Inhalt: Nachdem Lisa (Mandy Moore) von ihrem Freund verlassen wurde, nimmt sie kurzerhand Kate (Claire Holt) mit in den Urlaub nach Mexiko. Gemeinsam wollen die beiden entspannen, Party machen und auf andere Gedanken kommen. Als echtes Highlight buchen sie bei Taylor (Matthew Modine, „The Dark Knight Rises“) eine Runde Hai-Tauchen. Trotz Nervosität lassen sie sich in einem Käfig ins Wasser gleiten und bewundern die Haie, die mittels Ködern angelockt worden sind. Doch der Spaß hält nur kurz. Die Halterung des Käfigs reißt und stürzt mit den beiden Frauen auf den Boden des Meeres. Während die Luft schnell knapp wird, müssen Kate und Lisa einen Weg finden, von ihrem 47 Meter tief gelandeten Gefängnis durch das Hai-verseuchte Wasser an die Oberfläche zu kommen.
Kritik: Die Haie als Feind des Menschen sind ein wiederkehrendes Motiv in Kino- und Fernseh-Produktionen, seitdem Steven Spielberg 1975 seinen Klassiker „Der weiße Hai“ veröffentlicht hat. Neben zahlreichen Billig-Produktionen kommen ab und zu auch einmal Filme, die wirklich Erinnerungswert haben. Nachdem zuletzt Blake Lively im Ein-Personen-Stück „The Shallows – Gefahr aus der Tiefe“ für Aufsehen sorgte, gelang nun dem britischen Regisseur und Autor Johannes Roberts ein Überraschungs-Hit. Nachdem Roberts zuletzt mit „The Other Side Of the Door“ einen wenig sehenswerten Horror-Beitrag gedreht hatte, gelingt es ihm hier, eine einfache Prämisse ziemlich effektiv umzusetzen. Zu Beginn hat der Film noch seine Probleme, als der Zuschauer seine Protagonistinnen im Sonnenschein-Party-Einerlei kennenlernen darf.
Immerhin sind Kate und Lisa relativ sympathisch und stürzen sich auch nicht vollkommen unkritisch in das Chaos, das auf sie wartet. Wirklich spannend wird das Geschehen, sobald es für die beiden Hauptfiguren in die Tiefe geht. Roberts nutzt geschickt die beklemmenden Gegebenheiten und lässt aus der Mischung von knapp werdender Luft, Orientierungslosigkeit und den gelegentlich auftauchenden Haien eine spürbar unangenehme Atmosphäre entstehen. Ein verlässliche Größe bleiben die Figuren, die sichtbar in Panik sind, sich aber auch hier sinnvolle Aktionen überlegen, wie sie aus dieser grausigen Situation entfliehen könnten. In der Schlussphase gelingt es sogar noch einmal, mit ein paar cleveren und gemeinen Momenten die Qualität noch einmal zu steigern.
Schauspielerisch bewegt sich „47 Meters Down“ relativ deutlich über Genre-Schnitt. Gerade Mandy Moore, die in diesem Jahr für „This Is Us“ ihre erste Golden Globe-Nominierung feiern durfte, ist hier als verzweifelte Lisa stark. Aber auch Claire Holt, die als Kate die Ruhe behalten möchte, ist absolut überzeugend. Matthew Modine, der aktuell wegen „Stranger Things“ ein beachtliches Karriere-Revival erlebt, beschränkt sich hier auf eine kleine Rolle.
Natürlich macht „47 Meters Down“ nicht alles richtig und auch das eine oder andere Klischee wird hier bemüht. Dennoch hat sich der Hai-Horror seinen kommerziellen Erfolg absolut verdient. Die verhältnismäßig naturalistische Ausgangslage wird für wahrlich fesselndes Suspense-Kino genutzt, das auch dank guter Darsteller und schicker Bilder überzeugen kann. Ob sich die Idee auch auf das bereits angekündigte Sequel „48 Meters Down“ anwenden lässt, bleibt abzuwarten.
Der Film ist ab dem 01.12.2017 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
3,5 von 5 Punkten
Bild: Schärfe und Detaildarstellung sind bei dem Film vor allem bei Close Up-Aufnahmen überzeugend. Dennoch werden auch bei den anderen Bildern ordentliche Werte erreicht. Die Farbpalette hätte ein wenig satter ausfallen können, sieht aber immer natürlich aus. Kontraste und Schwarzwert wirken manchmal ein wenig flach, sind aber insgesamt auch ordentlich ausgefallen. Das Bild ist stellenweise ein wenig unruhig, was bei so einer Art von Film aber nicht wirklich stört.
3,5 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der englische DTS-HD MA 5.1-Ton sind ziemlich überzeugend. Die Dialoge sind sowohl über Wasser, als auch während des unfreiwillig langen Tauchgangs immer gut verständlich. Daneben gibt es eine recht dynamische Vertonung. Hintergrundgeräusche und Score sorgen für gelegentliche Aktivität auf den äußeren Boxen. Schon in einer frühen Sequenz, in der sich Party-Momente mit sehr ruhigen Bildern abwechseln, zeigt sich die Wandelbarkeit der Tonspur. Später gibt es zwar nur hier und da Effekte – die haben es aber in sich. So werden der Absturz des Käfigs und auch panische Attacken der Protagonistinnen schön räumlich vertont.
4 von 5 Punkten
Extras: Ein paar Trailer sind das einzige Bonusmaterial auf der Blu-ray.
1 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Der Film ist ab dem 03.07.2021 im Programm von Amazon Prime Video zu sehen.
Quelle: Universum Film, Leinwandreporter TV, YouTube
47 Meters Down
Originaltitel: | In The Deep |
Regie: | Johannes Roberts |
Darsteller: | Mandy Moore, Claire Holt, Matthew Modine, Chris Johnson |
Genre: | Thriller, Horror |
Produktionsland/-jahr: | UK, 2017 |
Verleih: | Universum Film |
Länge: | 97 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Universum Film
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 03.07.2021
Review: 47 Meters Down (Blu-ray)