Review: Sherlock Die Braut des Grauens (Blu-ray)

Das Blu-ray-Cover von "Sherlock Die Braut des Grauens" (© Polyband)

Das Blu-ray-Cover von “Sherlock Die Braut des Grauens” (© Polyband)

Inhalt: Im Jahr 1895 haben sich Sherlock Holmes (Benedict Cumberbatch, „Black Mass“) und Dr. Watson (Martin Freeman, „Der Hobbit“) gerade zu einem guten Team entwickelt, als sie Besuch von Inspektor Lestrade (Rupert Graves) bekommen. Der hat einen besonders mysteriösen Fall übernommen, der schon als „Braut des Grauens“ durch die Medien geistert: Emelia Ricoletti (Natasha O’Keefe, „The Last Panthers“) hatte im Hochzeitskleid mit zwei Pistolen auf Passanten geschossen und am Ende des Amoklaufs eine Waffe gegen sich selbst gerichtet. Einige Stunden später wurde sie unter Zeugen dabei beobachtet, wie sie auf offener Straße aus einer Kutsche stieg und ihren Mann tötet. Da sie zu diesem Zeitpunkt längst im Leichenschauhaus liegen musste, stehen Holmes und Watson vor einem Rätsel: Wie kann eine verstorbene Person einen Mord begehen?

 

Kritik: Als Mark Gattis („Wölfe“) und „Doctor Who“-Chef-Autor Steven Moffat im Jahr 2010 für die BBC die klassischen „Sherlock Holmes“-Krimis in die Gegenwart beförderten, ahnt noch niemand, wie gigantisch dieses Konzept einschlagen würde. Inzwischen ist die Serie weltbekannt und die beiden Hauptdarsteller Martin Freeman und Benedict Cumberbatch sind international anerkannte Stars. Nachdem es zuletzt anderthalb Jahre kein neues Material für die Fans gab, wurde dieses eigenwillige Special am Neujahrstag 2016 uraufgeführt. Unter der Regie von Douglas Mackinnon, der zuletzt auch schon mit der „Doctor Who“-Weihnachts-Episode überzeugen konnte, entstand dieser Film, der die Figuren aus dem viktorianischen Zeitalter, die normalerweise in der Gegenwart leben, ins viktorianische Zeitalter befördert. So merkwürdig sich diese Ausgangslage anhört, so sinnvoll wird sie hier umgesetzt. Außerdem ist sie inhaltlich ziemlich tief in der Serie verwurzelt.

Holmes und Watson in ungewohntem Aufzug (© Polyband)

Holmes und Watson in ungewohntem Aufzug (© Polyband)

Bis auf ein paar kleine Kuriositäten wie eine besonders bizarre Wette zwischen Sherlock und seinem Bruder Mycroft, wird der Ton der Serie und auch die Rollenverteilungen ziemlich konsequent beibehalten. So fungiert Watson hier statt als Blogger als Kolumnist. Der reine Fall ist recht spannend inszeniert, hat aber trotz eindrucksvoller Momente wie dem Amoklauf Emelias seine Durchhänger. Gerade im etwas sprunghaft erzählten letzten Drittel fällt es nicht immer ganz leicht, dem Geschehen zu folgen. Vor allem im Angesicht dessen, dass es sich um eine TV-Produktion handelt, ist die Ausstattung natürlich beeindruckend. Gut gewählte Sets und Kostüme machen den Zeitsprung noch glaubwürdiger.

Die Kombination Benedict Cumberbatch und Martin Freeman funktioniert in der Vergangenheit ebenso gut wie in der Gegenwart. Die Mischung aus schrulligen Reibereien und gebotener Ernsthaftigkeit ist auch in diese ungewöhnlichen Episode jederzeit gegeben. Mark Gattis genehmigt sich hier für seine Rolle als Mycroft ein sehr spezielles Kostüm, das sicherlich zu den Hinguckern dieser 93 Minuten gehört.

Insgesamt ist dieses Special sicherlich geglückt. Mit originellen Einfällen, einem gruselig-kreativen Fall und einem neuen Look funktioniert „Sherlock Die Braut des Grauens“ die meiste Zeit. Dennoch erlaubt sich dieses Experiment immer wieder kleinere Schwächen, die den guten Gesamteindruck aber nur bedingt trüben können.

Auch im 19. Jahrhundert ist Sherlock kein Heiliger (© Polyband)

Auch im 19. Jahrhundert ist Sherlock kein Heiliger (© Polyband)

Der Film ist ab dem 29.03.2016 auf DVD und Blu-ray erhältlich.

3,5 von 5 Punkten

 

Bild: Aufgrund der veränderten Gegebenheiten sieht dieses Special etwas anders aus, als „Sherlock“-Fans gewohnt sind. Das kommt vor allem bei der dunkleren, etwas vielseitigeren Farbpalette zum Ausdruck. Schärfe und Detaildarstellung sind gewohnt stark. Auch an der Einstellung von Kontrasten und Schwarzwert kann kaum etwas ausgesetzt werden. Dazu ist der äußerst saubere Transfer frei von Bildrauschen, Artefakten und erwähnenswerten Fehlern.

4 von 5 Punkten

Ton: Der englische und der deutsche DTS-HD MA 5.1-Ton sind komplett verlustfrei. Die Dialoge kommen immer klar priorisiert aus dem Frontbereich. Bei der Geisterstimme von Emelia werden alle Boxen mit einbezogen. Auch bei abgefeuerten Schüssen gibt es reichlich räumliche Aktivität. Weitere Effekte und sauber abgemischte Hintergrundgeräusche, sowie der gut präsentierte Score hinterlassen einen insgesamt sehr guten Eindruck.

4 von 5 Punkten

Extras: Die Featurettes „Mark Gatiss: A Study in Sherlock“ (29 Minuten), „Mark Gatiss: Production Diary“ (5 Minuten), „Writer’s Interview“ (4 Minuten), „Creating the Look: 8 Inside look at how unique this Special was created“ (28 Minuten) und „The creators of Sherlock answer Questions from Sherlock’s #1 fan site“ (20 Minuten) bieten eine ganze Menge Zusatz-Informationen rund um den Film. Dazu sind noch ein paar Trailer auf der Blu-ray.

4 von 5 Punkten

Gesamt: 3,5 von 5 Punkten


Quelle: Polyband, Leinwandreporter TV, YouTube

Sherlock - DIe Braut des Grauens

Originaltitel:Sherlock - The Abdominable Bride
Regie:Douglas Mackinnon
Darsteller: Benedict Cumberbatch, Martin Freeman, Una Stubbs
Genre:Krimi, Mystery
Produktionsland/-jahr:UK, 2015
Verleih:Polyband
Länge:93 Minuten
FSK:ab 12 Jahren

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 28.03.2016
Review: Sherlock – Die Braut des Schreckens (Blu-ray)

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