Inhalt: Vor ein paar Jahren war Robert Axle (Kevin Spacey, „Das Leben des David Gale“) noch ein wahrer Star. Mit schrägen Erfindungen, die er selbst über einen Teleshopping-Kanal verkaufte, gelang es ihm, ein Milliarden-Dollar-Unternehmen aufzubauen. Als eine Erfindung gewaltig schief ging und massenhaft Kunden dadurch Finger verloren, war seine Glückssträhne vorbei. Er musste ins Gefängnis und verlor einen guten Teil seines Geldes.
Acht Jahre später ist er wieder draußen, doch nichts ist mehr, wie es war. Er muss einen miesen Job machen, seine Frau (Virginia Madsen, „Joy – Alles außer gewöhnlich“) hat einen anderen Mann (Craig Robinson) geheiratet und sein restliches Vermögen verprasst, sein Partner (John Stamos) hat ihn aus dem Unternehmen gedrängt und seine Tochter Claire (Camilla Belle) will nicht mehr viel von ihm wissen. Dennoch bekommt er Claire davon überzeugt, ihm in ihrer WG mit ihren Freundinnen Phoebe (Heather Graham, „Californication“) und Donna (Anna Schafer) 30 Tage Unterschlupf zu gewähren. Schnell hat er wieder eine „geniale“ Idee, die sein Leben auf Vordermann bringen soll. Doch es entpuppt sich als ziemlich schwierig, einen Weg zurück in den Alltag zu finden.
Kritik: Es gibt Filme, die lange verborgen bleiben, sich dann aber als kleine Schätze herausstellen. Sehr oft ist es aber auch einfach nur so, dass dieser Film sichtbare Probleme hat, die für ein Zögern der Macher und Verleihe gesorgt haben. „Selfmade-Dad“ von Indie-Filmer Trent Cooper gehört leider nicht zu den positiven Ausnahmen, obwohl die satirische Tragikomödie durchaus ihre hellen Momente hat. In seinem Kern ist der Film aus dem Jahr 2010 eine simple Vater-Tochter-Geschichte, die durch die gelebten Extreme des amerikanischen Traums von Hauptfigur Robert angereichert wird.
Das wohl größte Ärgernis ist die von den Machern spürbar gewünschte Originalität, die sie aber mit einer äußerst vorhersehbaren und gestriegelten Erzählweise dann wieder selbst verweigern. Der Humor will nur in den seltensten Fällen wirklich zünden, da der Zuschauer die Witze oft schon auf einige Meilen Entfernung voraussehen kann, oder sie einfach zu flach sind. Die Aspekte der Satire gehen nach den ersten Minuten ziemlich schnell unter. Wenn dann einmal ein Witz wirklich funktioniert, scheint Cooper nicht das Gespür zu besitzen, eine Pointe für sich stehen zu lassen und lässt gern einen (nicht mehr witzigen) Anschlusswitz oder einen eigenartigen Ton-Wechsel folgen.
Der zweimalige Oscar-Gewinner Kevin Spacey ist sicherlich einer der besten Schauspieler seiner Generation. Aber auch er hat schon ziemlich schreckliche Entscheidungen bei seiner Rollenwahl getroffen. Es ist sicherlich ganz amüsant, Spacey als langhaarigen Sonderling zu sehen. Doch obwohl einige Male seine Spielfreude zu erkennen ist, wirkt der Charakter nie wirklich rund (und lustig). Die einzige Konstante des Films ist Heather Graham, die als lesbische Mitbewohnerin von Claire für fast alle guten Gags und für Situationskomik verantwortlich ist.
Zu der Zeit der Dreharbeiten schien Camilla Belle noch zu den aufsteigenden Stars zu gehören. Mittlerweile weiß man, dass es für die erste Reihe bei ihr nicht gereicht hat. Als Claire zeigt sie hier noch einmal, dass sie zwar durchaus Kamera-affin aussieht und sympathisch wirkt, dennoch eher keine große Charakterdarstellerin ist. Johnny Knoxville („Jackass: Bad Grandpa“) als Supermarktmanager hat zwar ein bis zwei nette Szenen, kann aber nicht mehr viel retten. Virginia Madsen und Craig Robinson wirken hingegen eigentlich nur albern und deplatziert.
Obwohl sich die Idee und auch die Besetzung gut liest, scheitert „Selfmade-Dad – Not macht erfinderisch“ an den eigenen Vorgaben. Für eine Komödie nicht lustig genug, aber für ein Drama mit zu viel Klamauk versehen, liegt es vor allem an dem einfallslosen Skript (welch eine Ironie bei dem Thema), dass der Film nie wirklich zünden will.
Der Film ist ab dem 25.08.2016 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
2 von 5 Punkten
Bild: Die Aufnahmen sind immer recht scharf und verfügen über eine gute Detaildarstellung. Aufgrund des nicht ganz idealen Schwarzwertes gehen in den dunklen Szenen ein paar Kleinigkeiten verloren. Die Farben sind kräftig und wirken immer natürlich. Die Einstellung der Kontraste lässt keinen Grund zur Kritik zu. Es ist öfters ein leichtes Korn zu sehen, was aber an dem positiven Gesamteindruck nichts ändert.
3,5 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der englische DTS-HD MA 5.1-Ton bieten die erwartet passable Kost. Aktivität auf den äußeren Boxen gibt es eigentlich kaum und wird wenn durch den Score veranlasst. Ansonsten stehen ganz klar die sauber wiedergegebenen Dialoge im Mittelpunkt.
3 von 5 Punkten
Extras: Ein Making of (14 Minuten), einige kleine Featurette-Clips (7 Minuten), ein Outtake-Video (2 Minuten) und ein paar Trailer ergänzen die Blu-ray.
2 von 5 Punkten
Gesamt: 2,5 von 5 Punkten
Quelle: Concorde Home Entertainment, YouTube
Originaltitel: | Father of Invention |
Regie: | Trent Cooper |
Darsteller: | Kevin Spacey, Camilla Belle, Heather Graham |
Genre: | Komödie, Drama |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2010 |
Verleih: | Concorde Home Entertainment |
Länge: | 94 Minuten |
FSK: | ab 6 Jahren |
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