Inhalt: Kurz vor dem Ende der Highschool sind die talentierte Hackerin Holly (Marie Avgeropoulos, „50/50 – Freunde fürs (Über)Leben“) und ihre beste Freundin Blake (Cindel Chartrand) schon ein paar mal mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Gemeinsam gehen die beiden auf eine Studentenparty, um dort die Zulassung von Blake für ihr Wunschstudium zu feiern. Während sich Holly bewusst zurück hält, lässt ihre Freundin richtig Dampf ab und lernt dabei den gut aussehenden, deutlich älteren Spencer (Casper Van Dien, „Skin Collector“) kennen.
Was eigentlich nur ein kleines Techtelmechtel sein soll, hat schnell katastrophale Folgen. Spencer setzt sie unter Drogen, um seine Pläne besser umsetzen zu können. Doch wenige Momente später ist Blake tot. Als Holly dann auch noch Zeuge der schrecklichen Ereignisse wird, überwältigt der Täter sie und schiebt ihr die Drogen unter. Kurz darauf wird die junge Frau verhaftet. Nur die Polizistin Cameron (Christina Cox, „Dexter“) merkt, dass hier etwas nicht stimmt. Als Holly dann flieht, um den Mörder auf eigene Faust zu jagen, überschlagen sich die Ereignisse.
Kritik: Schon im Jahr 2012 erschien dieser Thriller von Regisseur Jim Donovan unter dem Titel „Fugitive at 17“ im amerikanischen Fernsehen. Es ist wohl hauptsächlich der durch „The 100“ gesteigerten Popularität von Marie Avgeropoulos zu verdanken, dass der Film jetzt auch eine deutsche Veröffentlichung bekommen hat. Besonders in der Anfangsphase sorgt das Werk, dem in allen Belangen das Attribut Fernsehfilm anzumerken ist, für begrenzte Unterhaltung. Die Figuren wirken wie alberne Klischees, die Dialoge sind mehr als grenzwertig und eine wirklich sinnvolle Geschichte ist nicht zu erkennen. So zieht sich die Phase bis zur Flucht der Protagonistin in die Länge. Danach entwickelt sich der Film dann aber doch noch auf brauchbares Niveau. Auch wenn die unschuldig verurteilte Holly auf ihrer Flucht (wie so oft in vergleichbaren Filmen) genug Verbrechen für eine langjährige Haftstrafe begeht, ist das Storytelling in der zweiten Hälfte temporeich und durchdacht genug, um moderate, aber beständige Spannung entstehen zu lassen.
Natürlich darf immer noch einiges hinterfragt werden: Der attraktiven, sportlichen Marie Avgeropoulos nimmt man die agile, Ressourcen-reiche Flüchtige durchaus ab. Als außergewöhnliche Hackerin mag man sie sich aber nur schwer vorstellen (wobei sie in „Dead Rising: Endgame“ noch einmal einen fast identischen Part spielen durfte).Vielleicht ist ihr auch einfach ein außergewöhnliches Zeit-Management vergönnt.
Christina Cox spielt als gutmütige Polizistin und alleinerziehende Mutter einen soliden Part. Relativ überraschend ist der Auftritt von B-Film-Ikone Casper Van Dien, der zuletzt zum Typecast für den engagierten Polizisten geworden ist. Hier hat er zwar recht wenig Spielzeit, agiert aber als schmieriger Spencer schön fies. So ist „Running Girl“ am Ende sogar besser, als zu erwarten gewesen ist. Mit merklich kleinem Budget entsteht nach einem schwachen Beginn solide inszenierte und gespielte Thrillerkost, die in einer ordentlichen zweiten Hälfte für vieles entschädigt
Der Film ist ab dem 01.12.2016 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
2,5 von 5 Punkten
Bild: In Nahaufnahmen sind Schärfe und Darstellung der Details auf gutem Niveau. Bei den Halbtotalen müssen ein paar Abstriche gemacht werden, wobei die Bilder aber nie unscharf werden. Die Farben sind fast schon ein wenig zu warm, sehen aber noch natürlich aus. Kontraste und Schwarzwert wurden solide eingestellt, zeigen aber auch vereinzelt Schwächen. Allgemein ist das Bild die meiste Zeit ziemlich ruhig und zeigt nur hier und da ein digitales Rauschen.
3,5 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der englische DTS-HD MA 5.1-Ton sind für einen solchen Low Budget-Film ebenfalls zufriedenstellend ausgefallen. Die Dialoge sind immer gut verständlich und kommen sauber priorisiert über den Center. Allerdings wirkt die Synchronisation manchmal etwas dumpf und blechern. In den Szenen in Kneipen und Discos gibt es eine passable räumliche Klangkulisse. Auch der Score spricht manchmal die äußeren Boxen mit an. Herausragende Effekte gibt es bei diesem kleinen Film natürlich nicht.
3,5 von 5 Punkten
Extras: Auf Bonusmaterial wurde komplett verzichtet.
1 von 5 Punkten
Gesamt: 2,5 von 5 Punkten
Quelle: Tiberius Film, YouTube
Originaltitel: | Fugitive at 17 |
Regie: | Jim Donovan |
Darsteller: | Marie Avgeropoulos, Christina Cox, Casper Van Dien |
Genre: | Thriller, Action |
Produktionsland/-jahr: | USA/Kanada, 2012 |
Verleih: | Tiberius Film |
Länge: | 91 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren |
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 30.11.2016
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