Inhalt: Es sollte der perfekte Tag werden: Am Strand von Ibiza hält Mitch (Dylan O’Brien, „Maze Runner – Die Auserwählten im Labyrinth“) um die Hand seiner Freundin Katrina (Charlotte Vega) an. Als sie akzeptiert, ist er gerade auf dem Weg, ein paar schöne Cocktails zu holen, als eine Truppe von Terroristen angreift und mit Maschinengewehren um sich schießt. Unter den Opfern ist auch Katrina. Mitch, der ebenfalls schwere Verletzungen erleidet, richtet sein ganzes Leben danach auf Rache aus. Ohne Hilfe spürt er den Terroristenführer Al-Mansur (Shahid Ahmed) auf. Doch kurz bevor er seinen Plan verwirklichen kann, wird er vom CIA verhaftet. Die dortige Teamleiterin Kennedy (Sanaa Lathan) ist sehr von Talent und Beharrlichkeit von Mitch angetan, weswegen sie ihn bei dem CIA-Veteranen Hurley (Michael Keaton, „The Founder“) in die Ausbildung schickt.
Obwohl Hurley von der Starrköpfigkeit seines neuesten Rekruten genervt ist, muss auch er dessen Begabung anerkennen. Deswegen nimmt er ihn schon bald mit auf einen Auftrag, bei dem in Istanbul entwendetes Plutonium wieder aufgetrieben werden soll. Schnell stellt sich heraus, dass der Ex-Agent Ghost (Taylor Kitsch, „Lone Survivor“) eine sehr entscheidende Rolle in dem Fall spielt. Da dieser ebenso skrupellos wie brillant ist und bereits ein Physiker für den Bau einer Atombombe engagiert wurde, muss Hurley Mitch von der Leine lassen, um eine Katastrophe zu stoppen.
Kritik: Basierend auf einem Roman des 2013 verstorbenen Vince Flynn inszenierte der hauptsächlich für Serien bekannte Michael Cuesta („Dexter“) diesen Action-Thriller, der – wahrscheinlich – den Auftakt für ein Franchise bilden soll. Nach einer erstaunlich brutalen Einleitung wird bald klar, dass der Rache-Plot nur eine unwesentliche Rolle im Film spielen wird. Viel mehr geht es um einen sturen Einzelkämpfer, der als Geheim-Agent die Welt retten soll. Wer die Handlung sieht, wird sich wundern, dass die Geschichte nicht aus den 80ern stammt. Doch tatsächlich ist auch die Romanvorlage erst 2010 erschienen. So entwickelt sich der Protagonist schnell zum scheinbar einzigen brauchbaren Mitarbeiter des CIA, dem deswegen auch alle Spielereien verziehen werden, die sich in so einem Job niemand erlauben sollte.
Die Atombomben-Weltrettungsgeschichte ist so Klischee-beladen, wie sie sich anhört und bietet nur einen einfachen Aufhänger dafür, dass sich Mitch durch die schicken Kulissen von Istanbul prügeln darf. Obwohl Inszenierung und Skript nie wirklich unterdurchschnittlich werden, ist an „American Assassin“ alles derart konventionell, dass auch der Unterhaltungswert nur sehr mäßig ist. Mit gewaltiger Macho-Attitüde klopfen sich die Figuren durch das dünne Geschehen und lassen dabei jegliche Originalität vermissen. Zumindest vermeidet der Plot ein paar dumme Abzweigungen, die vorher zu befürchten waren. Dylan O’Brien sucht merklich nach dem Ausstieg aus dem Teenie-Metier. Als bärtiger, zorniger Mitch gelingt dieses Vorhaben zumindest teilweise. Dennoch dürfte es unwahrscheinlich sein, dass er diese Rolle noch einmal verkörpern darf.
Michael Keaton hatte zuletzt immer ein gutes Händchen für seine Rollen. Das lässt er hier als harter Ausbilder Hurley doch vermissen. Der sichtlich unterforderte Keaton probiert gar nicht, sein Top-Niveau abzurufen, liefert aber – gerade in einer Folterszene – unterhaltsames Overacting. Die Karriere von Taylor Kitsch war zuletzt eher im Pausen-Modus. Als Ex-Agent, der die Seiten gewechselt hat, bleibt er auch ziemlich austauschbar.
Wären nicht ein paar bekannte Namen involviert gewesen, hätte „American Assassin“ wohl direkt den Weg ins Direct to DVD-Lager gefunden. Diese Einführung von Mitch Rapp war ein leider ziemlich einfallsloser und hölzerner Action-Thriller, bei dem nach Ende des Abspanns kaum jemand wirklich nach einer Zugabe schreien dürfte.
2,5 von 5 Punkten
Quelle: StudioCanal, Leinwandreporter TV, YouTube
Originaltitel: | American Assassin |
Regie: | Michael Cuesta |
Darsteller: | Dylan O'Brien, Michael Keaton, Sanaa Lathan |
Genre: | Thriller, Action |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2017 |
Verleih: | StudioCanal |
Länge: 112 Minuten | FSK: ab 18 Jahren |
Kinostart: | 12.10.2017 |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von StudioCanal
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 12.10.2017
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