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Review: Das Glück des Augenblicks (DVD)

Das DVD-Cover von “Das Glück des Augenblicks” (© Universum Film)

Inhalt: Dane Jensen (Gerard Butler, „London has fallen“) ist ein echter Karrieretyp. Als Headhunter ist er immer voll in seinem Element und schafft es, auch in schwierigen Fällen für den richtigen Preis die richtige Lösung zu finden. So liefert er sich mit seiner Kollegin Lynn (Alison Brie, „GLOW“) einen harten Konkurrenzkampf um die Stelle des scheidenden Geschäftsführers Ed (Willem Dafoe, „Mord im Orient Express“). Es bleibt kaum Zeit für die Familie, was Danes Ehefrau Elise (Gretchen Mol, „Manchester by the Sea“) immer wieder beklagt. Doch dann folgt ein Schock, der alles andere in Frage stellt: Ryan (Maxwell Jenkins), der zehnjährige Sohn der beiden, hat Leukämie. Dane versucht, den Aufstieg im Job mit der Zeit für seinen kranken Jungen unter einen Hut zu bringen. Während Ryan um sein Leben kämpft, muss sein Vater lernen, wie er seine Prioritäten neu ordnet.

 

Kritik: Bill Dubuque, der zuletzt mit „Ozark“ und „The Accountant“ erfolgreich war und früher selbst als Headhunter gearbeitet hat, schrieb das Drehbuch zu diesem Familien-Drama. Mark Williams, der mit Dubuque schon an den beiden letzten Projekten gearbeitet hatte, übernahm hier erstmals die Regie. Herausgekommen ist ein ziemlich schematischer Film, der nahezu keine Risiken geht, aber dennoch ein paar falsche Abbiegungen nimmt. Während sich die Geschichte zu jeder Zeit wie erwartet entwickelt, ist das vielleicht größte Problem die Hauptfigur. Um eine „Ist das Leben nicht schön?“-Story erzählen zu können, muss der Protagonist auch in seinen fiesen Phasen noch charmant genug sein, dass der Zuschauer Interesse an seiner Wandlung hat.

 

Hier fühlt sich Dane heimisch (© Universum Film)

Dane schwärzt einen Mann, der ohne seine Hilfe (sprich ohne Provision) einen Job gefunden hat, als (angeblich) verurteilten Pädophilen bei seinem neuen Arbeitgeber an, damit er den verzweifelten Jobsuchenden nicht als Kunden verliert. Das ist nur ein Beispiel, das es nahezu unmöglich macht, den Charakter auf irgendeine Art zu mögen. Die Situation hätte vielleicht mit einem charismatischen und vielschichtigen Darsteller besser gelöst werden können. Gerard Butler kann solche Merkmale aber sicher nicht für sich beanspruchen und liefert einen ziemlich hölzernen Auftritt. Willem Dafoe, dessen zynischer Charakter Ed die Existenzberechtigung daraus zieht, Dane harmloser wirken zu lassen, wäre sicher eine interessantere Besetzung für die Hauptrolle gewesen.

Da liefert der junge Maxwell Jenkins als kranker Ryan einen deutlich brauchbareren Auftritt. Auch Gretchen Mol, die als verzweifelte Mutter die Familie zusammenhalten muss, spielt eine emotionale und ordentliche Rolle. Alison Brie kann unglaublich lustig sein. Hier bleibt ihr leider nur der eindimensionale Part der Karriere-Zicke. Alfred Molina („Little Men“), der einen bemitleidenswerten Kunden von Dane spielt, ist hier ziemlich verschwendet.

Am Ende bekommt das Publikum genau den Film geboten, den die meisten hinter einem Titel wie „Das Glück des Augenblicks“ erwarten würden. Mark Williams zeigt ein harmloses, bewusst emotionalisiertes Familiendrama, das passabel inszeniert, konventionell und zu jeder Sekunde vorhersehbar ist. Leider sorgt eine fehlbesetzte und auch nicht gut geschriebene Hauptfigur dafür, dass der Film seinen geringen eigenen Ansprüchen nur selten wirklich gerecht wird.

Auf einmal muss Dane regelmäßig für seinen Sohn da sein (© Universum Film)

Der Film ist ab dem 10.11.2017 auf Blu-ray und DVD erhältlich.

2 von 5 Punkten

 

Bild: Der Film kommt in einem typisch warm-kräftigen Wohlfühl-Look. Schärfe und Detaildarstellung sind für eine DVD wirklich gut. Die satten Farben sehen absolut natürlich aus. Kontraste und Schwarzwert zeigen nur ganz vereinzelt minimale Schwächen. Bis auf ein gelegentlich auftretendes, leichtes Rauschen ist die Präsentation ruhig und sauber ausgefallen.

4 von 5 Punkten

Ton: Der deutsche und der englische Dolby Digital 5.1-Ton liefern die erwartbar unspektakuläre, aber brauchbare Kost. Im Mittelpunkt stehen natürlich die Dialoge, die hier immer gut verständlich wiedergegeben werden. Der emotionale Soundtrack und die Hintergrundatmosphäre – beispielsweise in dem Büro von Dane – sorgen für ein wenig räumliche Aktivität. Große Effekte sind natürlich Mangelware.

3,5 von 5 Punkten

Extras: Ein solides Behind the Scenes-Featurette (13 Minuten) bleibt neben ein paar Trailern der einzige Bonus auf der DVD.

2 von 5 Punkten

Gesamt: 2,5 von 5 Punkten


Quelle: Universum Film, Leinwandreporter TV, YouTube

Das Glück des Augenblicks

Originaltitel:A Family Man
Regie:Mark Williams
Darsteller:Gerard Butler, Alison Brie, William Dafoe, Gretchen Mol, Alfred Molina
Genre:Drama
Produktionsland/-jahr:USA, 2016
Verleih:Universum Film
Länge:106 Minuten
FSK:ab 12 Jahren

Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Universum Film

 

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 12.11.2017
Review: Das Glück des Augenblicks (DVD)

Thomas

"Alle bleiben cool! DU - bleib cool!" (Seth Gecko,"From dusk till dawn")

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