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Review: The Night Manager

Das Blu-ray-Cover von “The Night Manager” (© Concorde Home Entertainment)

Inhalt: Der ehemalige Soldat Jonathan Pine (Tom Hiddleston, „Crimson Peak“) ist im Frühjahr 2011 – während des arabischen Frühlings – der Nachtmanager eines Luxushotels in Kairo. Als ihn die Geliebte von Freddie Hammid (David Avery), dem Sohn eines mächtigen Familienclans, um Hilfe bittet, ein paar brisante Papiere über einen Waffendeal zu kopieren, wird Jonathan Teil einer großen Verschwörung. Dabei taaucht immer wieder der Name des britischen Industriellen Richard Roper (Hugh Laurie, „A World Beyond“) auf. Pine versucht, den britischen Geheimdienst über die Papiere zu informieren, bekommt aber keine Rückmeldung. Obwohl er versucht, die Frau zu beschützen, ist sie kurze Zeit später tot.

Vier Jahre später arbeitet Jonathan in einem Hotel in der Schweiz, als am späten Abend ein Mann samt Freundin (Elizabeth Debicki) und einem Stab von Bodyguards und Beratern einchecken möchte: Es ist Roper. Dieses Mal tritt er mit Angela Burr (Olivia Colman, „Broadchurch“), der Leiterin einer kleinen Behörde, die seit längerem auf der Jagd nach Roper ist, in Kontakt. Diese ist begeistert vom Engagement Pines und bietet ihm eine Zusammenarbeit an: Er soll undercover in den engsten Zirkel Ropers eingeschleust werden, um den gut vernetzten Multi-Millionär und seine Organisation zu unterwandern. Tatsächlich gelingt es mit einer List, die Aufmerksamkeit Ropers zu gewinnen. Doch Jonathan spielt ein gefährliches Spiel: Nur ein Fehler und sein Leben könnte vorbei sein.

 

Ahnt Roper, dass Pine ihm schaden will? (© Concorde Home Entertainment)

Kritik: Im Jahr 1993 veröffentlichte Spionage-Thriller-Ikone John le Carré den Roman „Der Nachtmanager“, der als Vorlage für diese britische Mini-Serie diente. Der Sechsteiler von Produzent Rob Bullock wurde komplett von Regisseurin Susanne Bier („Serena“) inszeniert. Die Geschichte benötigt praktisch keine Anlaufzeit. Es entsteht äußerst temporeiche Unterhaltung, die ganz nebenbei noch mit einer Fülle an interessanten Charakteren und Schauplätzen aufwarten kann. Das üppige Budget (etwa 30 Millionen Euro) wurde sinnvoll in den Dreh an Original-Locations in Mallorca, Istanbul, London, Kairo und weiteren Orten investiert. Die geradlinige Erzählung sorgt für eigentlich durchgängige Hochspannung, die durch die intelligenten Dialoge unterstützt wird. Auch technisch hat die Serie absolutes Kino-Format, was in einer spektakulären „Waffendemonstration“ einschließlich bösem Monolog von Lauries Richard Roper gipfelt. Trotz der etwa 6 Stunden Spielzeit gibt es im Prinzip keine Durchhänger in der Handlung, auch wenn das ordentliche Finale recht konventionell ausgefallen ist.

 

Jed verdreht den Männern den Kopf (© Concorde Home Entertainment)

Das Flaggschiff der Serie sind aber sicherlich die Darstellerleistungen. Tom Hiddleston gibt hier ein mehr als brauchbares Bewerbungsschreiben für die wohl bald vakante Rolle als James Bond ab. Als normaler Kerl, der eher zufällig zum Spion wird, funktioniert Hiddleston als charismatischer Womanizer und smarter, taffer Ex-Soldat, der tut, was nötig ist. Fast noch besser ist der ungewohnt finstere Auftritt von Hugh Laurie als skrupelloser Geschäftsmann Roper. Mit verschmitzter Boshaftigkeit und fast greifbarer Ausstrahlung ist er einer der eindrucksvollsten Antagonisten der jüngeren Vergangenheit und wird nun wohl auch noch häufiger ähnlichen Rollen angeboten bekommen. Elizabeth Debicki hat im vergangenen Kino-Jahr in Filmen wie „Everest“, „Macbeth“ und „Codename U.N.C.L.E.“ auf sich aufmerksam gemacht. Der Part hier könnte ihren großen Durchbruch bedeuten. Sie schafft es problemlos, weit mehr zu sein, als das Gangsterliebchen mit Sex-Appeal. Ihre Jed ist darüber hinaus verletzlich, liebenswert, etwas naiv und in den jungen Jahren schon merklich vom Leben gezeichnet. Olivia Colman reiht sich nahtlos in diese Reihe von tollen Leistungen ein und gibt ihrer Rolle neben einer mütterlichen Güte auch genügend Biss und Idealismus, der in ihrer Situation benötigt wird. Der wohl am meisten heraus stechende Nebendarsteller der Mini-Serie ist Tom Hollander („Mission: Impossible – Rogue Nation“) als Major Corkoran, der rechten Hand von Roper. Psychopathisch, mit erhöhtem Hang zum Alkohol und guten Manieren ist seine Figur ein echtes Highlight.

„The Night Manager“ gehört mit Sicherheit zum besten, was es in letzter Zeit im Bereich des Spionage-Thrillers zu sehen gab. Spannend, clever, temporeich, stark gespielt und bebildert liefert das Team um Susanne Bier eine tolle Adaption von le Carrés Roman, die ein extrem heißer Preiskandidat bei den diesjährigen Emmys sein wird.

Die Serie ist ab dem 21.04.2016 auf DVD und Blu-ray erhältlich.

4,5 von 5 Punkten


Quelle: Concorde Home Entertainment, Leinwandreporter TV, YouTube

The Night Manager

Originaltitel:The Night Manager
Regie:Susanne Bier
Darsteller:Tom Hiddleston, Hugh Laurie, Elizabeth Debicki, Olivia Colman, Tom Hollander
Genre:Thriller, Mini-Serie
Produktionsland/-jahr:UK, 2015
Verleih:Concorde Home Entertainment
Länge:6 Episoden zu je 60 Minuten
FSK:ab 12 Jahren

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Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 10.04.2016
Review: The Night Manager

Thomas

"Alle bleiben cool! DU - bleib cool!" (Seth Gecko,"From dusk till dawn")

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