Inhalt: Bei dem Ausflug nach Norddeutschland merkt Leo (Tim Oliver Schultz), dass er trotz der schlechten Chancen noch einmal gegen den Krebs kämpfen möchte. Seine Freundin Emma (Luise Befort), die ihre Krankheit inzwischen gut im Griff hat, steckt alle Kraft darein, ihn zu unterstützen. Jonas (Damian Hardung) findet im Schwimmen eine neue Herausforderung und strebt da schnell nach hohen Weihen. Toni (Ivo Kortlang) hat als Pflege-Praktikant inzwischen seine berufliche Zukunft gefunden und möchte jetzt privat die Liebe finden. Hugo (Nick Julius Schluck) soll nach Jahren zurück in die Schule gehen, rasselt da aber bald mit seinen wenig verständnisvollen Mitschülern zusammen. Doch dann kommt eine Nachricht, die alles andere in den Hintergrund rücken und den „Club der roten Bänder“ noch einmal näher zusammenrücken lässt.
Kritik: Basierend auf den echten Erfahrungen des Autors Albert Espinosa, der die Geschichte von sich und seinen Freunden in mehreren Romanen verewigte, entstanden international zahlreiche TV-Adaptionen. Nachdem unter anderem in der spanischen Heimat von Espinosa und in den USA bereits Serien veröffentlicht worden sind, folgte VOX 2015 mit einer Version von Arne Nolting und Jan Martin Scharf, die Kinder in einem Kölner Krankenhaus auf ihrem schweren Weg begleitet. Auch wenn hier und da die kleinen Mittel und der Hang zum Kitsch unverkennbar waren, entwickelte sich eine Erfolgsserie, die vor allem wegen ihrer merklich realen Charaktere und der damit verbundenen mutigen Entscheidungen so beliebt wurde.
Um das Konzept nicht zu überreizen, war es aber sicherlich eine reife Entscheidung, die Serie mit diesem dritten Jahr zu beenden. So bleiben auch in diesen abschließenden zehn Episoden Elemente, die als naiv, überzogen und emotional manipulativ eingeordnet werden könnten. Das passt aber wiederum zu der kindlich-idealistischen Erzählperspektive der jungen Protagonisten, die so mit den – vor allem für das Alter – zu gewaltigen Problemen umgehen. Auch wenn die rührseligen Momente hier noch häufiger sauer aufstoßen, als es bei den Vorgängern der Fall war, geht der „Club der roten Bänder“ auch in diesem Abschlussjahr wieder dahin, wo es weh tut. Aus der Perspektive der sehr sympathischen Hauptfiguren, die wohl inzwischen jedem Zuschauer ans Herz gewachsen sind, wird sich mit der passenden Mischung aus Realismus und kindlicher Verträumtheit mit so schweren Themen wie Verlust und Vergebung auseinandergesetzt.
Wie in den Vorjahren sind die überzeugenden Darsteller das Rückgrat der Serie. Dabei glänzt vor allem Tim Oliver Schultz, der als Cliquen-Chef Leo ein emotional sehr anspruchsvolles Pensum abliefert. Doch auch Luise Befort, Damian Hardung, Ivo Kortlang und Nick Julius Schluck bekommen reichlich Raum, um für sich stehende, sehr gefällige Parts zu spielen. Auch Sahin Eryilmaz, der als direkter, immer hilfsbereiter Pfleger Dietz die kranken Jugendlichen über die Jahre begleitet hat, verdient sich noch einmal ein Sonderlob. Wie so oft sind aber auch hier wieder einige Nebendarsteller zu finden, die das Niveau nur bedingt halten können.
In diesem dritten Jahr hat „Club der roten Bänder“ noch einmal voll auf die Tränendrüse abgezielt und Ergebnisse geliefert. Obwohl sicherlich nicht alles zusammenpasst, ist die Serie ein gutes Beispiel für die positive Entwicklung in der deutschen TV-Landschaft. Es ist immer gelungen, durchaus anspruchsvolle Probleme rund um Ängste, Verlust, Hoffnung und Freundschaft angemessen für das Zielpublikum aufzubereiten. Da darüber hinaus ein recht beständiger Unterhaltungswert und gute Hauptdarsteller immer gegeben waren, wird die rund abgeschlossene Serie in positiver Erinnerung bleiben.
Die Box ist ab dem 22.12.2017 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
3,5 von 5 Punkten
Bild: Der Look hat sich im Vergleich zu den Vorjahren nicht merklich verändert. Bei ordentlicher Schärfe und Detaildarstellung wird eine meistens ziemlich knallige Farbpalette geboten. Diese passt aber zum öfters etwas verträumten Ton der Serie. Kontraste und Schwarzwert sind ebenfalls nicht herausragend, erfüllen aber ihren Zweck. Wie zuvor, ist das manchmal etwas sterile Bild sauber und sehr ruhig.
3,5 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche DTS-HD 2.0-Ton bietet die gewohnt solide Kost. Natürlich spielt sich die ganze Spur im Frontbereich ab. Dafür sind die Dialoge immer gut priorisiert und klingen natürlich und Hintergrundgeräusche sowie Musik wurden schön abgemischt. Ein paar solide eingesetzte Bässe ergänzen das zufriedenstellende Ergebnis.
3,5 von 5 Punkten
Extras: Wieder einmal bleiben ein paar Trailer das einzige Bonusmaterial auf der Box.
1 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Quelle: Vox, YouTube
Club der roten Bänder - Staffel 3
Originaltitel: | Club der roten Bänder - Staffel 3 |
Autoren: | Arne Nolting, Jan Martin Scharf |
Darsteller: | Luise Befort, Ivo Kortlang, Timur Bartels, Damian Hardung, Nick Julius Schuck, Tim Oliver Schultz |
Genre: | Jugend-Drama-Serie |
Produktionsland/-jahr: | Deutschland, 2017 |
Verleih: | Universum Film |
Länge: | 10 Episoden zu je 45 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Universum Film
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 27.12.2017
Review: Club der roten Bänder – Staffel 3 (Blu-ray)