Inhalt: Laure Berthaud (Caroline Proust) ist erst seit kurzem Captain bei der Pariser Polizei und gewöhnt sich noch an die Führungsposition. Der ehrgeizige Staatsanwalt Pierre Clément (Grégory Fitoussi) hat ebenfalls gerade erst im Bezirk von Berthaud angefangen, als die beiden zu einem furchterregenden Tatort gerufen werden. Eine junge Frau wurde brutal ermordet und bestialisch verstümmelt auf einer Mülldeponie zurückgelassen. Schon bald stellt sich heraus, dass Benoît Faye (Guillaume Cramoisan) – ein angesehener Geschäftsmann und nebenbei bester Freund von Clément – die Frau zuletzt gesehen hatte. Wie die Ermittlungen zeigen, hatte das Opfer viele Kontakte in die gehobenen Kreise von Paris. Schnell sehen sich Berthaud und Clément immer stärkeren Widerständen ausgesetzt. Doch weder sie noch die rabiate Strafrechtsanwältin Joséphine Karlsson (Audrey Fleurot), die aus anderer Richtung mit dem Fall in Berührung kommt, lassen sich von etwas Gegenwind aus der Bahn werfen.
Kritik: Erst im Jahr 2014 endete diese Krimi-Serie von den Showrunnern Alexandra Clert und Guy-Patrick Sainderichin, die in ihrem Heimatland Frankreich und auch in Großbritannien eine große Fanbasis hatte. In der achtteiligen ersten Staffel aus dem Jahr 2005, die erstmals hier in Deutschland erscheint, zeigt „Spiral“ schnell, weshalb es einen derart guten Ruf genießt. Während in „CSI“ und vergleichbaren amerikanische Produktionen (nachvollziehbarer Weise) keinerlei Wert auf Realismus gelegt wird und auch der „Tatort“ gerne etwas zu sehr (und dennoch nicht immer erfolgreich) auf reine Unterhaltung gemünzt wird, gelingt es hier, glaubwürdig zu sein und gleichzeitig spannendes und kurzweiliges Krimi-Episoden zu zeigen. Stilistisch ist man dazu geneigt, bei der sehr beweglichen Kamera an „The Shield“ und bei den oft sehr kühlen Bilder an (das später erschienene) „The Killing“ zu denken, was sich aber aufgrund der Qualitäten von „Spiral“ keinesfalls negativ auswirkt.
Konsequent müssen die Ermittler immer mehrere Fälle parallel abarbeiten, die sich von hartem Tobak bis stupiden Nichtigkeiten erstrecken. So ist die Serie an manchen Stellen verstörend und bald darauf sogar wieder recht amüsant. Die Mühlen der Justiz malen gerne einmal langsam und die Hürden der Bürokratie sind auch in Frankreich sehr hoch, sodass Polizei und Staatsanwaltschaft nicht immer so glücklich sind. In der Welt von Laure Berthaud und ihrem Team gibt es nicht nur Schwarz und Weiß. Gute Menschen tun gern einmal Schlechtes, was auch umgekehrt der Fall sein kann. So sind auch die Protagonisten der Serie alles andere als strahlende Helden und dürfen auch einmal unsympathisch oder fehlerbehaftet sein. Dabei lebt das Geschehen auch von den durch die Bank weg gut besetzten Darstellern. Caroline Proust überzeugt als harte, etwas zu direkte, aber ausgesprochen loyale Polizistin. Grégory Fitoussi spielt mit dem idealistischen Staatsanwalt Clément, der zwischen die Fronten gerät, die zweite zentrale Figur und passt sich den guten Niveau von Proust an. Audrey Fleurot als kompromisslose Strafverteidigerin Karlsson, die die Ermittler gerne einmal an den Rand der Verzweiflung bringt und Thierry Godard als Polizist, der mit einem Kokain-Problem zu kämpfen hat, sind weitere hervorstechende Erscheinungen dieses ersten Jahres.
Auch wenn es mit etwas Verspätung kommt, ist „Spiral – Im Fadenkreuz der Justiz“ eine weitere hochwertige Produktion im Bereich der harten, recht realitätsbezogenen Krimis. Im Verlauf dieser Staffel gehen die Macher in der temporeichen Erzählung keine Kompromisse ein, liefern eine ganze Reihe an interessanten Charakteren und machen so Vorfreude aus noch folgende Jahre.
Die Box ist ab dem 27.02.2016 auf DVD erhältlich.
4 von 5 Punkten
Bild: Schönheitspreise wird der Transfer der Serie wohl nicht gewinnen. Die Schärfe und Detaildarstellung ist meistens passabel, solange die durchgängig vorhandene Körnung nicht zu massiv auffälligem Rauschen ausartet. Die Farben sind manchmal etwas blass und wirken leicht matschig, hinterlassen aber noch gerade einen natürlichen Eindruck. Die Kontraste hätten manchmal etwas stärker sein dürfen und der Schwarzwert hat stellenweise einen Stich ins Blaue. Darüber hinaus gibt es aber keine erwähnenswerten Probleme bei dieser immerhin schon elf Jahre alten Serie.
2,5 von 5 Punkten
Ton: Wenig überraschend liegen der englische und der französische Ton nur in einer Dolby Digital 2.0 Fassung vor. Die Dialoge sind immer gut verständlich und wurden ordentlich mit Score und Hintergrundgeräuschen abgemischt. Da ohnehin vom Ausgangsmaterial kein großes Klangerlebnis zu erwarten war, bleiben bei der unspektakulären Präsentation keine großen Kritikpunkte.
3 von 5 Punkten
Extras: Ein paar Trailer sind die einzigen Bonusmaterialien der Box.
1 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Quelle: Polyband, Leinwandreporter TV, YouTube
Originaltitel: | Engrenages - Season 1 |
Showrunner: | Alexandra Clert, Guy-Patrick Sainderichin |
Darsteller: | Caroline Proust, Audrey Fleurot, Philippe Duclos |
Genre: | Krimi-Serie |
Produktionsland/-jahr: | Frankreich, 2005 |
Verleih: | Polyband |
Länge: | 8 Episoden zu je 50 Minuten |
FSK: | ab 18 Jahren |
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