Inhalt: Der Zerstörer U.S.S. Nathan James fährt unter der Leitung von Captain Tom Chandler (Eric Dane) und seinem ersten Offizier Mike Slattery (Adam Baldwin, „Chuck“) in die Antarktis, um dort geheime Truppen-Übungen unter absoluter Funkstelle durchzuführen. Auch die Wissenschaftlerin Dr. Rachel Scott (Rhona Mitra, „Das Leben des David Gale“) und ihr Assistent Quincy (Sam Spruell, „96 Hours – Taken 3“) begleiten die Mission, um eigene Forschungen zu betreiben. Nachdem die Übungen beendet sind und Chandler den Befehl zur Heimreise gegeben hat, beginnt das Boot wieder mit der Kommunikation mit der Außenwelt.
Zu ihrem Entsetzen müssen sie feststellen, dass in den vergangenen Monaten ein Virus mehr als 80 % der Menschheit dahingerafft hat. Scott offenbart, dass sie schon die ganze Zeit nach einer möglichen Lösung und der Entwicklung eines Impfstoffes arbeitet. So bleibt nur die Möglichkeit, dass das Boot weiter auf dem Meer bleibt und sich als letzte Hoffnung für die Menschheit vor äußeren Einflüssen und aggressiven Feinden schützt, bis eine Heilung gefunden ist.
Kritik: Im Jahr 2014 erblickte diese Endzeit-Serie der Showrunner Steven Kane („The Closer“) und Hank Steinberg („Without A Trace“) das Licht der Welt. Michael Bay war von Beginn an als ausführender Produzent beteiligt. Wer jetzt also auf ein fesselndes, apokalyptisches Szenario hofft, muss sich in den zehn Episoden der ersten Staffel mit den Bay-typischen Zutaten begnügen: Explosionen und unverhohlener Patriotismus in Hochglanz-Optik. Damit überschreitet „The Last Ship“ im Verlaufe der Folgen mehrere Male die Grenzen zur unfreiwilligen Komik. So besteht das Glück der Welt vor allem darin, dass sich die Amerikaner um den Fortbestand der menschlichen Rasse sorgen, während die natürlichen Feinde auch hier nur Zerstörung im Kopf haben. Schon in der Pilot-Episode kommt es zu einer unverhofften Re-Animierung des Kalten Krieges, als russische Streitkräfte der Forschung von Dr. Scott ein jähes Ende setzen wollen. Auch die Al-Qaida darf in dieser Serie mitmischen.
Zum Hauptgegner entwickelt sich aber der (natürlich auch russische) Admiral Ruskov (Ravil Isyanov), der seine eigenen diabolischen Pläne im Zuge der Epidemie umsetzen will. Diese Handlungszüge sind stellenweise so albern und überzogen, dass nur die Ankunft von Ivan Drago auf hoher See gefehlt hätte. Auch die Dialoge sind natürlich eher auf der seichten Seite einzuordnen, wenn sie nicht gerade einmal wieder gnadenlos über das Ziel hinaus schießen. So ist das Treiben sicherlich unterhaltsam. Zu Spannung fehlt aber doch ein ganzes Stück. Da ist es fast schockierend, dass die Serie in der letzten beiden Episoden deutlich zulegt und wesentlich mehr aus der eigentlichen Materie – der globalen Bedrohung durch die Krankheit – herausholt. Es ist recht amüsant, dass die Hauptrolle in dieser derart amerikanisch-patriotischen Serie von einer Britin gespielt wird.
Rhona Mitra zählt noch mit zu den stärksten Darstellern im Feld und holt aus ihrer recht platt charakterisierten Figur das Optimum heraus. Adam Baldwin ist als stellvertretender Kommandant des Schiffes natürlich ideal besetzt. Eric Dane ist als militärische Führungsperson durchaus glaubwürdig, als menschlicher Charakter aber ziemlich uninteressant. So führt seine Hintergrundgeschichte emotional für die Zuschauer ins Leere. Die Nebenfiguren sind zum großen Teil ziemlich limitiert, was aber auch mit den mäßigen Skripten zu tun hat. Immerhin kommt in der späten Phase der Staffel mit Bill Smitrovich („The November Man“), Titus Welliver („Deadwood“) und Alfre Woodard („Annabelle“) noch etwas darstellerische Qualität hinzu.
Wer sich nicht davon stören lässt, dass Michael Bay hinter der Kamera ohne Unterbrechung die amerikanische Flagge schwenkt, dürfte sogar noch ein wenig Freude an „The Last Ship“ haben, da die Episoden kurzweilige No Brain-Unterhaltung bieten. Ansonsten bleibt recht hanebüchene, gern brüllend unlogische und aufgrund der „Kalter Krieg“-Phrasen nicht zeitgemäße Action, die erst in ihrer späten Phase Hoffnung auf Besserung macht.
Die Box ist ab dem 01.02.2016 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
2 von 5 Punkten
Bild: Die Serie kommt in einem sauberen Hochglanz-Look, der bei der Beteiligung von Michael Bay erwartet werden konnte. Die Aufnahmen sind immer scharf und reich an Details. Bei der Farbgebung gibt es keine Probleme. Es ist nur wieder auffällig, dass die meisten Farben schon fast etwas zu knallig sind. Die Kontraste sind erwartet steil und der Schwarzwert ist nahezu makellos. Rauschen oder Bildfehler sind nicht zu sehen gewesen.
4 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der englische Dolby Digital 5.1-Ton sind natürlich etwas weniger kräftig als die ansonsten üblichen HD-Abmischungen. Dennoch sind die Dialoge jederzeit gut verständlich und hervorragend abgemischt. Atmosphärische Geräusche wie das Surren der Maschinen und das Rauschen des Meeres sorgen für gemäßigte räumliche Aktivität. Bei den – überraschend zahlreich vorhandenen – Schießereien und Explosionen gibt es einige nette Bässe. So gibt es ein zufriedenstellendes Gesamtergebnis.
3,5 von 5 Punkten
Extras: Ein Making Of (2 Minuten), Inside the Episodes zu allen Folgen der Serie (insgesamt 25 Minuten), Character Profiles für die Figuren von Adam Baldwin, Rhona Mitra und Eric Dane (6 Minuten) und die Featurettes „Prequels – Origin of the Series“ (12 Minuten) und „The Last Ship Details“ (6 Minuten) bieten eine solide Ergänzung zur Box.
2,5 von 5 Punkten
Gesamt: 2,5 von 5 Punkten
Quelle: Polyband, Leinwandreporter TV, YouTube
The Last Ship - Staffel 1
Originaltitel: | The Last Ship - Season 1 |
Regisseur: | Michael Bay |
Darsteller: | Eric Dane, Rhona Mitra, Adam Baldwin |
Genre: | Action-Serie |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2015 |
Verleih: | Polyband |
Länge: | 10 x 40 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 06.02.2016
Review: The Last Ship – Season 1 (Blu-ray)