Inhalt: Die Englisch-Professorin Frannie (Meg Ryan, „Harry&Sally“) trifft sich in einer Bar mit ihrem Studenten Cornelius (Sharrieff Pugh, „Krieg der Welten“), der eine merkwürdige Vorliebe für Serienmörder pflegt. Als sie auf die Toilette gehen möchte, beobachtet sie eine Frau und einen Mann beim Oralsex. Fasziniert schaut sie den beiden zu. Ein Tattoo am Handgelenk des Mannes bleibt ihr besonders im Kopf. Am nächsten Tag steht dann Detective Malloy (Mark Ruffalo, „The Avengers 3D“) von der Mordkommission an ihrer Tür und befragt sie zum Tod der jungen Frau, die sie beim Akt beobachtet hatte. Merkwürdigerweise fällt ihr am Handgelenk des Detectives genau das Tattoo auf, was sie einen Tag zuvor schon gesehen hatte. Trotzdem lässt sie sich von dem windigen Charmeur verführen und beginnt eine heiße Affäre mit ihm. Frannie entwickelt eine gefährliche Obsession und sieht sich bald im Blickfeld eines brutalen Serienmörders.
Kritik: Im Jahr 2003 setzte Oscar-Gewinnerin Jane Campion („Das Piano“) die Romanvorlage von Susanna Moore zu diesem düsteren Psychothriller um. Die sehr durchwachsene Kritik, die nach der Veröffentlichung folgte, bezog sich hauptsächlich auf die Rollen-fremde Besetzung von RomCom-Sweetheart Meg Ryan, die hier äußerst freizügig agiert. Diese Reaktion war selbstverständlich vollkommen unangebracht. Eine besonders außergewöhnlicher Thriller ist „In the Cut“ aber dennoch nicht. Viel mehr scheint sich die Geschichte selbst nicht darüber klar zu sein, ob sie jetzt Drama, Thriller oder Erotikfilm sein möchte. Es wird viel erzählt, viel fantasiert und auch der ein oder andere Liter Blut läuft über die Leinwand, die meist in dreckigen Gelb-Braun-Tönen gehalten wird. Es dauert bis in die zweite Hälfte des Filmes, bis sich ein roter Faden und wirkliche Spannung etabliert. Campions Stilmittel, mit zahlreichen Unschärfen zu arbeiten, ist dabei eher nervig als nützlich.
Die neue Meg Ryan
Sachlich betrachtet, ist Meg Ryan das Highlight des Filmes. Ihr tut es sichtlich gut, einmal eine weniger brave Seite von sich zeigen zu dürfen und so dominiert sie jede Einstellung. Mark Ruffallo wirkt als wortgewandter Macho Malloy dagegen etwas eindimensional. Er kann der unsympathischen Figur nicht viel mysteriöses geben. Wahrscheinlich würde er die Rolle heute besser spielen. Jennifer Jason Leigh („eXistenZ“) spielt als Frannies liebeskranke Halbschwester Pauline wesentlich überzeugender. Kevin Bacon („Crazy, Stupid, Love.“)darf als Frannies neurotischer Ex-Freund den vielleicht unterhaltsamsten Part von „In the Cut“ spielen. Nick Damici („Vampire Nation“) agiert als selbstgerechter Partner von Malloy auf ähnlichem Niveau wie Ruffallo, was nicht unbedingt positiv oder erinnerungswürdig ist.
„In the Cut“ hat einige starke Szenen, in denen der Film stilistisch stark ist und die hervorragende Meg Ryan wirklich fesseln kann. Leider gibt es Phasen, bei denen es Jane Campion handwerklich an Feingefühl fehlt und künstlerische Kniffe, die ziemlich daneben gehen. Endlose Monologe ziehen die Geschichte unnötig in die Länge und drängen spannende Einzel-Sequenzen in den Hintergrund. Ein äußerst konventionelles Finale sorgt dafür, dass dieser hoch veranlagte Thriller am Ende nur einen durchschnittlichen Eindruck hinterlässt.
Der Film ist ab dem 25.01.2013 auch auf Blu-ray erhältlich.
3 von 5 Punkten
Bild: Das in Gelb- und Braun-Tönen gehaltene Bild krankt an seinem Ausgangsmaterial, wodurch die Schärfe sehr schwankend. In den bewusst ohne künstlerischen Verfremdungen gedrehten Szenen sind Schärfe, Kontraste und Detailzeichnung sehr gut umgesetzt.
3,5 von 5 Punkten
Ton: Es liegen eine deutsche und eine englische Tonspur mit DTS-HD MA 5.1-Sound vor. Die ordentlich abgemischten Dialoge sind immer verständlich. Score und Hintergrundgeräusche bieten einen soliden Klangteppich.
3,5 von 5 Punkten
Extras: Eine nicht kommentierte B_Roll und ein paar Trailer sind die unspektakulären Bonusmaterialien.
2 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Quelle: Senator Film, YouTube
Originaltitel: | In the Cut |
Regie: | Jane Campion |
Darsteller: | Meg Ryan, Mark Ruffalo, Jennifer Jason Leigh |
Genre: | Thriller |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2003 |
Verleih: | Senator Home Entertainment |
Länge: | 119 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Leonine
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 28.05.2020
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