Fox Deutschland)

Anderweitig existieren dafür augenfällige Probleme. Wenn der Film lustig sein möchte, ist der Humor zu simpel, um wirklich zu zünden. Teilweise wird es dafür unfreiwillig komisch, wenn Emmerich dem Pathos freien Lauf lässt. Das klarste Problem im Vergleich zum ansonsten sehr ähnlichen Vorgänger liegt aber in der Besetzung der Hauptrolle. Will Smith in seiner Glanzzeit war präsent, sympathisch und ausgesprochen charismatisch. Ihm ist man gerne durch die komplette Geschichte gefolgt. Das können Jessie T. Usher und Liam Hemsworth nicht einmal in Ansätzen liefern. Beide Schauspieler bleiben komplett austauschbar und schaffen es nicht, erwähnenswerte Eindrücke zu hinterlassen. Die talentierte Maika Monroe bekommt zumindest ein bis zwei Mal die Gelegenheit, sich zu zeigen, ist aber merklich unterfordert. Wie so oft schafft es William Fichtner, aus einem eigentlich uninteressanten Part noch das Maximum herauszuholen. Ansonsten gelang es zu großen Teilen, die alte Besetzung wieder auf Kurs zu bekommen. Bill Pullman spielt als nervlich angefressener Ex-Präsident hat hier den anspruchsvollsten Part. Jeff Goldblum ist wieder ganz sein monotones Selbst, während Brent Spiner eine ganze Nummer zu aufgekratzt wirkt. Die komplette Storyline um Judd Hirsch ist eigentlich Füllmaterial und hätte ohne dramaturgischen Verlust aus dem Film entfernt werden können.

Es ist sicherlich positiv zu bewerten, dass „Independence Day – Wiederkehr“ als Popcorn-Film funktioniert. Der Film ist schön anzusehen und die Handlung ist (bis auf kleine Ausnahmen) nicht so doof, dass sich der Zuschauer ärgern müsste. So sind es am Ende die üblichen Emmerich-Probleme und das Fehlen eines adäquaten Hauptdarstellers, die verhindern, dass dieses Sequel mehr als solide wird.

3 von 5 Punkten


Quelle: Fox Deutschland, Leinwandreporter TV, YouTube

Independence Day: Wiederkehr

Originaltitel:Independence Day: Resurgence
Regie:Roland Emmerich
Darsteller:Jeff Goldblum, Liam Hemsworth, Bill Pullman, Maika Monroe, William Fichtner
Genre:Action, Science Fiction
Produktionsland/-jahr:USA, 2016
Verleih:Fox Deutschland
Länge: 121 MinutenFSK: ab 12 Jahren
Kinostart: 14.07.2016

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 04.07.2016
Review: Independence Day 2 – Wiederkehr

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