Inhalt: Seit ihrer Kindheit haben Sara (Natalie Dormer, „Die Tribute von Panem – Mockingjay“) und ihre Zwillingsschwester Jess (ebenfalls Dormer) einen besonders engen Draht zu einander. Während die bodenständige Sara bereits verheiratet ist, hat Jess vor kurzem ein neues Leben in Japan begonnen. Als sie auf einmal spurlos verschwindet, weiß Sara direkt, dass etwas nicht stimmt. Dann bekommt sie auch noch Nachricht von der Polizei, dass Jess zuletzt bei Betreten des berüchtigten Aokigahara-Waldes – einem Ort, an dem viele Menschen Selbstmord begehen – gesehen wurde. Augenblicklich reist Sara nach Japan, um ihre Schwester zu finden. Obwohl sie von den Einheimischen gewarnt wird, ist sie fest entschlossen, den Wald zu durchkämmen, bis sie ihre Schwester gefunden hat. Gemeinsam mit dem Journalisten Aiden (Taylor Kinney) und dem Fremdenführer Michi (Yukiyoshi Ozawa) beginnt sie die Suche. Noch ahnen sie nicht, welches Grauen auf sie wartet.
Kritik: Rund um den Aokigahara-Wald in Japan ranken sich zahlreiche düstere Mythen, die Stoff für Albträume und demnach auch für Horrorfilme bieten. Der Langfilm-Neuling Jason Zada hat sich genau das Thema für sein Debüt gewählt. Der Film startet als recht gemächliches, aber schleichend bedrohliches Drama, in das der ein oder andere Horror-Aspekt einfließt. Dabei zündet der Aufbau der Stimmung aber besser, als das tatsächlich Aufeinandertreffen mit den finsteren Mächten des Waldes. Zwar zeigt Zada den ein oder anderen wirklich effektiven Jumpscare, bleibt aber zu jeder Zeit in konventionellen Fahrwassern. An manchen Stellen wirkt es, als ob der Film die Kurve von einem soliden zu einem wirklich guten Horrorfilm schaffen würde. Doch dann sorgen inkonsequente Auflösungen, logische Lücken und nicht ganz nachvollziehbare Handlungen der Hauptfigur dafür, dass eben jene Kurve nicht ganz genommen wird.
Mit Natalie Dormer konnte eine sehr patente Hauptdarstellerin verpflichtet werden. Die Engländerin hat nicht nur in „Game of Thrones“ und „Elementary“ bereits sehr deutlich gemacht, dass sie neben der Optik auch Charisma und Talent mitbringt, um eine Handlung zu tragen. So ist es auch hauptsächlich sie, die dem oft flachen Geschehen die nötige Tiefe gibt, weswegen man ihr auch auf schwer vorstellbaren Wegen gerne folgt. Gerade in den Szenen, wo sie gleich doppelt vertreten ist, gibt es einige sehenswerte Momente. An ihrer Seite bekommt allenfalls Taylor Kinney als etwas zwielichtiger, charmanter Journalist Aiden noch Spielraum.
So wankt „The Forest“ zwischen unheilvoller Atmosphäre, gelungenen Schockmomenten und einer guten Natalie Dormer auf der einen und inszenatorischen, sowie inhaltlichen Problemen auf der anderen Seite. Auch wenn das Endergebnis nie komplett zufriedenstellt, hebt es sich doch noch von zahlreichen aktuellen Genre-Kollegen ab und liefert als sanfter Gruselfilm ordentliche Unterhaltung.
3 von 5 Punkten
Quelle: Tobis Film, YouTube
Originaltitel: | The Forest |
Regie: | Jason Zada |
Darsteller: | Natalie Dormer, Taylor Kinney, Yukiyoshi Ozawa, |
Genre: | Horror |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2015 |
Verleih: | Splendid Film/Tobis FIlm |
Länge: 94 Minuten | FSK: ab 16 Jahren |
Kinostart: | 04.02.2016 |
Homepage: | The Forest |
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