Inhalt: Sam Ellis (Patrick Wilson, „Bone Tomahawk“) ist ein ambitionierter und idealistischer Staatsanwalt, der kurz davor steht, wirklich Karriere zu machen. Unterstützung bekommt er von seiner Frau Jeannie (Lena Headey, „Game of Thrones“), die gern die guten Kontakte ihrer Familie zu seinen Gunsten einsetzt. Als Sam eines Tages in einem Fall rund um einen Escort-Service ermittelt, fasziniert ihn das Thema derart, dass er die Dienste eines Luxus-Callgirls beansprucht. Schon bald ist er regelrecht süchtig nach den zwanglosen, aber teuren Treffen mit schönen jungen Frauen. Auch sein Plan, als Senator zu kandidieren, sorgt nicht dafür, dass er die bezahlten Dates einstellt. Doch dann ermittelt das FBI gegen den Escort-Service und der preisgekrönte Journalist Coaker (Ray Winstone, „Point Break“) ist ebenfalls kurz davor, den exklusiven Kundenkreis des Dienstes in Erfahrung zu bringen. Jetzt muss Sam alles dafür tun, seine berufliche und private Zukunft zu retten.
Kritik: Dieser Erotik-Thriller wurde von Mora Stephens geschrieben und inszeniert. Da das Thema Besessenheit eine große Rolle spielt, ist es nicht überraschend, dass Darren Aronofsky bei dem Film als ausführender Produzent beteiligt war. Herausgekommen ist eine Geschichte rund um das Thema Sexsucht, die durchaus zeigefreudig ist, aber aus anderen Gründen mit amerikanischer Prüderie zum Schmunzeln anregt. So konsumiert der Protagonist regelmäßig die „Einstiegsdroge“ Porno, ehe er den Gefahren und Verlockungen des (in großen Teilen der USA illegalen) Escort-Services erliegt. Der Werdegang des Idealisten wird einigermaßen nachvollziehbar gestaltet. So bekommt der Film in späterer Phase, wo Sam trotz großer Probleme ein Callgirl nach einer Vernehmung noch für Sex im Auto bezahlt, durchaus unangenehme Züge. Stilistische Entscheidungen sorgen aber dafür, dass der Film gerne ein wenig übers Ziel hinausschießt. So ist der harte Thriller-Score vollkommen überzogen und wirkt eher albern.
Die Thematik der Politik steht deutlich im Hintergrund, was aber durchaus verständlich ist, da sich die Macher mehr auf die Wandelung der Hauptfigur konzentrieren. Da hier öfters der moralische Zeigefinger erhoben wird, muss sich der Film auch inhaltlich klar hinter dem thematisch ähnlich gelagerten „Shame“ anstellen. Patrick Wilson ist zwar ein handwerklich eher biederer Schauspieler, wurde hier aber passend besetzt. Als idealistischer Anwalt, dessen Leben aus den Fugen gerät, liefert er eine solide Darbietung. An seiner Seite hat Lena Headey als loyale, aber taffe Ehefrau einen gewohnt guten Part. Die Routiniers Richard Dreyfuss („Very Good Girls – Die Liebe eines Sommers“) und Ray Winstone spielen ihre Nebenrollen souverän herunter. Mehr für die Optik kommen die Serien-Stars Dianna Agron („Glee“), Alexandra Breckenridge („American Horror Story“) und Penelope Mitchell („Hemlock Grove“) zum Einsatz, wobei gerade letztere eine durchaus berührende Rolle spielt.
Über die ganze Dauer nimmt „Zipper – Geld. Macht. Sex. Verrat.“ (was ein Titel) nie wirklich Fahrt auf, was damit zu tun hat, dass die Macher zu moralisierend und überzogen mit der Geschichte ihrer Hauptfigur umgehen. Ein bisschen mehr Distanz hätte sicher für ein intensiveres filmisches Erlebnis gesorgt. Am Ende bleibt ein gut besetzter Erotik-Thriller, der sein Potenzial zwar andeutet, es aber zu selten wirklich ausschöpft.
Der Film ist ab dem 11.03.2016 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
2,5 von 5 Punkten
Bild: Der Film kommt in einem sehr ordentlichen, aber nie spektakulären Look. Die Aufnahmen sind durchgängig scharf und verfügen über eine gute Detaildarstellung. Die oft bewusst kühlen Farben sind kräftig und natürlich. Auch Schwarzwert und Kontraste lassen keinen Kritik-Grund zu. Vereinzelt kommt es zu leichtem Bildrauschen. Insgesamt ist der Transfer aber sauber und ruhig.
4 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der englische DTS-HD MA 5.1-Ton sind verlustlos, aber mit kleinen Problemen. Die Dialoge sind immer gut zu verstehen, wirken aber ein bisschen flach und kraftlos im Vergleich zum Rest der Abmischung. Der Soundtrack und ein paar Hintergrundgeräusche sorgen für räumliche Aktivität. Wirkliche Effekte gibt es hier aber eher nicht zu bewundern.
3 von 5 Punkten
Extras: Ein Audio-Kommentar von Mora Stephens, ein paar Deleted Scenes (14 Minuten), sowie eine Reihe von Trailern sind auf der Blu-ray zu finden.
2,5 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Quelle: Ascot Elite, Leinwandreporter TV, YouTube
Zipper - Geld. Macht. Sex. Verrat.
Originaltitel: | Zipper |
Regie: | Mora Stephens |
Darsteller: | Patrick Wilson, Lena Headey, Richard Dreyfuss, Ray Winstone |
Genre: | Thriller |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2015 |
Verleih: | Ascot Elite |
Länge: | 113 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren |
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 11.03.2016
Review: Zipper – Geld. Macht. Sex. Verrat. (Blu-ray)