Inhalt: Seitdem er die Highschool ohne Abschluss verlassen hatte, trampt Ryan (Ben Barnes) quer durchs Land. Geld zum Überleben verdient er sich mit seiner großen Leidenschaft, der Musik. Mit seiner Gitarre zieht er über die Straßen des Landes und bekommt von den Passanten Kleingeld zugesteckt. Eine, die stehen bleibt und ihm beim Spielen zuhört, ist die alleinerziehende Mutter Jackie (Katherine Heigl, „Jenny’s Wedding“). Sie war früher professionelle Sängerin, hat ihre Karriere aber für ihre Familie aufgegeben.
Nun steckt sie mitten in einer brutalen Scheidung, die ihr viel Kraft abverlangt. Jackie hört aber sofort, wie talentiert der sympathische Straßenmusiker ist. Sie bietet ihm Unterschlupf für die Zeit, die er in der Stadt ist. Durch die gemeinsame Liebe zur Musik kommen sich die beiden langsam näher und helfen sich gegenseitig, mit den schweren Lebenssituationen umzugehen.
Kritik: Ami Canaan Mann, die Tochter von Star-Regisseur Michael Mann, bracht im Jahr 2011 einen ordentlichen Erstlingsfilm mit dem harten Polizeithriller „Texas Killing Fields – Schreiendes Land“ heraus. Drei Jahre später folgte dann mit diesem ruhigen Drama ein ziemlich anders gestalteter zweiter Film, für den sie außerdem das Drehbuch verfasste. Um eines vorweg zu schicken: Das Marketing und auch das Cover, auf dem Vergleiche zu Nicholas Sparks gesucht werden, passen nur begrenzt zum Film.
So ist der originale, sehr pragmatische Titel „Jackie & Ryan“ wesentlich passender als die vor Schmalz triefende, deutsche Version „Love Me Like You Do – Aus Schicksal wird Liebe“, die auch nicht wirklich mit der Handlung zu tun hat. Die eher sanfte Liebesgeschichte zwischen den zwei Protagonisten wird hier noch nicht einmal groß in den Mittelpunkt gestellt. Im Kern geht es eher um die vereinende Kraft der Musik und die daraus entstehende Freundschaft, die beiden in schweren Zeiten Halt bietet.
Dabei schlägt der Film ausgesprochen zurückhaltende Töne an, die das ganze Geschehen schon fast ein wenig zäh werden lassen. Lange Zeit gibt es nur die schön vorgetragenen Country-Songs, die Winterlandschaften von Iowa und die zunächst eher distanzierten Unterhaltungen zwischen Jackie und Ryan. Im Schlussdrittel legt der Film dann aber eine Schippe zu, unterwandert ein paar Klischees und zeigt mit dem finalen Stück „Southbound“, dass hier einige sehr begabte Musiker am Werk waren.
Dazu sei erwähnt, dass beide Hauptdarsteller ihre Songs selbst eingesungen haben. Gerade der – häufiger gesanglich eingesetzte – Ben Barnes gefällt mit einer ausgesprochen guten Stimme. Aber auch Katherine Heigl kann durchaus singen. Rein darstellerisch ist Barnes wohl der Begabtere der beiden, was er hier in einer sympathischen Performance zeigt. Doch bei Romanzen-Dauerbesetzung Heigl muss anerkannt werden, dass sie mittlerweile Parts mit etwas mehr Anspruch sucht, als es noch in der ersten Phase ihrer Karriere der Fall war. So hat sie hier ein paar intensive Momente. Daneben gibt es noch Sheryl „Laura Palmer“ Lee zu sehen, die aber als Mutter von Jackie merklich zu jung ist.
So ist „Love Me Like You Do – Aus Schicksal wird Liebe“ eine unerwartet geradlinige Geschichte über Freundschaft, Vertrauen und Leidenschaft, die sich auch wegen der größtenteils gelungenen musikalischen Einlagen deutlich vor neueren Sparks-Verfilmungen platziert. Allerdings vergisst Ami Canaan Mann in ihrem neuen Film ein wenig den Einsatz von Tempo und Esprit, wodurch sie ein durchaus mögliches, noch besseres Gesamtergebnis verpasst.
Der Film ist ab dem 20.05.2016 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
3 von 5 Punkten
Bild: Die optische Qualität ist erstaunlich hoch. Die Aufnahmen sind jederzeit scharf und verfügen über eine gute Detaildarstellung. Weich gezeichnete Bilder sind ausgesprochen rar. Die Farben sind kräftig und wirken natürlich. Außerdem wurden die Kontraste und der Schwarzwert wirklich ordentlich eingestellt. Vereinzelt gibt es ein leichtes Bildrauschen. Allgemein wird der Film aber sauber und ruhig präsentiert.
4 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der englische DTS-HD MA 5.1-Ton können ebenfalls komplett überzeugen. Die Dialoge sind jederzeit gut verständlich und stehen im Zentrum der Präsentation. Da die Musik so im Mittelpunkt des Geschehens steht, ist es erfreulich, dass die Abmischung so räumlich und präzise ausgefallen ist. Dazu werden auch die Hintergrundgeräusche sauber auf die Boxen verteilt. Da braucht es gar keine knalligen Effekte, um ein rundes Gesamtergebnis zu liefern.
4 von 5 Punkten
Extras: Ein Making of (18 Minuten) ist neben ein paar Trailern der einzige Bonus auf der Blu-ray.
2 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Quelle: Ascot Elite, Leinwandreporter TV, YouTube
Originaltitel: | Jackie & Ryan |
Regie: | Ami Canaan Mann |
Darsteller: | Katherine Heigl, Clea DuVall, Ben Barnes, Sheryl Lee |
Genre: | Liebesfilm, Drama |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2014 |
Verleih: | Ascot Elite |
Länge: | 91 Minuten |
FSK: | ab 6 Jahren |
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