Inhalt: Nachdem ein Fall fürchterlich schief gelaufen ist, hat Polizist Robert (Christopher Eccleston) seinen Dienst quittiert und ist mit seiner Frau Katy (Marsha Thomason) in ein einsames Landhaus in Nordengland gezogen. Als er zu seinem Geburtstag seinen Ex-Chef und Trauzeugen Mark (Paterson Joseph, „Babylon“) nach langer Zeit wieder einmal sieht, unterbreitet dieser ihm den Vorschlag, er solle gegen Bezahlung sein Gästehaus als Safe House für die Polizei zur Verfügung stellen. Kurz danach kommt direkt der erste Einsatz. Die Familie des Gefängniswärters David (Jason Merrells) ist in das Visier eines Psychopathen (Peter Ferdinando, „300: Rise of an Empire“) geraten und muss untertauchen. Schon bald müssen Robert und Katy feststellen, dass nicht alle in der Familie so sauber sind, wie es den Anschein macht. Währenddessen nähert sich der trickreiche Verfolger dem Versteck an.
Kritik: Unter der Leitung von Showrunner Michael Crompton und Regisseur Marc Evans entstand im vergangenen Jahr dieser Vierteiler rund um einen ehemaligen Polizisten, der einer Familie in Gefahr Unterschlupf gewährt. Der Erfolg der Serie war in England ziemlich durchschlagend, was bei dem großen Angebot an Krimi-Thriller-Mischungen schon durchaus bemerkenswert ist. „Safe House“ etabliert ziemlich schnell eine kühle Atmosphäre, die mit dem baldigen ersten Auftritt des düsteren Fieslings zu einem frühen Höhepunkt kommt.
Allerdings bleiben die Macher danach bei einem eher gemächlichen Tempo, das die stetige, milde Spannung konstant hält, manchmal aber schon beinahe wie Stillstand wirkt. Dafür erscheint das Geschehen die meiste Zeit recht authentisch und dadurch intensiver. Ein eigener Charakter ist die gebirgige Landschaft im Norden Englands. Allein mit diesen Schauwerten wird die Serie optisch zum Genuss. Weniger eindrucksvoll ist die fast schon exzessive Wiederverwertung von Rückblenden. So soll die Nähe zu Hauptfigur Robert hergestellt werden, was aber aufgrund der Häufigkeit eher nicht gelingt.
Daneben wirkt das ansonsten glaubhaft inszenierte Geschehen manchmal etwas konstruiert. Wenn der von Peter Ferdinando sehr solide verkörperte Fiesling immer wieder mit perfektem Timing neue Informationen über seine Opfer bekommt, wirkt das schon äußerst zufällig und soll merklich nur dazu dienen, die Handlung etwas voranzutreiben. Gerade zum Finale leistet sich das Skript doch einige Abkürzungen. Schauspielerisch ist die Serie erwartet gut aufgestellt.
Christopher Eccleston ist als engagierter Ex-Polizist, der noch ein Trauma zu verarbeiten hat, eine Idealbesetzung. Zwischen Herzlichkeit, Opferbereitschaft und Trauer etabliert er eine sehr interessante Hauptfigur. Daneben funktioniert die Kombination mit Marsha Thomason gut. Sie spielt die charakterstarke Ehefrau, die ihm sehr dabei hilft, wieder der Alte zu werden und zeigt dabei einen reifen, emotionalen Part. Paterson Joseph überzeugt als harter, aber freundlicher ehemaliger Vorgesetzter von Robert, der ihm eine neue Lebensaufgabe gibt. Auch die Darsteller der bedrohten Familie und weitere Nebenrollen wurden durch die Bank weg gut besetzt.
Diese ersten vier Episoden von „Safe House“ sind langsam erzähltes, wundervoll bebildertes Spannungs-Fernsehen, das sich die eine oder andere Drehbuch-Schwäche erlaubt. Auf diese Art reicht es natürlich nicht ganz, um an die Spitze vergleichbarer britischer Produktionen heranzukommen. Gute Krimi-Unterhaltung bietet die Serie aber immer.
Die Box ist ab dem 10.02.2016 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
3,5 von 5 Punkten
Bild: Obwohl die Aufnahmen manchmal etwas zu weich gezeichnet sind, entfalten die gerade die tollen Landschaftsbilder in Schärfe und Detaildarstellung ihre volle Wirkung. Die Farben sind bewusst etwas blass, wirken aber stets natürlich. Die Kontraste hätten manchmal etwas kräftiger sein können, sind aber ordentlich gelungen. Auch der Schwarzwert ist recht satt. Unsauberkeiten sind in dem fehlerfreien Bild nicht zu erkennen gewesen.
3,5 von 5 Punkten
Ton: Der englische und der deutsche DTS-HD MA 5.1-Ton sind ebenfalls zufriedenstellend, auch wenn die Serie natürlich nicht durch wuchtige Effekte überzeugen muss. Die Dialoge kommen mit natürlichem Klang aus dem Center. Hintergrundgeräusche wie das Rauschen von Wind und Wasser sorgen vereinzelt für Aktivität auf den äußeren Boxen. Auch der Score wurde sauber abgemischt.
3,5 von 5 Punkten
Extras: Ein kleines Making of (5 Minuten) und zwei kurze Interviews (7 Minuten) komplettieren die Blu-ray.
2 von 5 Punkten
Gesamt: 3,5 von 5 Punkten
Quelle: Polyband, Leinwandreporter TV, YouTube
Originaltitel: | Safe House |
Regisseur: | Marc Evans |
Darsteller: | Christopher Eccleston, Marsha Thomason, Paterson Joseph |
Genre: | Mini-Serie, Krimi |
Produktionsland/-jahr: | UK, 2015 |
Verleih: | Polyband |
Länge: | 4 Episoden zu je 45 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 09.02.2016
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