Inhalt: Es gab Zeiten, da hat Autor Paul (Antonio Banderas, „Machete Kills“) regelmäßig Bestseller produziert. Doch mittlerweile scheint er sein Händchen für guten Lesestoff verloren zu haben. Er lebt alleine in einem einsam gelegenen Landhaus, das er aufgrund von einem Berg von Schulden eigentlich verkaufen muss und betrinkt sich regelmäßig. Als er dann in einer Bar in Schwierigkeiten gerät, hilft ihm der Tramper Jack (Jonathan Rhys Meyers, „Dracula“) aus der Patsche. Um sich erkenntlich zu zeigen, bietet Paul ihm einen Platz zur Übernachtung an. Tatsächlich bleibt Jack gleich mehrere Tage und hilft bei Reparaturen und Arbeiten im Haushalt. Zusätzlich scheint es sich der Hausgast zur Aufgabe gemacht zu haben, den inaktiven Autor wieder zum Schreiben zu bringen. Als gutes Zureden nicht hilft, greift Jack zu äußerst extremen Mitteln. So entwickelt sich ein gefährliches Katz- und Mausspiel, das immer mehr ausartet.
Kritik: Der hauptsächlich als Schauspieler bekannte Brian Goodman übernahm hier erst zum zweiten Mal überhaupt den Regie-Posten. „Black Butterfly“ ist die amerikanische Neuauflage des französischen Films „Papillon noir“, in dem Ex-Star-Fußballer Eric Cantona die Rolle des psychotischen Hausgastes übernommen hatte. Nach einem kurzen Intro schlägt der Film erst einmal recht bedächtige Töne an und baut die beiden Protagonisten langsam auf. Dabei gelingt es aber, zur rechten Zeit das Tempo dann anzuziehen. Mit geschickten Wendungen wird dafür gesorgt, dass Kurzweil herrscht. Natürlich wirkt das Geschehen manchmal recht konstruiert, was aber dem simplen und dennoch effektiven Thriller-Szenario untergeordnet werden kann. Wer hierbei einen reinen Nachbau des „Misery“-Schemas erwartet, darf sich auf ein paar nette Überraschungen freuen. Der Film funktioniert unter anderem, weil er – im Gegensatz zu einigen vergleichbaren Produktionen – auf ein solides Drehbuch mit ordentlichen Dialogen zählen kann.
Zusätzlich ist es auch nicht hinderlich, dass Paul und Jack, die zu großen Teilen den Film alleine bestreiten, mit zwei ebenso erfahrenen wie talentierten Darstellern besetzt worden sind. Auch wenn Antonio Banderas immer noch ziemlich regelmäßig besetzt wird, scheint seine Zeit auf der A-Liste in Hollywood der Vergangenheit anzugehören. Hier zeigt er als alkoholkranker, frustrierter Autor, dass er immer noch ein guter Schauspieler ist. Trotz all der sichtbaren Schwächen seiner Figur ist Banderas vielschichtig genug, um Paul als Sympathieträger funktionieren zu lassen. Darüber hinaus scheinen die Wandlungen seiner Figur immer recht nachvollziehbar. Mit seinen Hauptrollen im Woody Allen-Thriller „Match Point“ und der Hit-Serie „Die Tudors“ schien Jonathan Rhys Meyers ein sicherer Kandidat als kommender Star zu sein. Dennoch hat es bei ihm nicht ganz gereicht, um in die erste Reihe der Star-Riege zu kommen. Das ändert aber nichts daran, dass auch er absolut dazu in der Lage ist, starke Auftritte zu zeigen. Der charismatische Ire hat hier als mysteriöser Fremder mit besorgniserregenden Angewohnheiten einen wirklichen Paradepart erhalten, den er problemlos füllt. Von den ergänzenden Darstellern verdient sich allenfalls Piper Perabo („Prestige – Die Meister der Magie“) noch eine Erwähnung, die als Pauls Maklerin in das gefährliche Treiben gezogen wird.
Auch wenn „Black Butterfly – Der Mörder in mir“ das Genre wahrlich nicht neu erfindet, ist der Film in fast allen Belangen eine positive Überraschung. Wer dazu bereit ist, in puncto Realismus ein paar Abstriche zu machen, darf sich auf gut gespielte, abwechslungsreiche und spannende Thriller-Unterhaltung freuen.
Der Film ist ab dem 17.08.2017 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
3,5 von 5 Punkten
Bild: Optisch ist der Film eher enttäuschend. Schärfe und Detaildarstellung schwanken zwischen solide (bei Close Ups) und unterdurchschnittlich (bei Totalen). Zumindest wirkt die Farbpalette ziemlich natürlich und kräftig. Die Kontraste und der Schwarzwert hätten gerne etwas kräftiger ausfallen dürfen. Dazu ist das Bild in hektischen Szenen etwas unruhig. Dafür bleiben die Aufnahmen durchgängig sauber und fast komplett frei von Körnung.
3 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der englische DTS-HD MA 5.1-Ton holen alles aus dem eher ruhigen Film heraus. Die Dialoge stehen ganz klar im Zentrum und sind durchweg gut priorisiert und verständlich. Wenn es dann einmal zu Effekten kommt (beispielsweise zu Beginn bei einer Szene mit einem LKW) werden auch die äußeren Boxen gut eingebunden und es gibt sogar ein paar nette Bässe zu hören. Auch der Score und ein paar Hintergrundgeräusche sorgen gelegentlich für räumliche Aktivität.
3,5 von 5 Punkten
Extras: Ein kurzes, aber gut gemachtes Hinter den Kulissen-Featurette (9 Minuten) ist zusammen mit ein paar Trailern der einzige Bonus auf der Blu-ray.
2 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Quelle: EuroVideo, YouTube
Black Butterfly – Der Mörder in mir
Originaltitel: | Black Butterfly |
Regie: | Brian Goodman |
Darsteller: | Antonio Banderas, Jonathan Rhys Meyers, Piper Perabo |
Genre: | Thriller |
Produktionsland/-jahr: | USA/Spanien, 2017 |
Verleih: | Eurovideo |
Länge: | 93 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von EuroVideo
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 11.08.2017
Review: Black Butterfly – Der Mörder in mir (Blu-ray)