Inhalt: Die Firma Mogil hat eine vollkommen neue Art Reis entwickelt. Die junge und brillante Wissenschaftlerin Linda (Brie Larson, „Schloss aus Glas“), die mit ihrem Vater Ben (Scott Bakula, „NCIS: New Orleans“) an der Entwicklung beteiligt war, soll im Auftrag von Firmenchef Gurgon (Donald Sutherland, „Die Tribute von Panem“) den Bauern in Indien das wassersparende und schnell wachsende Produkt verkaufen. Dabei verschweigt Gurgon aber, dass die Bauern nicht wissen, dass der Reis nicht als Saatgut einsetzbar ist. Während die idealistische Linda unter der Vorspiegelung falscher Tatsachen ihre Arbeit aufnimmt, lernt sie den netten Rajit (Utkarsh Ambudkar, „Ride Along 2 – Next Level Miami“) kennen. Als sie bemerkt, was sie mit ihrem Reis verursachen würde, versuchen sie und Rajit, das große Unternehmen zu stoppen.
Kritik: Es gibt Filme, die für eine Dauer von der Bildfläche verschwinden, dass kaum noch einer an eine Veröffentlichung glaubt. Ab und zu sind erstaunliche Entdeckungen wie „Trick ’r Treat – Die Nacht der Schrecken“ oder „The Cabin in the Woods“ zwischen solchen Werken zu finden. In den meisten Fällen hat es aber durchaus seine Berechtigung, dass dem Publikum das Endergebnis einer Produktion lange verborgen geblieben ist. Dieses frühe Fazit muss auch das Leinwand-Debüt von Regisseur und Autor Dan Baron über sich ergehen lassen. Die durchaus ambitionierte Mischung von romantischer Komödie, Sozialdrama und Musical vor Culture Clash-Ambiente, die bereits 2012 abgedreht wurde, entpuppt sich als recht skurriles filmisches Erlebnis. Das hat sicherlich mit der Genre-Kombination zu tun, die trotz aller gut gemeinter Ansätze nie wirklich funktionieren möchte.
Auf diese Art entwickelt sich ein Film, der eigentlich wie harmlose Sonntag-Nachmittag-Unterhaltung wirkt, aber selbst diese nicht liefern kann. Neben den allgemein steifen Dialogen ist hier ein offensichtlich fehlendes Verständnis für eine Kultur, die dem Autor absolut fremd ist, eine sichere Konstante. An manchen Stellen erreicht der Film die Grenzen zum unfreiwilligen Rassismus. Dazu wirken die immer wieder eingestreuten Musical-Nummern willkürlich und sind zusätzlich äußerst austauschbar. Zumindest lässt es der Film sich nicht entgehen, Hollywood-Ikone Donald Sutherland über den Anbau von Reis und die damit zusammenhängenden Geschäftsgebaren singen zu lassen. Die sozialkritischen Themen, die in dem Film angesprochen werden, sind sicherlich unterstützenswert, werden aber auch erwartet plump abgehandelt.
Mittlerweile wissen die meisten, was für eine fantastische Schauspielerin Brie Larson ist. Nach ihrem verdienten Oscar für ihre Gala in „Raum“ und kurz vor ihrem Debüt als „Captain Marvel“ hat sich die schöne Amerikanerin längst auf der A-Liste etabliert. Der Dreh hier fand aber noch vor ihrem Durchbruch in dem Indie-Hit „Short Term 12“ statt. Als wissenschaftliches Genie ist sie in etwa so glaubhaft wie Denise Richards in „James Bond 007 – Die Welt ist nicht genug“. Dafür ist sie als naiv-tollpatschige Protagonistin zumindest sympathisch. Ihre beiden Love Interests Utkarsh Ambudkar und Saahil Sehgal bleiben ziemlich blass. Abgesehen von musikalischen Extravaganzen ist der Auftritt von Donald Sutherland als Antagonist sicher kein Punkt, der in seiner langen Karriere einen besonderen Platz einnehmen wird. Auch Scott Bakula bekommt als Vater von Linda kein Material, um den Film in eine andere Richtung zu lenken.
Fünf Jahre nach dem Dreh ist „Basmati Blues – Liebe im Reisfeld“ immer noch ein Film, der die meisten Zuschauer eher irritieren dürfte. Die Kombination von leicht-humorvoller Romanze, ernsten und bedeutsamen Themen und musikalischer Untermalung, die sich nach Ausschuss-Ware von Disney anhört, will niemals wirklich passen und bietet höchstens schadenfrohen Zuschauern wirkliche Unterhaltung.
Der Film ist ab dem 08.12.2017 auf DVD erhältlich.
1,5 von 5 Punkten
Bild: Passend zum Genre(-Mix) wird der Film in einem ziemlich knalligen Look präsentiert. Schärfe und Detaildarstellung sind solide, ohne dabei große Hoch- oder Tiefpunkte zu offenbaren. Die Farben sind schon derart bunt, dass ein wirklich natürlicher Look gar nicht gewünscht gewesen sein kann. Kontraste und Schwarzwert sind recht ordentlich eingestellt worden. Ernsthaftes Rauschen ist in der sauberen Abmischung nicht zu sehen gewesen.
3,5 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der englische Dolby Digital 5.1-Ton sind der vielleicht beste Bestandteil der DVD. Die Dialoge sind immer gut priorisiert und verständlich. Bei den Musical-Nummern werden die äußeren Boxen ziemlich dynamisch mit einbezogen. Auch wenn der Rest eher frontlastig ausgefallen ist, wurden beide Spuren konstant sauber abgemischt.
4 von 5 Punkten
Extras: Ein Behind the Scenes-Featurette mit Interviews (14 Minuten) ist neben ein paar Trailern der einzige Bonus auf der DVD.
2 von 5 Punkten
Gesamt: 2,5 von 5 Punkten
Quelle: EuroVideo, Leinwandreporter TV, YouTube
Originaltitel: | Basmati Blues |
Regie: | Dan Baron |
Darsteller: | Brie Larson, Utkarsh Ambudkar, Scott Bakula |
Genre: | Komödie, Liebesfilm, Musical |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2017 |
Verleih: | EuroVideo |
Länge: | 101 Minuten |
FSK: | ab 0 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von EuroVideo
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 09.12.2017
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